Hardheim. Innovative Technik ist das Gebot der Stunde – gerade wenn es im Zweifel um die Rettung von Menschenleben gilt: Unter diesem Aspekt ist die Feuerwehrdrohne, die das Equipment der Hardheimer Gesamtfeuerwehr komplettiert, ein sehr willkommener Neuzugang. Am Sonntag wurde sie im Rahmen des Feuerwehrfests überreicht. Große Freude herrschte auch über eine Spende: Die Arnold-Hollerbach-Stiftung hatte mit 5000 Euro den Löwenanteil des Kaufpreises von 7200 Euro übernommen.
Wie Abteilungskommandant Tobias Zeller betonte, spiele das Finanzielle jedoch nicht die Hauptrolle: „Die Drohne ist für uns eigentlich unbezahlbar“, hielt er fest und veranschaulichte die zahlreichen Einsatzmöglichkeiten der speziell für Feuerwehren konzipierten Flugkamera.
Dabei reize man die technischen Optionen nicht aus: „Obwohl die Drohne bis 4000 Meter hoch fliegen könnte, haben wir sie auf für uns ausreichende 120 Meter begrenzt. Auch die machbare Reichweite von 14 Kilometern nutzen wir nicht – im Feuerwehrbetrieb genügt ein Kilometer“, so Zeller. Besondere Aufmerksamkeit verdiene die Kamera mit 56-fachem Zoom und zwölf Megapixel Bildauflösung plus Wärmebildkamera. Das ist vor allem für die anvisierte Verwendung wichtig: Die Drohne soll insbesondere bei Vegetations- und Flächenbränden zum Einsatz kommen, um das für die Löscharbeit wichtige Lagebild aus der Vogelperspektive zu ermöglichen und im Feuer vermisste Personen zu lokalisieren.
So viel moderne Technik bedingt freilich auch gut ausgebildetes Personal: Zwölf Aktive der Abteilungswehren Hardheim und Schweinberg absolvierten den Drohnenführerschein A1/A3 als Online-Kurs beim Luftfahrtbundesamt. Gleichzeitig sind im Einsatzfall nicht weniger als vier Personen nötig, um mit der Drohne zu arbeiten: „Der Drohnenpilot steuert die Drohne, der Bildschirmauswerter sitzt am Monitor und wertet das Bild aus. Dazu kommen der Überwacher des Luftraums und die Führungskraft, die als Bindeglied zwischen Drohnentrupp und Einsatzmannschaft fungiert“, erklärte er. Selbstverständlich werde die Drohne nicht ständig eingesetzt: „Wir ziehen sie nur heran, wenn es Sinn macht“, bemerkte der Abteilungskommandant.
Bürgermeister Stefan Grimm freute sich über die moderne Ausrüstung. Gleichzeitig sah er Hardheim einmal mehr in der Vorreiterrolle: „Wir haben die zweite Drohne mit Wärmebildkamera im ganzen Neckar-Odenwald-Kreis“, konstatierte Grimm und sprach von einem „schönen Geschenk zum Doppeljubiläum“. An die interessierten Besucher des Fests richtete er einen Appell: „Seien Sie dankbar für die Existenz und die stetige Bereitschaft der hervorragend aufgestellten Freiwilligen Feuerwehr!“, hob Grimm hervor. Der Dank aller galt der Arnold-Hollerbach-Stiftung, die von Dr. Antonia Hollerbach und Geschäftsführer Hans Sieber vertreten wurde. Gern habe man auch der Feuerwehr mit dem Zuschuss geholfen: „Die Drohne trägt dazu bei, Gefahren von den Einsatzkräften abzuwenden“, hob Sieber hervor.
Gelungenes Feuerwehrfest
Die Spendenübergabe gehörte zum Rahmenprogramm des fröhlichen und – sicher auch dank des wahren Kaiserwetters – hervorragend besuchten Feuerwehrfests, mit dem die Abteilungswehr Hardheim am Wochenende gleich zwei Jubiläen feierte: Zum Einen wird die Hardheimer Wehr 160 Jahre alt, zum Anderen wurde an die Gründung der Jugendfeuerwehr vor 65 Jahren erinnert.
Abgerundet wurde das gelungene Fest durch das klangstarke Platzkonzert des Musikvereins Schweinberg und die Kinderspielstraße. ad
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