Grünsfeld. Längere Zeit stand es auf der Kippe, ob das Wohnheim für Menschen mit Behinderung des Caritasverbandes Tauberkreis in Grünsfeld bleiben kann. Wie berichtet muss das bisherige Wohnheim an der Stadthalle dringend den aktuellen Gegebenheiten angepasst werden. Doch der Umbau wäre teurer gekommen, als der nun geplante Neubau in der Leuchtenbergstraße. Zumal es für den Umbau keine Zuschüsse gegeben hätte, für den Neubau jedoch schon. Der wurde erst möglich, weil der Käufer des Grundstücks des ehemaligen Seubert-Möbelhauses einen Teil der Flächen für die Caritas zur Verfügung stellte.
Jetzt musste sich der Grünsfelder Gemeinderat mit dem Bauantrag für das Wohnheim beschäftigen. Architekt Gerhard Pfundt stellte das Projekt nochmals vor, das im vorderen Bereich des ehemaligen Möbelhauses entstehen soll.
Der ebenerdige Bau ist neben aller Funktionalität auf eine Gesamtfläche von 885 Quadratmeter reine Wohnfläche geplant, die Gesamtfläche beträgt 1350 Quadratmeter. So bleibt genügend Platz um die Gebäude herum, um weit genug von der Straße weg zu sein. Zudem kann man so dem Hochwasserschutz Genüge tun, erläuterte Pfundt im Gemeinderat.
Er ging auch auf die Brandschutzthematik ein, die bei so einem Haus besonders sensibel ist. Durch die Ebenerdigkeit sei immer ein zweiter Fluchtweg vorhanden, denn die Menschen könnten sowohl durch die Eingangstür als auch über die Terrasse das Gebäude verlassen. Die Zufahrt zum Wohnheim erfolgt gemeinsam mit der Zufahrt zum dahinter liegenden Wohngebäude, der im ehemaligen Möbelhochhaus geplant ist.
Um das Wohnheim bauen zu können, muss das bisherige Verwaltungsgebäude abgerissen werden. Die Arbeiten hierzu und die Trennarbeiten im Hochhaus – es müssen vor allem Fensteröffnungen in den Beton geschnitten werden – sollen noch in diesem Jahr beginnen, versprach der Architekt und Investor. Gerne nahm er die Anregung aus dem Gemeinderat mit, ein Abwassertrennsystem in den Wittigbach zu planen, wenn dies möglich ist.
So beschloss der Gemeinderat bei einer Enthaltung den notwendigen Befreiungen des Bebauungsplanes „Großer Garten“ zuzustimmen und dem Bauvorhaben das gemeindliche Einvernehmen zu gewähren.
Zweites großes Thema des Abends war die Fortschreibung des periodischen Betriebsplanes im Stadtwald von Grünsfeld für die nächsten zehn Jahre und die Genehmigung des Forstwirtschaftsplanes für 2024 und das Ergebnis von 2022. Bei einer Waldbegehung war dem Gemeinderat von Revierförster Christian Hofmann und Jan Heimer vom gleichnamigen Forstbüro der Zustand des Gemeindewaldes plastisch vor Augen geführt worden.
Man habe einen Anteil von 64 Prozent an Laubholz und 36 Prozent an Nadelholz. Fichten spielen nur noch eine untergeordnete Rolle, Douglasien und Kiefern sind bei den Nadelhölzern vorherrschend. Bei den Laubbäumen sei die Buche etwas rückläufig, der Eichenbestand soll ausgebaut werden. Ziel der neuen Forstplanung ist die Fortführung des klimabedingten Umbaus geschädigter oder labiler Bestände hin zu klimaresilienteren Wäldern. Zudem soll unter Beachtung der Schutz- und Erholungsfunktion des Waldes auch die Wirtschaftlichkeit beachtet werden. Während das Forstjahr 2022 noch einen Gewinn von gut 3600 Euro in die Stadtkasse spülte, plant Hofmann für 2024 nur noch mit der Hälfte an Gewinn. Gestiegene Kosten seien der Hauptgrund.
Abgelehnt wurde der Antrag zur Errichtung einer Freiflächen-Photovoltaikanlage, da sich das Vorhaben nicht im privilegierten Bereich befindet und die bereits ausgewiesenen Flächen über dem Soll von 0,02 Prozent der Gemarkungsfläche liegen.
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