Feuerwehr Hardheim

Hardheim: So ist die Lage bei der Standortsuche für das neue Feuerwehr-Domizil

Spätestens seit 2016 ist klar: Die Feuerwehr in Hardheim benötigt ein neues Domizil. Doch wo soll die neue Heimat der Wehr entstehen? Der jetzige Rewe-Markt ist wohl erst einmal außen vor.

Von 
Michael Fürst
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Wann gehen die Türen für einen neuen Feuerwehrstandort in Hardheim auf? Das derzeitige Gebäude ist veraltet und erfüllt viele der heute gültigen Standards nicht mehr. © Michael Fürst

Hardheim. Während der gesamten „Erfapark-Diskussion“ aus der vorigen Woche ploppte in Hardheim auch das Thema „neues Feuerwehrgerätehaus“ ganz kurz wieder auf. Spätestens seit dem Feuerwehrbedarfsplan von 2016 ist nämlich klar, dass ein Neubau die beste aller Lösungen ist. Seit dieser Zeit wurden von der Gemeindeverwaltung und von Verantwortlichen der Freiwilligen Feuerwehr Hardheim mögliche Standorte gesichtet und diskutiert – darunter auch der jetzigen Rewe-Markt. Er war einer von fünf Plätzen, die für eine Neuerrichtung in der engeren Auswahl waren. Dies bestätigte Michael Seyfried, Kommandant der Feuerwehr Hardheim, den Fränkischen Nachrichten in einem Gespräch. Ob es aber nun wirklich dazu kommen könnte, ist spätestens nach der Ankündigung von Benno Hollerbach, auch nach dem Umzug des Rewe in den Erfapark, einen weiteren Lebensmittelmarkt am jetzigen Rewe-Standort zu betreiben, ungewiss (wir berichteten). Doch wie ist der Stand beim benötigten Feuerwehrhaus nun eigentlich?

Umziehen in der Halle direkt hinter den Einsatzfahrzeugen. © Michael Fürst

„Mit den ganzen politischen Diskussionen wollen wir nichts zu tun haben“, schiebt Thomas Leiblein, stellvertretender Kommandant, erst einmal voraus. Fakt ist aber auch: „Wir können das Thema nicht auf die lange Bank schieben. Eigentlich wäre schon gestern Zeit für ein neues Domizil gewesen“, sagt Michael Seyfried. Man wolle auch keine goldenen Wasserhähne. „Das neue Feuerwehrgerätehaus soll lediglich die heutigen Anforderungen erfüllen“, ergänzt er. An weiteren Spekulationen über mögliche Standorte möchte sich die Feuerwehrführung öffentlich aber nicht beteiligen: „Das bringt uns keinen Schritt weiter und treibt am Ende unter Umständen nur den Preis nach oben.“ Offen diskutiert wurde aber schon die Stelle „am Rewe-Kreisel“, an der gerade das neue Regenüberlaufbecken entsteht. Über einen Standort „unterhalb“ des jetzigen DRK-Geländes ist nach FN-Informationen auch schon gesprochen worden.

„Schnell Gespräch suchen“

„Unser neuer Bürgermeister wird nach seinem Amtsantritt gewiss viel zu tun haben. Doch wollen wir relativ bald das Gespräch mit ihm suchen, um darin auszuloten, wie es in dieser Sache weitergehen kann und muss“, sagt Michael Seyfried. Bald-Bürgermeister Stefan Grimm hatte bereits in seinem Wahlkampf das Thema „neues Feuerwehrgerätehaus“ von sich aus ins Gespräch gebracht. Im FN-Interview sagte er im April: „Das ist ein riesiges Thema – nicht nur finanziell, sondern auch wegen des Standorts. Zudem fehlt ein Feuerwehrfahrzeug.“ Grimm schätzt die Kosten für den Neubau eines Feuerwehrhauses auf etwa acht Millionen Euro. Er hat sich, wie die anderen Bürgermeisterkandidaten im Übrigen auch, im Vorfeld der Wahl bei der Feuerwehr informiert.

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Genau die fehlende Ersatzbeschaffung eines Feuerwehrfahrzeugs verdeutlicht die Dringlichkeit der Neubau-Maßnahme. Nur weil es die Stellplatzsituation im derzeitigen Gebäude nicht zulässt, kann es nicht angeschafft werden. Ein weiteres Fahrzeug musste extra in verkleinerter Form geordert werden, damit er überhaupt durchs Garagentor passt. Fehlende Geräumigkeit ist auch das Problem, wenn sich die Feuerwehrleute vor dem Einsatz umziehen müssen. Das geschieht in der Halle, direkt hinter den Einsatzwagen. Da bekommen die „Floriansjünger“ schon mal eine Dieselwolke ab, bevor sie ihre Stiefel reinziehen. „Umkleideräume, ausreichend Lagerfläche und einen Lagebesprechungsraum sowie Notstrom gibt es auch nicht“, erklärt Thomas Leiblein. Zudem sei die Parkplatzsituation für die anrückenden Feuerwehrleute mangelhaft und die Abfahrt direkt im Kindergarten- und Schulbereich „ist eigentlich sehr kritisch zu betrachten“, ergänzt Michael Seyfried. Anfang der 80er Jahre des vorigen Jahrtausends, als das aktuelle Feuerwehrhaus gebaut wurde, waren solche Standards eben noch nicht vorgeschrieben.

Neuer Standort hin oder her: „Elementar ist“, erklärt Kommandant Seyfried, „dass die Vorgabe erfüllt werden kann, mit der ersten Einheit zehn Minuten nach Alarmierung am Einsatzort Gemarkung sein zu können. Und die zweite Einheit dann nach fünfzehn Minuten.“

Übrigens: Beim Umbau einer bestehenden Bausubstanz, so wie beim aktuellen Rewe, ist es nicht ganz so einfach an Zuschüsse zu gelangen, wenn sich das Gebäude noch in Privatbesitz befindet. . .

Ressortleitung Reporterchef und Leiter der Sportredaktion

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