Hardheim. Nachdem Projektentwicklerin Frauke Liess und Architekt Markus Rathke den aktuellen Stand des Projekts „Erfapark 2.0“ vorgestellt hatten, nutzen viele Bürger die Möglichkeit, ihre Fragen an die Fachleute zu richten.
Andrea Kaiser wollte wissen, wie sicher es sei, dass auf dem Dach des Rewe-Marktes Photovoltaikanlagen installiert werden. Frauke Liess sicherte zu, dass man gerade im Sinne der Nachhaltigkeit diese erneuerbare Energiegewinnung in die Planungen mit einbeziehe. „Wir wollen aber nichts versprechen, was wir am Ende vielleicht doch nicht halten können“, sagte sie. Die Chancen stünden allerdings gut.
Birgit Weimann regte an, ein Konzept zu haben, das nicht nur die Anfahrt mit Autos betrifft, sondern auch Fußgänger und Radfahrer miteinbezieht. Wie Frauke Liess auf Nachfrage bestätigte, wird es sowohl direkt am Erfapark als auch beim Aldi-Markt ausreichend Fahrradstellplätze geben. Das sei mittlerweile gesetzlich vorgeschrieben, ebenso wie diverse Ladesäulen für Elektroautos.
Linksabbiegerspur nicht möglich
Ob die Zufahrt zum Aldi-Markt über die Würzburger Straße oder die Bürgermeister-Henn-Straße erfolgen werde, fragte Rainer Dietz. Man habe ein Verkehrsgutachten vorliegen und Rücksprache mit den zuständigen Behörden und der Polizei gehalten, so Liess. Aus Gründen der Verkehrssicherheit soll die Einfahrt über die Bürgermeister-Henn-Straße erfolgen. Eine Linksabbiegespur, die bei einer Zufahrt über die Würzburger Straße notwendig wäre, sei aus Platzgründen dort nicht machbar, erklärte Frauke Liess. An dieses Thema knüpfte Eric Bachmann zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal an: „Ich erwarte dadurch ein erhöhtes Verkehrsaufkommen in der Bürgermeister-Henn-Straße“, sagte er. Gerade mit dem Walter-Hohmann-Schulzentrum und der Sporthalle könnte das gefährlich werden. „Man sollte das noch einmal überdenken“, gab der Bürgermeisterstellvertreter den Verantwortlichen mit auf den Weg.
Rainer Dietz hakte nach, warum man das „Schell-Haus“, in dem die Bäckerei „Gärtnersmühle“ ihr Café hat, nicht in das Gesamtkonzept mit eingliedern konnte. Laut Frauke Liess sei es Schoofs-Immobilien nicht gelungen, dieses Gebäude zu erwerben. „Wir konnten uns mit dem Eigentümer nicht auf einen Preis einigen“, sagte sie.
Was mit dem Untergeschoss des Erfaparks geplant sei, wollte Lars Günther wissen. Aufgrund der notwendigen Flächenreduzierung werde sich dort kein Handel ansiedeln. Diese Flächen seien aber aufgrund der Lage – die meisten verfügen nämlich über kein Tageslicht – für Mieter sowieso unattraktiv. „Wir sind bestrebt, eine Nutzung zu finden“, sagte Liess. Derzeit befinden sich dort Lager- und Technikräume.
„Wenn ich das richtig verstanden habe, hakt es derzeit am Bebauungsplan“, begann Horst Bernhard seine Ausführungen. Das sei so richtig, entgegnete Frauke Liess, denn für ein solches Verfahren seien eine Vielzahl an Gutachten erforderlich – unter anderem ein Einzelhandelsgutachten (die FN berichteten). Daran hatte es in der Vergangenheit nämlich auch gestockt. Durch die zwei neuen Märkte hätte Hardheim laut dem alten Gutachten nämlich zu viel Verkaufsfläche. Doch mit der neuen Bewertung und durch Gespräche habe man mit den zuständigen Behörden eine Einigung erzielen können, sagte Bürgermeister Stefan Grimm.
Warum dieses „Problem“ von Seiten der Gemeinde nicht schon viel früher angegangen worden sei, fragte Horst Bernhard noch einmal nach. „Hat die Gemeinde hier die Zeit verschlafen?“ Darauf bekam er keine konkrete Antwort.
Auf die Frage von Fritz-Peter Schwarz, ob alle Flächen aus eigener Hand vermietet werden und man dadurch auch lokale Unternehmen mit einbeziehen könne, antwortete Architekt Markus Rathke, dass es keinen Generalunternehmer geben wird, sondern „Schoofs“ die einzelnen „Gewerke“ vergeben wird. Lokale Unternehmen seien durchaus denkbar, sofern von deren Seite Interesse besteht.
Neben den kritischen und konstruktiven Fragen gab es aber auch viel Lob für die gelungene Vorstellung des Projekts. „Ich finde es toll, dass sich jemand wie Schoofs findet, der den ,toten’ Erfapark wieder revitalisieren will“, sagte beispielsweise Horst Kachel.
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Fränkische Nachrichten Plus-Artikel Hardheim "Erfapark 2.0": Jetzt muss es vorangehen