Blick in Dorfgeschichte

Gerchsheim wurde vor 100 Jahren ans Stromnetz angeschlossen

Mit elektrischem Licht in der Kirche fing es an. Gotteshaus war erstes Gebäude, in dem Beleuchtung auf Glühbirnen umgestellt wurde

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pmebw
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Gerchsheim. 100 Jahre Strom in Gerchsheim: Im Jahr 1923 wurde der heutige Ortsteil von Großrinderfeld an das Stromnetz angeschlossen

Mit elektrischem Licht in der Kirche fing es an: Das Gotteshaus war das erste Gebäude in Gerchsheim, das seine Beleuchtung 1923 auf Glühbirnen umstellte. Der heutige Großrinderfelder Ortsteil – bis in die 1970er Jahre eigenständig – hatte im Oktober 1921 beschlossen, dass die Gemeinde an die Elektrizitätsversorgung angeschlossen werde solle.

Im November des Folgejahres begannen daraufhin die mit der Umsetzung beauftragten Bayerischen Elektrizitätswerke München-Landshut (BEW) mit dem Leitungsbau. Nur wenige Monate später war der Ort dann an dem Stromnetz angeschlossen, und die Gottesdienste fanden fortan unter modernen elektrischen Leuchten statt. Und wenn eine so bedeutende Institution wie die Kirche die neue Technik selbst nutzt und ihr damit quasi „den Segen erteilt“, dann ist das natürlich eine hervorragende Starthilfe. Die elektrische Energie trat daraufhin ihren Siegeszug in Gerchsheim an. So erweiterte sich nach und nach der Kreis der privaten und gewerblichen Stromabnehmer.

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pm
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In den darauffolgenden Jahrzehnten wechselten mehrmals die Namen der Stromversorger. Auch der Gesetzgeber sorgte für eine einschneidende Veränderung, indem er 1998 im Zuge der Liberalisierung des Energiemarkts die Entflechtung von Stromlieferung und Netzbetrieb vorschrieb. Für letzteres ist heute die Netze BW in Großrinderfeld zuständig. Das Unternehmen ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der EnBW, die aus dem Badenwerk hervorgegangen war. Somit blickt die Netze BW auf eine mehrere Jahrzehnte währende Tradition in der Region zurück, wie Bernhard Ries, Regionalmanager des Netzbetreibers, erklärt: „Wir sehen uns als Erben der damaligen Energie-Pioniere. Und so ist eine unserer zentralen Aufgaben nach wie vor die Versorgungssicherheit. Das verbindet uns mit unseren Vorgängern.“ Deshalb investiere die Netze BW jährlich Millionenbeträge in den Ausbau und damit in die Zukunftsfähigkeit ihrer Infrastruktur.

Bürgermeister Johannes Leibold betont die gute und langfristige Zusammenarbeit mit der Netze BW. „Bei der Umsetzung eines so komplexen Themas wie der Energiewende sind wir alle gefordert. In diesen Zeiten des Umbruchs sind wir froh, einen zuverlässigen und kompetenten Partner an unserer Seite zu haben.“

Mit der Gemeinde Großrinderfeld konnten auch in der jüngeren Vergangenheit viele Projekte verwirklicht werden, wie beispielsweise die Änderungen im Ortsnetz im Zuge der Versorgung für das neue Ärztehaus in Gerchsheim oder – gemeinsam mit dem Dienstleistungsbereich der Netze BW – die Modernisierung der Straßenbeleuchtung auf energiesparende Led-Technik in vielen Straßen. pmebw

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