Hardheim. Was lange währt, wird endlich gut: Über drei Jahre sind vergangen, von der ersten Idee des Hardheimer Naturkindergartens bis zur Eröffnung an diesem Freitag. Umso größer war jedoch die Freude bei allen Beteiligten, dass dieses „Herzensprojekt“, wie es Bürgermeister Stefan Grimm bezeichnete, nun abgeschlossen ist. Sein Dank galt allen voran seinem Vorgänger Volker Rohm, der als Naturliebhaber, ehemaliger Förster und Jäger vor über drei Jahren die Idee im Gemeinderat eingebracht hatte.
Grimm skizzierte die Historie: Nach der Corona-Pandemie und einem langwierigen Genehmigungsverfahren liegt seit Anfang August die Betriebserlaubnis vor. Über 820 Stunden Arbeit hat der Bauhof in dieses Projekt gesteckt, um den grauen Container mit heimischen Hölzern zu verkleiden und das Gelände zu gestalten. Die Kosten für die Gemeinde belaufen sich auf rund 100 000 Euro. Etwa 30 000 Euro wurden durch Zuschüsse und diverse Spenden finanziert. Eine kam unter anderem vom Alt-Bürgermeister: Anlässlich seines 60. Geburtstags im November 2021 rief Rohm zu Spenden für den Naturkindergarten auf. Diese wurde am Freitag symbolisch in Form einer selbstgestalteten Spendenbox übergeben. „Es ist wichtig, dass wir mutig ins Leben starten. Und der Kindergarten bereitet auf das Leben vor“, fasste Grimm die Vorteile des Kindergartens zusammen und dankte den Eltern für ihren Mut, der Verwaltung und dem Erzieher-Team der Eulengruppe
„Lange Reise“
„Hinter uns liegt eine lange Reise“, sagte Kindergartenleiterin Corina Zegewitz, die auf einen „Tag der offenen Tür“ am 22. Oktober verwies (siehe nebenstehende Infobox). „Die Kinder sollen hier die Natur mit allen Sinnen erkunden“, betonte sie. Und das taten die Kleinen schon gleich am Freitag: Ausgestattet mit Matschhose, Gummistiefeln und Regenjacke entdeckten sie ihr liebevoll eingerichtetes Gelände. Unter anderem haben die Bauhofmitarbeiter im Außenbereich eine Feuerstelle und eine Sitzgelegenheit aus heimischen Hölzern gebaut. Nach den Worten von Corina Zegewitz wollen die drei pädagogischen Fachkräfte Stefanie Ditter, Olivia Leist und Helmut Hornbach das Gelände auf dem Wurmberg gemeinsam mit den Kindern weiterentwickeln. Passend zum Gruppennamen hat die Eulengruppe auch ein Maskottchen: Handpuppe „Karlchen“ begleitet die Kinder ab sofort durch ihren Alltag. Eine kleine Version davon erhielt Hauptamtsleiterin Mareike Brawek als Dankeschön von Stefanie Ditter.
Der Naturkindergarten ist zwar eine Außenstelle des Gemeindekindergartens, dennoch erteilte Pfarrer Christian Wolff der Einrichtung seinen Segen. Den „Ort des Spielens und Lernens für die Kinder“ segnete er nach einem Gebet mit Weihwasser. Für jedes Kind, das im Naturkindergarten startet, wird in unmittelbarer Umgebung ein Baum gepflanzt. Und da legten die Jungen und Mädchen gleich tatkräftig mit Hand an und schippten Erde an, so dass drei Bäume eingesetzt werden konnten.
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