Wirtschaft - Für rund zwei Millionen Euro entsteht ein Neubau / Einweihung für Spätsommer vorgesehen

Grünsfeld: Autoservice Feuerstein investiert in Zukunft

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Ulrich Feuerstein
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Autoservice Feuerstein investiert rund zwei Millionen in den Standort in Grünsfeld. © Ulrich Feuerstein

Grünsfeld. Nächster Entwicklungsschritt: Autoservice Feuerstein erweitert sein Spektrum und investiert rund zwei Millionen Euro am Firmensitz im Industriegebiet „Brückle“. Damit reagiert man auf die sich verändernde Situation im Kraftfahrzeuggewerbe. Die Einweihung des Neubaus ist für Spätsommer geplant.

Das Unternehmen „für die Zukunft neu ausrichten“ will Firmeninhaber und Geschäftsführer Martin Feuerstein. Der zunehmenden Elektromobilität gelte es Rechnung zu tragen. Das betreffe zum einen die Reparaturwerkstatt für Pkw, Transporter und Lkw, aber auch den Bereich Abschleppdienst. Getrennte Arbeitsbereiche und Abstellflächen seien notwendig.

Weiterer Ausbau geplant

Bei Autoservice Feuerstein rechnet man damit, dass der Reparaturbedarf an Elektrofahrzeugen deutlich unter dem von Verbrennermotoren liegt. „Wir streben deshalb an, den Nutzfahrzeug-Bereich weiter auszubauen“, betont der zweite Geschäftsführer Markus Englert

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Es sei geplant, in das Segment Fahrzeugaufbau einzusteigen. Englert spricht von „enormen Synergien“. Mit dem Bau einer Lackieranlage für Pkw, Transporter, Caravans und Lkw runde man das Firmenportfolio ab.

Mit der Erweiterung verdoppelt das Unternehmen seine Betriebsstätte. Neu hinzu kommt eine Werkstatt mit rund 1800 Quadratmetern, eine Abschlepphalle mit 345 Quadratmetern und ein 180 Quadratmeter großes „Reifenhotel“ mit etwa 500 Palettenstellplätzen.

Im direkten Anschluss an das bereits bestehende Gebäude wird die Nutzfahrzeug-Werkstatt um acht Reparaturplätze erweitert. Weiter entstehen Elektroarbeitsplätze für Pkw, Wohnmobile und Transporter. Im hinteren Bereich ist weitere Lagerfläche vorgesehen sowie eine Lackieranlage für Pkw, Transporter und Lkw. Auf der Grünfläche entsteht eine Abstell-/Lagerhalle für den Bereich Umweltservice sowie eine Hoffläche mit zertifizierten Abstellplätzen für verunfallte Elektrofahrzeuge.

Das Bauvorhaben berücksichtigt auch Umwelt- und Klimaschutzaspekte. „Mit einer Photovoltaikanlage zum Eigenverbrauch kann der gesamte Stromverbrauch während der Geschäftszeiten nahezu vollumfänglich abgedeckt werden“, berichtet Markus Englert. Ein Wärmetauscher und sogenannte Rohrregister helfen nach seinen Worten, die überschüssige Energie der Lackieranlage sinnvoll für die Heizung zu nutzen. Englert rechnet mit einer Verminderung der Kohlendioxid-Emission um 45 bis 100 Prozent.

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Die bauliche Erweiterung ist auch deshalb zwingend notwendig, so Englert, um den Bereich Umweltservice erweitern zu können. Schon jetzt agiere man als Partner der umliegenden Landkreise und Kommunen. In Zusammenarbeit mit dem Umweltschutzamt und den für die Instandhaltung der Straßen zuständigen Institutionen beseitige man Umweltschäden. Eine Unterstellhalle für die dafür benötigten hochtechnischen Reinigungsmaschinen sei unabdingbar. Außerdem muss, laut Englert, das kontaminierte Erdreich nach Abschluss der Sanierungsarbeiten zur genaueren Analyse gelagert werden. Auch dies erfordere zwingend eine Erweiterung.

Autoservice Feuerstein kann mittlerweile auf eine mehr als 20-jährige Firmengeschichte zurückblicken. 2001 als Reparaturwerkstatt im Ortskern gegründet, siedelte man 2010 ins Industriegebiet am Ortsausgang Richtung Distelhausen. „Der Standort hat sich bewährt“, sagt Martin Feuerstein und meint damit die Nähe zur Autobahnanschlussstelle Tauberbischofsheim an der A 81. Andererseits profitierten die Grünsfelder Kunden von der Ortsnähe.

Der zentrale Standort zwischen Main und Tauber mache es Feuersteins Angaben zudem möglich, innerhalb einer Stunde an jeder Ecke des Landkreis sein können. „Dies ist in dieser Form einzigartig, aber auch von großer Bedeutung, da gerade bei Umweltschäden die Reaktionszeit eine extrem wichtige Rolle spielt.“

In den vergangenen mehr als 20 Jahren hat Autoservice Feuerstein sich zu einem starken Arbeitgeber in der Gemeinde Grünsfeld entwickelt. 28 Mitarbeiter zählt das Unternehmen derzeit. Sieben Auszubildende kommen hinzu. Seit dem Einzug in den Neubau 2010 wurde die Mitarbeiterzahl mehr als verdoppelt.

Entwicklung nicht gestoppt

Die positive Entwicklung stoppte auch Corona nicht. „Während andere Autohäuser vor existenziellen Problemen standen und Sofortmaßnahmen beziehungsweise Kurzarbeit nötig hatten, stand dies bei uns nicht zur Debatte“, so Martin Feuerstein. Die Diversifizierung in verschiedene Geschäftsfelder habe sich ausgezahlt. Als Rund-um-die-Uhr-Dienstleister habe man die Systemrelevanz unter Beweis gestellt.

Mit der Erweiterung schafft Autoservice Feuerstein auch eine Reihe neuer Arbeitsplätze. Gesucht werden, so Martin Feuerstein, rund zehn Facharbeiter. Arbeitsplätze sollen auch in den Bereichen Lager, Logistik, Vertrieb, Maschinen-/Fahrzeugbau, Elektronik und Lackiererei entstehen.

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