Miltenberg. Über das bisherige Wetter in der unterfränkischen Kreisstadt dürfte nicht viel auszusetzen sein. Die warmen und heißen Augusttage ermöglichten einen zügigen Aufbau des neuen Holzzeltes, der traditionellen Ausstellungshalle, der vielfältigen Fahrgeschäfte und beliebten Verkaufsstände.
Auch den „trockenen“ Messe-Einzug am ersten Messesamstag der mehr als dreißig Gruppen wussten Akteure und Publikum zu schätzen. Wohltuend waren gelegentlicher Regen und eine leichte Abkühlung am vergangenen Wochenende. Auch ein Gewitter richtete keine Schäden an. Unterstellmöglichkeiten gab es allerorten.
Zahlreiche Besucher
Tausende von Besuchern zog es tagsüber und am Abend magnetisch auf das Messegelände: Musik, Partystimmung, Geselligkeit und Abwechslung vom Alltag lockten.
Zeitweise gab es an einigen Stellen zwischen Main und Lindenplatz Stau und Engpässe. Doch geduldig ertrugen jung und alt die kaum belastenden Situationen.
Eine rechtzeitige Großübung von Feuerwehr, Rettungsdiensten, Polizei, THW und weiteren Hilfsorganisationen bestätigte ein neues, sich inzwischen bewährendes Sicherheitskonzept. Der Wunsch nach verbesserter Kommunikation sowie eine erweiterte Ausstattung im funktechnischen Bereich wurde aber für künftige Einsätze bei Massenveranstaltungen geäußert. Einlassbeschränkungen ins überfüllte Holzzelt und temporäre Zutrittsverbote erfolgten in den späten Abendstunden am Samstag und Sonntag.
Messewirt Mathias Hofmann erhielt dafür Tadel, aber andererseits auch Lob. Positiv kam die Atmosphäre im Holzzelt immer wieder zur Sprache. Reservierungen wurden organisatorisch optimal gelöst, aber der befristete Aufenthalt von manchen Besuchern gelegentlich überschritten.
Personalmangel im Vorfeld
Manche Service-Fachkräfte fühlten sich durch den Ansturm im Messezelt und im benachbarten Biergarten überfordert. Es kam vereinzelt zu vorzeitigen Kündigungen. Ein Punkt ist Hofmann weiterhin wichtig: Wie so viele Gastronomen hatte auch der Lechnerwirt im Vorfeld mit Personalmangel zu kämpfen. Festwirt Mathias Lechner: „Um den Betrieb zu schultern, mussten wir auch ein Stück weit improvisieren und mangelnde Erfahrung sowie gewisse Sprachbarrieren bei unseren Kräften in Kauf nehmen. Nach einigen Tagen kann ich sagen, dass wir sehr dankbar sind, wie alle Personen in unserem Team diese Mammutaufgabe angenommen und im Großen und Ganzen das Beste daraus gemacht haben. Von jetzt an geht es darum, jeden Tag gemeinsam besser zu werden – und da sind wir auf dem richtigen Weg.“
Mehr als 5000 Gäste wurden bisher und werden weiterhin während der Miltenberger Michelsmess’ im neuen Zelt und Biergarten zu Spitzenzeiten durchgängig bewirtet – und das bei der Premiere in der neuen Location, mit neuem Konzept und neuem Team.
Aus dem Stand laufen
Hofmanns Resümee: „Unser Betrieb ist nichts anderes als ein Großevent an jedem einzelnen Tag. Eine Generalprobe gibt es für so etwas nicht, wir mussten aus dem Stand laufen. Wir suchen deshalb aber keine Ausreden. Wo wir Unannehmlichkeiten verursacht haben, können wir uns nur entschuldigen und schnell aus den Problemen lernen, die aufgetreten sind.“
Markus Söder kommt
Für Freitag, 2. September, hat sich der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder angekündigt. Sein nachmittäglicher, wohl zwei Stunden währender Messe-Besuch in Miltenberg dürfte verstärkt noch einmal die Massen aus dem Dreiländereck Bayern, Baden-Württemberg und Hessen anziehen.
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