Ortschaftsrat tagte

Rauenberger befürworten Unechte Teilortswahl

Gremium spricht sich für einen Gemeinderat der Stadt Freudenberg mit künftig insgesamt 16 Sitzen aus

Von 
Birger-Daniel Grein
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Der Spielplatz Rauenberg wurde mit neuen Spielgeräten aufgewertet. Bürgerinnen und Bürger wünschen, dass die erhaltenen alten Spielgeräte wie das Karussell einen neuen Anstrich bekommen. Helfer dafür sind willkommen. © Birger-Daniel Grein

Rauenberg. Die Unechte Teilortswahl ist seit der Eingemeindung der Ortsteile nach Freudenberg vor über 50 Jahren ein wichtiger Pfeiler im politischen Miteinander von Kernstadt und Ortschaften. Nun war sie Thema in der Sitzung des Rauenberger Ortschaftsrats am Mittwochabend im Rathaus. Denn infolge des Urteils zur Unechten Teilortswahl in Tauberbischofsheim prüft auch die Stadt Freudenberg die entsprechenden Punkte ihrer Hauptsatzung.

Die Unechte Teilortswahl soll sicherstellen, dass jeder Ortsteil der Gesamtstadt mit mindestens einer Person im Gemeinderat vertreten ist. Aktuell stellt die Kernstadt neun Räte, die Ortsteile zusammen ebenfalls neun. So sind die Sitze verteilt: Ebenheid: zwei, Wessental: einer, Boxtal und Rauenberg jeweils drei.

In der Sitzung des Rauenberger Ortschaftsrats notiert

Ortsvorsteher Siegbert Weis ärgerte sich in der Sitzung des Rauenberger Ortschaftsrats am Mittwoch im Rathaus über den Umgang mancher mit den Entsorgungscontainern in der Ortschaft. So seien in den Metallcontainer beispielsweise illegal WC-Schüsseln und Plastik hineingeworfen worden. Weiter wies er darauf hin, dass im Falle eines vollen Glascontainers Flaschen und Gläser nicht auf diesem gestellt werden sollen. Wenn sie herunterfallen, bedeckten Scherben die Fläche.

Für Aufregung habe das verzögerte Mähen von Flächen auf dem Friedhof vor 14 Tagen gesorgt, berichtete Weis. Der zuständige Mitarbeiter war krank. Bei der Organisation des Ersatzes habe ein Missverständnis zu einer Verzögerung gesorgt.

Hingewiesen wurde auf die Einweihung des neuen Spielplatzes in Rauenberg am Sonntag, 16. Juli. Beginn ist um 9.30 Uhr mit einem Picknickgottesdienst mit Diakon Michael Schlör am Spielplatz (bei Regen in der Kirche). Es wird am Spielplatz einen Frühschoppen mit dem Musikverein Rauenberg geben. Dabei ist für Essen und Getränke gesorgt.

Es wurde daran erinnert, dass die offizielle Zufahrt zum Kindergarten über die Parkplätze am neuen Kirchplatze erfolgt. Der Feldweg am Spielplatz vorbei ist keine offizielle Zufahrt mehr für die Betreuungseinrichtung. bdg

Wie Ortsvorsteher Siegbert Weis erklärte, seien die Ortsteile und die Gemeinderäte aus der Kernstadt für den Erhalt der Unechten Teilortswahl aus. Dafür votierten dann in der Sitzung auch alle Rauenberger Ortschaftsräte.

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Wie Weis weiter sagte, soll vor jeder Kommunalwahl sichergestellt werden, dass die Anzahl der Sitze von Kernstadt und jedem Ortsteil der realen Verteilung der Einwohner entspricht. Dieser Wert und die zugeordnete Zahl der Sitze sollten maximal 20 Prozent voneinander abweichen.

Die Stadtverwaltung hatte verschiedene Modelle zur Sitzverteilung erarbeitet. Variante eins sieht 18 Gesamtsitze für den Gemeinderat vor. Davon würden zehn auf die Kernstadt, jeweils drei auf Boxtal und Rauenberg und je einen Sitz auf Wessental und Ebenheid entfallen.

Die zweite Variante sieht 16 Mandate vor: neun für die Kernstadt, zwei für Boxtal, eines für Ebenheid, drei für Rauenberg und eines für Wessental. Diese Verteilung entspreche am besten der realen Einwohnerverteilung innerhalb der Gesamtstadt, meinte Weis.

Variante drei sieht 14 Gemeinderäte vor, davon acht aus der Kernstadt, jeweils zwei aus Boxtal und Rauenberg und je einen aus Ebenheid und Wessental.

Die vierte Variante berücksichtigt 13 Räte: sieben aus der Kernstadt, jeweils zwei aus Boxtal und Rauenberg und je einer aus Ebenheid und Wessental.

Weis favorisierte wie auch die Mandatsträger aus der Kernstadt die zweite Variante. Margarete Schmidt hielt die Gesamtzahl von 14 Sitzen im Gemeinderat für zu wenig. Dann würden die Ausschüsse des Gremiums zu klein.

Bei der Abstimmung sprachen sich vier Ortschaftsräte für Variante zwei (16 Gesamtsitze) aus, einer für Variante eins (18 Gesamtsitze).

Weiter hatte das Gremium einige Fragen, aber auch Lob- und Kritik. Torsten Ulrich sprach das Thema „Dorfapp“ an. Laut Ortsvorsteher Siegbert Weis habe man das Thema im Verwaltungsausschuss behandelt. Es sollen verschiedene Varianten geprüft werden. Auf eine weitere Frage von Ulrich erklärte Weis, das defekte Windrad im Windpark Rauenberg sei wieder repariert.

In diesem Zusammenhang wies der Ortsvorsteher darauf hin, dass der Windparkbetreiber vier Schilder anfertigen und aufstellen lässt, die die Wegführung für Lkw zum Windpark verdeutlichen sollen. Zudem werde darauf die Streckenführung für den Holztransport dargestellt. Aufgestellt werden sollen die Schilder von Wessental kommend, an der Ecke Schulstraße sowie im Bereich Dürrhof.

Margarete Schmidt lobte, dass während der Reparatur des Windrads nach Bürgerkritik schnell Maßnahmen getroffen wurden, um die korrekte Anfahrt der großen Lkw sicherzustellen. Diese seien früher auf Straßen unterwegs gewesen, die dafür nicht vorgesehen waren.

Die Ortschaftsrätin berichtete weiter, Bürger hätten den Zustand einiger alter Spielgeräte kritisiert, die auf dem Spielplatz erhalten wurden. Diese sollten vor der Einweihungsfeier verschönert werden. Unter anderem ging es um Dellen in der großen Rutsche sowie um das Aussehen der Bretter am Karussell. Weis sagte, es bestehe keine Sicherheitsgefahr. und betonte„Wenn sich jemand findet, der die Geräte neu anstreicht, ist dieser herzlich willkommen.“

Angesprochen wurde auch der Zustand einiger Sitzbänke in der Ortschaft.

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