Hardheim. Eigentlich ist solch ein Punkt auf der Tagesordnung reine Routine für die Gemeinderäte: die Behandlung von eingegangenen Stellungnahmen für einen Bebauungsplan. Meistens ist ein Mitarbeiter des Planungsbüros zu Gast und erläutert, welche Hinweise von den Behörden und der Öffentlichkeit eingegangen sind. Oft müssen im Vergleich zum Vorentwurf nur Kleinigkeiten geändert werden. Doch schon bevor Bürgermeister Stefan Grimm am Montag diesen Tagesordnungspunkt, bei dem es um die Ansiedlung der Firma Hollerbach auf dem Gelände der ehemaligen Nike-Stellung ging, aufrief, meldete sich Klaus Farrenkopf in der Bürgerfrageviertelstunde zu Wort.
Gemeinderat in Kürze
- Der Gemeinderat behandelte die eingegangenen Stellungnahmen für den „Solarpark Schweinberg I“. Außerdem beschloss er die öffentliche Auslegung und die Behördenbeteiligung.
- Die Gemeinde Hardheim schließt auch im kommenden Jahr wieder einen Stromliefervertrag mit der Firma „Gebrüder Eirich“ ab – zum Verbrauchspreis von 11,86 Cent pro Kilowattstunde.
- Die Verwaltung wurde vom Gremium ermächtigt, einen Gasliefervertrag mit dem günstigsten Bieter für die nächsten drei Jahre abzuschließen. Laut Kämmerer und Bürgermeister besteht noch abschließend Klärungsbedarf mit den Firmen, die Angebote abgegeben haben.
- Für die Aktion „Spenden statt Karten“ sind bereits 800 Euro in der Gemeindekasse eingegangen. Die Spenden fließen zur Hälfte an den Verein „Pro Bad Höpfingen“ und in die Neugestaltung des Pausenhofs im Walter-Hohmann-Schulzentrum. mg
Der Anwohner am Triebweg hatte bereits in der Vergangenheit immer wieder darauf hingewiesen, dass Lkw über den Triebweg zur ehemaligen Nike-Stellung fahren würden. Und das werde noch zunehmen, wenn wie geplant alle der Hollerbach-Gruppe zugehörigen Unternehmen sich dort angesiedelt haben werden. „Diese Lärmbelastung ist untragbar“, machte Farrenkopf deutlich. Er hofft, dass der Planentwurf des Bebauungsplans „Hafengrube“ von den Gemeinderäten nicht gebilligt werde. Doch das Gremium beschloss diesen letztlich einstimmig.
Direkter Verbindungsweg von der L 508 ist eine weitere Option
Ein weiterer Vorschlag von Klaus Farrenkopf ist die sogenannte „zweite Querspange“, ein direkter Verbindungsweg von der L 508 zum Gelände der ehemaligen Nike-Stellung. Damit soll das das Verkehrsaufkommen und die Lärmbelastung im Triebweg reduziert werden. Diese Idee schwebt auch dem Bürgermeister vor, sei jedoch nur langfristig eine Lösung. „Wir könnten das über ein Flurbereinigungsverfahren lösen. Derzeit sind wir nämlich nicht im Besitz der notwendigen Flächen, um dort eine Straße zu bauen“, erklärte Stefan Grimm.
Er betonte auch, dass eine „zweite Querspange“ nicht alle Probleme lösen werde. „Man muss das mal realistisch betrachten: Viele werden weiterhin den kurzen Weg über den Triebweg oder die Querspange nehmen.“ Dass durch die Ansiedlung der Firma Hollerbach mehr Verkehr in Richtung Nike-Stellung rolle, muss man laut Bürgermeister akzeptieren.
Eine zeitnahe Lösung sei es, den Triebweg vom Krankenhaus bis zum Bolzplatz für den Lkw-Verkehr zu sperren. „Das muss dann natürlich aber auch kontrolliert werden“, sagte Grimm. In Abstimmung mit der Straßenverkehrsbehörde des Gemeindeverwaltungsverbands Hardheim-Walldürn (GVV) könne man das Durchfahrtsverbot relativ schnell umsetzen. Herrmann Schwinn, Anwohner an der Querspange, mahnte an, eher kurz- als langfristig über die „zweite Querspange“ nachzudenken. Bei einer Sperrung des Triebwegs für Lkw befürchte er eine Verkehrszunahme in der Querspange. In diesem Bereich befindet sich das neue Baugebiet „Trieb“, in dem viele junge Familien mit Kindern leben. Der Bürgermeister betonte, dass man bei all den negativen Dingen auch das Positive sehen müsse: „Es ist toll, dass es für das ehemals militärisch genutzte Gelände eine Nachnutzung gibt.“ Man sei froh, dass sich Hollerbach dort ansiedeln wolle. „Wir haben aber ein Auge drauf“, sagte Stefan Grimm.
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