Hardheim. Als Bürgermeister Stefan Grimm am Sonntagabend die Personen zu einem gemeinsamen Foto nach vorne holte, die er gerade eben mit der Bürgermedaille ausgezeichnet hatte, würdigten das die Gäste des Neujahrsempfangs mit stehenden Ovationen und jeder Menge Applaus. „Diese Auszeichnungen stehen auch stellvertretend für die vielen Helfer im Hintergrund“, sagte Grimm. „Manche wollen diese Ehrungen erstmal nicht annehmen, weil sie nicht gerne im Mittelpunkt stehen, sondern es ihnen um die Aufgabe, das Amt, geht. Gerade das macht solche Menschen zu etwas Besonderem und hoffentlich sind sie auch Vorbilder für viele andere.“ Drei Mal verlieh der Rathaus-Chef die Bürgermedaille in Bronze, an Willibald Heilig, Andrea Kaiser und Beate König. Rita Sieber erhielt diese Ehrung in Silber.
Willibald Heilig (Bürgermedaille in Bronze): „Sein Leben ist geprägt von Kommunalpolitik und Vereinsarbeit“, sagte Stefan Grimm über den Gerichtstettener. Viele Jahre lang war er Ortschaftsrat, Ortsvorsteher und Gemeinderat. Seit über 50 Jahren ist er Mitglied im SV Gerichtstetten, hat dort verschiedenste Ämter im Vorstand begleitet, fungierte als Vorsitzender und gehört nun seit 2013 dem Vorstandsteam des SVG an. Außerdem sorgt er als Platzwart dafür, dass der Sportplatz in Schuss gehalten wird. „Wenn man ihn sucht, findet man ihn auch oft in der Küche. Denn das ist sein Reich“, sagte Grimm in seiner Laudatio.
Andrea Kaiser (Bürgermedaille in Bronze): „Familien und Kindern Spiel und Spaß vermitteln, insbesondere in der Natur, das zieht sich wie ein roter Faden durch ihr Leben“, betonte der Bürgermeister in seiner Ansprache. Seit 44 Jahren ist Andrea Kaiser Mitglied im Odenwaldklub Hardheim, seit über 30 Jahre in der Jugendarbeit tätig. Im Verein hat sie schon mehrere Ämter im Vorstand begleitet, derzeit ist sie Vorsitzende. „Sie hat sich der Förderung von kulturellen, naturschützenden und sportlichen Veranstaltungen verschrieben“, sagte Stefan Grimm. So organisiert sie etwa das Sonnwendfeuer, eine jährliche Müllsammlung und leistet einen Beitrag beim Sommerferienprogramm der Gemeinde. Neben ihren Tätigkeiten im Odenwaldklub engagiert sich Andrea Kaiser bei der Kolpingsfamilie und als Helferin beim Café International.
Beate König (Bürgermedaille in Bronze): Die Leseförderung hat sich Beate König auf die Fahne geschrieben, was an zahlreichen Vorleseaktionen mit der Grundschule deutlich wird. Seit 2011 ist sie Leiterin der Hardheimer Gemeindebücherei, plant und organisiert den Büchereiablauf und führt das Team. „Sie war außerdem Ideengeberin für die Planung und Gestaltung der neuen Gemeindebücherei sowie des Lesecafés 7 Gramm“, sagte Grimm und fügte an: „Die Gemeinde hat für den Umbau und Umzug der Bücherei sehr viel Geld investiert. Um einer Bücherei aber so viel Leben einzuhauchen, wie hier in Hardheim, braucht es besondere Menschen mit viel Energie, Kreativität und ehrenamtlichem Engagement. Beate König schafft es durch ihre Art, weitere solcher Menschen um sich zu scharen.“
Rita Sieber (Bürgermedaille in Silber): Sowohl in der Region als auch international hat Rita Sieber große humanitäre Hilfe geleistet. Seit 1979 ist sie aktiv beim DRK-Ortsverein Hardheim, hat dort diverse Ausbildungen als Sanitäterin sowie als Feldköchin absolviert. „Bei der Flutkatastrophe 1984 in Königheim versorgte sie 1500 Betroffene und Einsatzkräfte eine Woche lang rund um die Uhr mit Lebensmitteln“, sagte Bürgermeister Stefan Grimm. Außerdem führte Rita Sieber Hilfsgütertransporte des Ortsvereins für die Tschernobylopfer in Weißrussland durch. Zehn Mal ist sie die 5000 Kilometer mitgefahren und hat während der Fahrt sowie am Ziel die Lebensmittelversorgung sichergestellt. Etwa 630 Kinder aus dieser Gegend hat sie hier untergebracht. Seit 2015 gibt es den offenen Treff des DRK, bei dem sie ehrenamtlich mithilft. Ämter im Vorstand hat sie ebenfalls begleitet, seit 2008 ist sie Schatzmeisterin. Seitens des Deutschen Roten Kreuzes hat Rita Sieber bereits diverse Auszeichnungen erhalten, darunter die Blutspenderehrennadel in Gold mit goldenem Eichenkranz. „Die Bürgermedaille in Silber ist daher nur die logische Konsequenz“, so Grimm.
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