Großrinderfeld. Die Kommune will weiter wachsen. Deshalb soll auch neues Bauland erschlossen werden. Dazu gab er Gemeinderat bei der Sitzung am Dienstag im Bürger- und Vereinsheim Ilmspan.
Aufgrund eines weiter anhaltenden Bevölkerungszuwachses ist in Gerchsheim ein Baugebiet vorgesehen. Nachdem die Bauplätze im Areal „Knauer“ rasenden Absatz fanden, plant die Kommune mit weiterem Bauland. Das soll im Gewann „Hoheberg“ realisiert werden – mit direktem Blick auf den Knauer.
Vorgesehen ist ein allgemeines Wohngebiet mit rund 3,2 Hektar Fläche. Dafür muss der Flächennutzungsplan ebenso geändert werden wie für das Vorhaben in Ilmspan. Im Bereich „Zwei Hecken“ sollen auf rund 1,4 Hektar Fläche Bauplätze entstehen. Beide Aufstellungsbeschlüsse wurden einstimmig gefasst.
Ein heikleres Thema sprach Bürgermeister Johannes Leibold anschließend an: Im Rahmen der Biotopverbundplanung wurde festgestellt, dass auf dem Gemeindegebiet zahlreiche kommunale Flächen landwirtschaftlich überackert wurden. Leibold bezifferte dies auf rund zehn Hektar, die der Kommune so fehlen. „Im Grundbuch sind sie noch vorhanden, aber sie existieren nicht mehr“, begründete er die Information. Jetzt habe man schwarz auf weiß, welche Flächen wo fehlen. Eine Lösung, wie man damit umgehen könnte, hatte Leibold aber nicht.
Gemeinderat Sven Schultheiß wies darauf hin, dass man die Problematik sporadisch schon häufiger im Gremium unter Leibolds Vorgängern erörtert habe. Er schlug vor, sich mit den betroffenen Landwirten zusammenzusetzen und eine verträgliche Lösung anzustreben. Ob dies eine Pacht, eine Rückumwandlung oder eine andere Variante sei, sei zu überlegen. Er sprach sich, wie die anderen Ratsmitglieder, für eine vernünftige Bewirtschaftung der Äcker aus. Rainer Gerhards betonte, dass man ein solches Vorgehen bei keinem anderen Grundstück gestatteten würde, und suchte die Lösung ebenfalls in Gesprächen mit den Landwirten. Gleichzeitig müsse auch der Naturschutz in die Debatte miteinbezogen werden.
Das Miteinander, aber auch die Fakten waren Heiko Wülk wichtig. Er verwies auf die Möglichkeit, die Grenzpunkte neu vermessen zu lassen. Gemeinderat Ralf Schieß weiß als Landwirt um die Problematik. Er könne sich vorstellen, Flächen für Biotopverbundmaßnahmen dort umzulegen, wo es für die Natur ideal ist. Das Thema wird das Gremium noch weiter beschäftigen. dib
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