Gerchsheim/Kist. MdL Dr. Wolfgang Reinhart setzt sich für den Neubau eines Radweges zwischen Gerchsheim und Kist entlang der L 578 ein. Dies hat er bei einer Vor-Ort-Besichtigung bekräftigt. Dazu hat er in einem persönlichen Brief Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder um Unterstützung gebeten. Bei dem Treffen auf dem „Blutsee“-Parkplatz anwesend waren auch die beiden Bürgermeister Johannes Leibold (Großrinderfeld) und Volker Faulhaber (Kist).
Der Bau eines neuen „Express-Radwegs“ wird bereits seit vielen Jahren vehement gefordert. Beispielsweise fand im August 2021 an gleicher Stelle eine Fahrraddemo statt. 2008 hatte das bayerische Verkehrsministeriums die Auffassung mitgeteilt, dass dieser Radweg nicht notwendig sei.
Nicht nur Doris Tillenburg und andere Akteure der Bürgeroffensive „Lückenschluss“ sowie des ADFC Main-Tauber, sondern auch Volker Faulhaber und sein Bürgermeisterkollege Johannes Leibold sind anderer Meinung. Sie verweisen vor allem auf das hohe Potenzial an Fahrradpendlern. „Für uns ist jede Lösung besser als gar keine“, hoben die Beteiligten beider Seiten erneut hervor.
Wolfgang Reinhart befürwortet ebenfalls eine Realisierung einer neuen und durchgängigen Radwegverbindung, zumal diese vor allem in Richtung des Regionalzentrums Würzburg eine attraktive Alternative für Pendler wäre. „Der Radweg ist nicht nur für Bürger aus Baden-Württemberg sinnvoll, denn es gibt auch Pendler in entgegengesetzter Richtung“, gab Johannes Leibold als weiteres Motiv zu bedenken.
Im Main-Tauber-Kreis sei eine Anbindung über Großrinderfeld nach Tauberbischofsheim und dort an den mit fünf Sternen ausgezeichneten „Radwegklassiker“ durchs Taubertal vorgesehen, berichtete Reinhart. Während auf baden-württembergischer Seite die Planungen im fortgeschrittenen Stadium seien, stocke das Projekt in Bayern.
„Bei einem Vor-Ort-Termin habe ich mir einen Eindruck verschafft und kann das Vorhaben nur befürworten. Für Radfahrer ist die Verkehrslage aufgrund des hohen Kfz-Aufkommens jedoch sehr gefährlich, was Pendler zwangsläufig von der Fahrradnutzung abhält. Besonders im Hinblick auf die Ziele Bayerns und Baden-Württembergs, beim Radwegeausbau voranzukommen sowie unsere beiden Länder noch besser miteinander zu verbinden, wäre ich über Ihre Unterstützung äußerst dankbar“, unterstrich Wolfgang Reinhart in seinem Schreiben an Söder. „Ich bin sicher, dass wir mit einem guten Radweg und damit einem für Radfahrer guten Lückenschluss viele Menschen, die bislang zumeist mit dem Auto unterwegs sind, für das Fahrrad gewinnen könnten. Ein grenzüberschreitender Radweg würde damit auch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten“, prognostizierte Reinhart. pm