Hardheim. Das Projekt „Erfapark 2.0“ hat die nächste Hürde genommen. Der Gemeinderat billigte in seiner Sitzung am Montagabend in der Aula des Walter-Hohmann-Schulzentrums den Entwurf des Bebauungsplans „Sanierung Hofacker B II, 1. Änderung“. Im Rahmen der frühzeitigen Behördenbeteiligung seien laut Andreas Richter vom zuständigen Planungsbüro „Kubus“ aus Wetzlar verschiedene Stellungnahmen mit Anregungen und Hinweisen eingegangen. Unter anderem wurde dort die Erstellung verschiedener Gutachten, wie Verkehrsgutschachten, Schallschutzgutachten und Einzelhandelsgutachten gefordert. Diese seien in der Zwischenzeit erstellt und mit in den Entwurf aufgenommen worden.
„Die Erstellung des Einzelhandelsgutachtens war mit zahlreichen Zwischenabstimmungen verbunden“, sagte Richter. Im November habe deshalb mit den zuständigen Behörden (Regierungspräsidium, Regionalverband und Gemeindeverwaltungsverband) ein Erörterungstermin stattgefunden. Aus diesem Grund musste auch die Bürgerinformationsveranstaltung, die am vergangenen Dienstag stattgefunden hat, verschoben werden (wir berichteten). Ursprünglich war diese für Mitte November angesetzt gewesen.
Verkaufsfläche wird reduziert
Gemeinsam habe man sich mit den zuständigen Behörden auf eine Verkleinerung der Gesamtverkaufsfläche des Erfaparks von rund 30 Prozent verständigt, führte Richter aus. 4300 Quadratmeter Verkaufsfläche sind nun im Bebauungsplan festgelegt. Diese sei in Obergrenzen für Sortimentsbereiche gegliedert. Damit wolle man verhindern, dass sich beispielsweise ein Tiergroßhandel in Hardheim ansiedelt und die Hälfte der Verkaufsfläche „beansprucht“, erläuterte Bürgermeister Stefan Grimm.
Gemeinderat in Kürze
Wassergebühren: Mehrheitlich beschloss der Gemeinderat die Erhöhung der Wassergebühren zum 1. Januar 2023 auf 4,56 Euro pro Kubikmeter. Für einen mittleren Haushalt seien das laut Kämmerer Bernd Schretzmann jährliche Mehrkosten von rund 100 Euro. Grund für die Erhöhung seien die gestiegenen Mehrkosten von etwa 240 000 Euro. Schretzmann machte deutlich, dass die Gemeinde durch die höheren Gebühren auch höhere Förderungen, beispielsweise für dringend notwendige Kanalsanierungen, erhält.
Spenden: Knapp 4000 Euro sind mittlerweile in der Gemeindekasse an Spenden für das Tornado-Unglück in der französischen Partnerstadt Suippes (wir berichteten) eingegangen, informierte Kämmerer Bernd Schretzmann. Seit der vergangenen Sitzung vor zwei Wochen sind zudem weitere 1285 Euro für die Aktion „Spenden statt Karten“ eingegangen. mg
Gemeinderätin Brigitte Scheuermann fasste anschließend treffend zusammen: „Der Schwerpunkt soll also auf der Vielfalt der Geschäfte liegen.“ Das bestätigten die Verantwortlichen. Der Rathaus-Chef machte deutlich, dass diese Flächenbegrenzung für Sortimentsbereiche nur für den Handel gelte, nicht etwa für Gastronomie.
Des Weiteren wurden das Verkehrs- und Schallschutzgutachten in den Planungsentwurf mit eingearbeitet. „Es ist kein großer Mehrverkehr zu erwarten“, erklärte Andreas Richter. Das unterstrich auch Stefan Grimm: „Die Verkaufsfläche des Erfaparks ist deutlich kleiner als in der Blütezeit. Ich erwarte kein Verkehrschaos.“ Es sollen zudem weitere Maßnahmen ergriffen werden, um die Geräusche aus dem Verkehr zu minimieren, beispielsweise soll auf dem zweigeschossigen Parkdeck des Erfaparks sogenannter „Flüsterasphalt“ eingebaut werden.
Das Bebauungsplanverfahren sieht, wie Richter erläuterte, eine Umweltprüfung vor. Diese laufe derzeit noch. „Wir gehen nicht von erheblichen Beeinträchtigungen aus“, sagte der Experte.
Keine Kosten für Gemeinde
Die Kosten für das Planungsverfahren werden von den Vorhabenträgern – dem Investor Schoofs-Immobilien aus Frankfurt – übernommen. Der Gemeinde Hardheim entstehen dadurch keine Kosten.
Die erste Offenlage des Bebauungsplanentwurfs soll im Februar und März erfolgen, nachdem diese öffentlich bekannt gemacht wurde. Das teilte der stellvertretende Bauamtsleiter Bernhard Popp am Dienstag auf Nachfrage der Fränkischen Nachrichten mit.
URL dieses Artikels:
https://www.fnweb.de/orte/hardheim_artikel,-hardheim-erfapark-bebauungsplan-soll-anfang-2023-ausgelegt-werden-_arid,2032243.html