Gemeinderat

Großrinderfeld stellt Weichen für neue Bauplätze und Lebensmitteldiscounter

Gremium bringt Erschließung des Wohnbau-/Sondergebiets „Beund/Zündmantel“ voran. Viele Vergaben

Von 
Matthias Ernst
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Um die Planung für das neue Baugebiet „Beund/Zündmantel“ voranzubringen, beschloss der Gemeinderat die Vergabe einer vorgezogenen Verkehrsplanung. © Matthias Ernst

Großrinderfeld. Wie mehrfach berichtet, plant die Gemeinde Großrinderfeld die Erschließung des Wohnbau- und Sondergebiets „Beund/Zündmantel“ auf einer Größe von rund 5,3 Hektar am südlichen Rand von Großrinderfeld. Neben der Ausweisung von neuen Bauplätzen soll auch eine Fläche für einen Lebensmitteldiscounter ausgewiesen werden. Die Bauleitplanung erstellt derzeit die Firma Klärle aus Weikersheim.

Um zügig voranzukommen, beauftragte der Gemeinderat die Firma ibu aus Tauberbischofsheim mit der Planung der Verkehrsanlagen und der Ingenieurbauwerke für Abwasserbeseitigung sowie für die Wasserversorgung. So will man mögliche Schwachstellen im Vorfeld erkennen und ausräumen, hatte Bürgermeister Johannes Leibold die Vergabe bei der Sitzung im Rathaus von Großrinderfeld begründet. Diese Entscheidung der Vergabe mit einem Nettohonorar von gut 144 000 Euro wurde bei einer Enthaltung angenommen.

Im Gemeinderat notiert

Abgelehnt wurde ein Bauantrag im Baugebiet „Knauer II“. Die Befreiung von den Vorgaben des Bebauungsplanes bezüglich der Traufhöhe von 7,12 Meter war der Hauptgrund. Bei anderen Bauvorhaben hatte man eine Traufhöhe von sieben Metern erlaubt, nachdem die Vorgaben für die energetische Bauweise mittlerweile andere Vorgaben verlangt. Doch die 12 Zentimeter Überschreitung waren dem Gemeinderat zu viel.

Der Gemeinderat bestellte Bürgermeister Johannes Leibold zum Aufsichtsratsvorsitzenden der Energiepartnerschaft Großrinderfeld GmbH. Stellvertreter ist eine Person der Stadtwerke Schwäbisch Hall, wie es im Vertrag festgelegt ist.

Der Gemeinderat stimmte dem Haushaltsplan und der Haushaltssatzung des Wasserzweckverbandes Grünbachgruppe für das Jahr 2023 zu. Er beauftragte seine Delegierten in der Verbandsversammlung, der entsprechenden Beschlussvorlage des Zweckverbandes ebenfalls zuzustimmen. Gleiches gilt für die mittelfristige Finanzplanung 2022 bis 2026 zu.

Zugestimmt wurde der Beschaffung von Einrichtungsgegenständen für das Familienzentrum Großrinderfeld sowie den überplanmäßigen Kosten von rund 1500 Euro, genauso wie der außerplanmäßigen Kostenübernahme im Zuge der Beschaffung von Einrichtung für die Erweiterung der Krippengruppe im Kindergarten „St. Michael“ im Ortsteil Großrinderfeld in Höhe von rund 9500 Euro.

Nach dem kürzlichen Unfall am Kindergarten in Schönfeld erneuerte Ralf Schieß die Forderung nach Tempo 30 in den anliegenden Straßen, noch besser wäre allerdings eine Tempo 30-Zone. mae

Einstimmig fiel ein weiterer Beschluss für die Vergabe der Verkehrsanlagenplanung sowie der Planung der Abwasserbeseitigung und Wasserversorgung im Bebauungsplan „Kindertagesstätte Steig“ im Ortsteil Großrinderfeld ebenfalls an die ibu aus Tauberbischofsheim. Hier plant die Gemeinde die Errichtung einer neuen Kindertagesstätte mit Mensa und Hort für die geschlossene Ganztagsbetreuung an der Freiherr-von-Zobel-Grundschule. Genaue Zahlen, wie teuer diese Vergabe werden wird, konnte die Verwaltung nicht nennen, lediglich, dass man sich in der Honorarzone II der HOAI, also der Abrechnungsgrundlage für Architektenleistungen befindet.

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Die Arbeiten zur Umgestaltung der ehemaligen Kindertagesstätte St. Anna im Ortsteil Gerchsheim kommen ebenfalls gut voran. Deshalb vergab der Gemeinderat die Malerarbeiten an die Firma Maler Design Moss aus Schönfeld, zu einer Angebotssumme von 68 392 Euro, einschließlich Mehrwertsteuer, und die Asphaltarbeiten an die Firma Boller-Bau aus Tauberbischofsheim, zu einer Angebotssumme von 22 321 Euro, einschließlich Mehrwertsteuer. Beide Bieter hatten das wirtschaftlichste Angebot abgegeben.

Vergeben wurde auch die Verlegung der Glasfaserleerrohre von der Kläranlage Gerchsheim bis ins Gartengelände, an die Netze BW, zur Angebotssumme von 9708 Euro, einschließlich Mehrwertsteuer. Die Baumaßnahme soll im Zuge der Neuverlegung einer Stromleitung durch die Netze BW miterledigt werden und stellt damit eine außerplanmäßige Ausgabe dar, zu der der Gemeinderat seine Zustimmung gab. Die Baumaßnahme soll noch in diesem Jahr erfolgen.

Zusammen mit den Kommunen Lauda-Königshofen, Boxberg, Grünsfeld, Königheim und Ahorn will sich Großrinderfeld zusammenzutun, um eine kommunale Wärmeplanung im Rahmen eines Konvois erstellen zu lassen. Noch sei diese freiwillig, so dass man mit einer hohen Förderung rechnen kann. Um den entsprechenden Förderantrag zu erstellen, will man sich der RBS Wave, einer Tochtergesellschaft der EnBW, bedienen.

Die grundlegende Aufgabenstellung eines kommunalen Wärmeplans ist die Entwicklung einer Strategie, mithilfe welcher bis zum Jahre 2040 eine CO2-neutrale Wärmeversorgung im Gemeindegebiet erreicht und langfristig aufrechterhalten werden kann. Der kommunale Wärmeplan zeigt dafür den aktuellen Sachstand der Wärmeversorgung sowie verschiedenste Perspektiven der Wärmeversorgung aus erneuerbaren Energiequellen, Abwärme und Kraft-Wärme-Kopplung auf. Über einen Zwischenstand für das Jahr 2030 ist daraus das klimaneutrale Zielszenario 2040 zu entwickeln, führte Bürgermeister Leibold aus.

Da die Stellung des Förderantrags nur 109 Euro für Großrinderfeld kostet, entschied sich der Gemeinderat für die Beauftragung.

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