Hardheim. Die Prunksitzung der FG „Hordemer Wölf“ bot am Samstag ein sympathisches Programm voller Spaß, Überraschungen und guter Laune sowie nicht weniger als drei Geburtstagsständchen – und Steffen Gehrig als neuer Präsident hat seine Feuertaufe bestanden! Bemerkenswert: Wie in den Vorjahren wurde das Programm zum größten Teil von Aktiven aus den eigenen Reihen gestaltet – der FG „Hordemer Wölf“ mangelt es nicht an großartigen Talenten, auch die erstklassige Jugendarbeit war hinreichend zu bewundern. Musikalisch sorgte wieder die Haus- und Hof-Kapelle „Enjoy“ für gute Laune.
Mit dreifach-kräftigem „Wölfe Hujauf“ eröffnete Vorsitzender Michael Grimm den Abend, ehe Präsident Steffen Gehrig sich schon bei seinen ersten Worten als Stimmungsmacher zu erkennen gab. Helle Begeisterung machte sich sodann schon beim ersten Programmpunkt breit: Die von Vanessa Kuhn, Selina Dambok und Sabrina Amend trainierten Bambinis (Kostüme und Requisite: Petra Kuhn und Norbert Wörner) sorgten unter dem Motto „Die Hordemer Wölf sind los!“ für beste Stimmung – da waren schon die Kleinsten ganz groß! Nach dem feierlichen Einzug grüßten die närrischen Hoheiten – gestatten, Tanja und Karsten Erhard als schmuckes Ritterpaar – in Versform: „Wir sind mit Eifer voll dabei, es lebe hoch die Narretei!“, riefen sie.
Dem standen Bürgermeister Stefan Grimm, Pfarrer Christian Wolff und Kommandeur Andreas Kirchner als Repräsentant des Panzerbataillons 363 in nichts nach: Die Ehrengäste gaben sich als große Fastnachtsfans zu erkennen, Bürgermeister Grimm glossierte einige Hordemer Kuriositäten von Windrädern über Wahlplakate bis hin zu Wäscheleinen. Nicht zu vergessen die zwölf von Vizepräsident Janik Haas angesagten Gastabordnungen aus dem Narrenring Main-Neckar. Götz von Berlichingen und der Amtmann Stumpf (FG „Lemia“ Krautheim) sprachen stellvertretend für alle ein Grußwort – das war ein Stelldichein des närrischen Hochadels! Etwas Süßes hatte nun die reizende Kinderschautanzgruppe (trainiert von Lisa Gehrig, Corinna und Lena Beyer; Kostüme: Petra Kuhn, Requisite: Jogi Amend) mitgebracht: Sie entführte die Gäste ins bunte „Candyland“ - einfach Spitze!
Als „Bedienung von der Höh‘“ gab sich dann Lina Zang (FG „Höhgöiker“ Glashofen) die Ehre. Sie erklärte den Unterschied zwischen Zweitakter und Arbeiterdenkmal, gedachte dem Stammtischbruder im (scheinbaren) Afrika-Urlaub sowie Haien namens „Hainz“ und „Haike“, plauderte aus dem Nähkästchen der Gerolzahner „Linde“ und dem Familienleben. Im Anschluss hieß es „Bühne frei!“ für die Juniorengarde (trainiert von Heidi Heinrich-Thermann, Laura Thermann und Denise Berberich; Kostüme: Christa Wörner) die mit rasanten Bewegungen zu bekannten Melodien auftrumpfte – eine stilvolle und souveräne Darbietung. Wo die Wölfe sind, waltet natürlich aber auch ein besonders wortgewandter Vertreter seiner Spezies seines Amtes: Isegrim vom Unterschloss, im bürgerlichen Leben hört er auf den Namen Peter Bienert, brillierte auch heuer mit einer politischen Bütt der Sonderklasse. Er erinnerte an alles, was die Welt 2024 bewegte: Trump, Biden, Elon Musk und Höcke kamen ebenso zu „Ehren“ wie Olympia in Paris à la bonne heure, die Generation Z auf der Suche nach der Work-Life-Balance und das Wahlkampf-Geplänkel. „Zu den Kandidaten ein Gedanke – gab‘s im Schlussverkauf bei Rudi‘s Resterampe!“, rief er. Seine Prognose sprach für sich: „Nach der Wahl, ich kann‘s versprechen, müssen wir für alles blechen!“.
Jetzt war es an der Zeit für die Prinzengarde der FG „Lustige Vögel“ Schweinberg (Trainerinnen Carina Lecking und Jessica Huber): Sie interpretierten den klassischen Gardetanz mal ganz anders in bedächtigem Tempo – die Tänzerinnen schwebten gediegen über die Bühne; ein Genuss! So wurde die Stimmung mit jedem Akt noch besser, zumal Elmar Günther in seiner Paraderolle als Ortsglossier voll aufging. Er klammerte nichts aus: Das „ehrenwerte Haus“ zwischen Ochsen und Badischem Hof, Schildbürgerstreiche in der Kolpingstraße; auch den zum „Automatencenter Horde-Süd“ mutierten ehemaligen Blumen-Hauck, die „Erfapark-Soap“ mit heißem Herbst im kalten Gemäuer und das Krankenhaus sorgten für herzhafte Lacher – der einmalige Elmar traf voll ins Schwarze!
Schautanzgruppen und musikalische Einlagen begeistern Publikum
Zur „Expedition in das Land der Ägypter“ lud nun die Schautanzgruppe der „Karschdäider Housche“ (trainiert von Rebecca Ehrenfried-Dittmar und Sandra Heller) ein, ehe Aushängeschilder der Hordemer Fastnacht sich die Ehre gaben: Die „Wurmberg-Rockets“ (Bernhard Bischof, Pia und Karin Katzenmaier, Jürgen Beger, Jürgen Löffler, Thorsten Flicker und Larissa Rohm) heizten mit ihrer urigen Mischung aus Musik und Mummenschanz ein. Amüsante und packende Lieder sowie bunte Verkleidungen – der alte Schwede traf auf lässige Jamaikaner und die starke Frau der Kirche alias Claudia Beger – trafen den Geschmacksnerv des närrisch-elegant ausstaffierten Auditoriums punktgenau: „Skandal im Erfapark, Skandal im Areal, Skandal um Toni“ brachte auf den Punkt, was Horde und die Hordemer an- und umtreibt; eine auf das „FG-Schloss“ gemünzte, sehr originelle Zugabe war selbstverständlich! Freilich täuschte auch dieses illustre Spektakel nicht darüber hinweg, dass man allmählich auf die Zielgerade bog – was man mit der ungemein leichtfüßigen Wolfsgarde (trainiert von Loretta Wolpert und Marissa Hildebrand; Kostüme: Christa Wörner) tat, die mit Schwung und Elan ihr Bestes gaben. Eine Klasse für sich waren ebenso die Erftalhüpfer (Trainer Nico Beyer; Betreuerin Sandra Erhard): Mit Pablo, Juanita und Tequila lautete ihr Motto stilecht „Viva la Mexiko!“ - was für eine atemberaubende Show!
In jeder Hinsicht besonders war der Auftritt eines guten Freundes: Wolfgang König (FGH 70 „Höpfemer Schnapsbrenner“) wurde mit dem Badnerlied empfangen, textete Selbiges launig auf Horde um, beleuchtete das Miteinander der Hordemer und Höpfemer – keine Frage, Prinz König Wolfgang II. war nicht nur in Amt und Würden, sondern voll auf Draht. Wer der grandiosen Narrenschau aufmerksam beigewohnt hatte, wusste jedoch: Eine Gruppe fehlte noch – voilà, die unvergleichlichen „Goldstücke“ (trainiert von Sandra Erhard; Bühnenbild und Näh-/Bastelarbeiten: Christine Koch; Kostüme: Christa Wörner). Mit ihrer glänzenden, einfallsreich choreographierten Revue über die Ereignisse „im Land der Märchen“ zogen sie alle Blicke auf sich, Schneewittchen und die sieben Zwerge fehlten ebenso wenig wie Rotkäppchen und die Wölfe. Beim Finale lobte Präsident Steffen Gehrig alle Aktiven und eröffnete nach dem umjubelten Auftritt der Sängerin Sabrina Amend die Bar, in der die Wolfsheimer kräftig weiter feierten: Fastnacht ist nur einmal im Jahr, dafür umso intensiver und schöner; darauf ein dreifach-kräftiges „Wölfe Hujauf!“
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