Ortschaftsrat tagte

Nach Brand: Über 13 000 Euro für Boxtaler Familie gespendet

Geld symbolisch übergeben. Gremium spricht sich für die Einrichtung von Tempo-30-Zonen aus

Von 
Birger-Daniel Grein
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Boxtals Ortsvorsteher Rolf Döhner (Zweiter von links) übergab die Spende von Vereinen und Bürgerschaft an die Familie Gesler, die bei einem Brand im Dezember 2022 ihr Wohnhaus verloren hat. Dank sprachen dafür Anton Krause (links) sowie Alexander und Tatjana Gesler aus. © Birger Daniel Grein

Boxtal. Der Brand des Wohnhauses der Boxtaler Familie Gesler im Dezember 2022 hatte in der Ortschaft und in der Region große Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst (wir berichteten). In der Sitzung des Ortschaftsrats am Dienstag im Gemeindezentrum übergab Ortsvorsteher Rolf Döhner der Familie symbolisch das Geld, das auf dem Spendenkonto des Dorfs eingegangen ist. Bislang kamen über rund 13 096 Euro zusammen. Darin enthalten sind die 2000 Euro, welche die Vereine auf Vorschlag von Döhner direkt nach dem Brand zur Verfügung stellten.

Der Ortsvorsteher freute sich, dass die Boxtalerinnen und Boxtaler sowie Bürger aus der Umgebung die notleidende Familie unterstützen. Der Brand habe den Geslers ihr Hab und Gut genommen. Mitmenschen hätten deren Leid erkannt und bereits wenige Tage nach dem Feuer geholfen. Auf dem Spendenkonto seien auch einige Einzelspenden in Höhe von über 1000 Euro eingegangen.

Unbürokratische Hilfe

In der Sitzung des Boxtaler Ortschaftsrats notiert

Ortsvorsteher Rolf Döhner dankte in der Sitzung des Boxtaler Ortschaftsrats den Frauen für das Aufstellen der Osterkrone und den Jugendlichen für das „Doudemoo“-Austragen sowie das Singen der Marienlieder im Dorf. An den Traditionen wolle man weiter festhalten. Weiter würdigte der Rdner alle Am „Frühjahrsputz“ Beteiligten.

Auf Nachfrage von Klaus Böxler berichtete Döhner von einem Vor-Ort-Termin zusammen mit Markus Zipprich und einem Gärtner am Friedhof. Dabei ging es um die Schaffung von Baumgräbern mit der Pflanzung von drei Bäumen im alten und eventuell einem weiteren im neuen Teil. Die Gesprächsergebnisse müsse man noch mit dem Bürgermeister abstimmen.

Für die alte Schule gibt es bereits zwei Kaufinteressenten. Das Exposé für das Gebäude liegt aber noch nicht vor. Die Wertermittlung erfolgt noch durch den Gutachterausschuss mit Sitz in Wertheim.

Auf weitere Frage von Böxler erklärte der Ortsvorsteher, Pläne zur zeitweisen nächtlichen Abschaltung der Straßenbeleuchtung wie in Wertheim gebe es in Freudenberg nicht. Der Ortschaftsrat regte aber an, defekte Laternen bei der Reparatur auf LED-Technik umzurüsten

Der Bach in den Eichnerswiesen/Dorles soll verrohrt werden. Die Räte regten an, Halbschalen zu nutzen.

Hingewiesen wurde auf Schäden durch Wildschweine auf Flächen in der Ortschaft, die auch beweidete Areale betreffen.

Der Parkplatz am Sportplatz ist bei Nässe sehr matschig. Dort will man die Wiese wieder herstellen. bdg

Dem Ortschaftsrat und Freudenbergs Bürgermeister Roger Henning dankte er für die unbürokratische Hilfe für die Familie. Die Gemeinde stellt ihr kostenlos einen kommunalen Raum zur Verfügung, in dem ihr noch brauchbarerer Besitz aus dem Haus zwischengelagert werden kann. Anton Krause sowie Alexander und Tatjana Gesler dankten allen Unterstützern für ihre Hilfe und die großzügigen Geld- und Sachspenden.

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Zweites großes Thema in der Sitzung war der Verkehr in Boxtal. Einstimmig stimmte der Ortschaftsrat für die Schaffung von Tempo-30-Zonen in reinen Wohngebieten. Dabei folgte man dem Vorschlag der Stadtverwaltung Freudenberg. Die Regelung soll bis auf den Sportplatz- und den Sandweg für alle Nebenstraßen gelten. Ausgenommen ist ebenso die Wildbachstraße als Ortsdurchfahrt. Auch entlang dieser besteht laut Ortsvorsteher Rolf Döhner Wohngebiet. Es handelt sich jedoch um eine Kreisstraße, weshalb der Main-Tauber-Kreis für diesen Bereich zuständig ist.

Was die beiden anderen Straßen anging, zitierte Döhner aus dem Schreiben der Stadt Freudenberg. Darin heißt es, sowohl beim Sand- als auch beim Sportplatzweg handele es sich weder um Wohngebiete noch um stark frequentierte Wege. Und es gebe weniger Durchgangsverkehr als in Wohngebieten. In beiden Straßen gebe es nur wenige Anwohner. Döhner verwies darauf, dass man an den jeweiligen Ein- und Ausfahrten der 30er-Zonen entsprechende Schilder anbringen müsse. Ein Schild „Ende der 30er Zone“ soll auch am Ende der Kirchstraße Richtung landwirtschaftlichem Weg aufgebracht werden. Diese dürfe nur von Berechtigten befahren werden.

Die Markierung des Zonenendes dort sahen die Räte aber kritisch. So wies man die Stadtverwaltung darauf hin, dass man das „Ende“-Schild so fehlinterpretieren könnte, dass der folgende landwirtschaftliche Weg für alle frei nutzbar ist.

Rolf Döhner ergänzte, viele Anwohner wünschten sich in ihren Straßen eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Stundenkilometer (km/h). Eine solche müsse dann aber auch kontrolliert werden, so die Räte. Anlieger, die dann „geblitzt“ werden, dürften sich dann auch nicht beschweren.

Peter Eckert erklärte, man habe im Ortschaftsrat schon in den 1990er Jahren über Tempo-30-Zonen im Dorf diskutiert. Damals seien diese bei den Verkehrsschauen abgelehnt worden. Nun müsse man die Chance nutzen, sie einzurichten. Es gebe auch keinen Grund in den Straßen wie zum Beispiel der Kindergartenstraße 50 (km/h) zu fahren.

Döhner berichtete abschließend, dass das Land Baden-Württemberg darüber nachdenke, auch auf Kreisstraßen die Geschwindigkeitsreduzierung auf 30 km/h zu ermöglichen. Das wäre auch für Boxtal gut, war er überzeugt. Damit würde man zudem viele Schilder für die Zonen sparen. Die endgültige Entscheidung über die Einrichtung der Tempo-30-Zonen trifft der Gemeinderat Freudenberg.

An der Rosenmühle vor Boxtal und auf der gegenüberliegenden Seite (beides an der L 2310) wurden die Bushaltestellen barrierefrei umgebaut. Döhner dankte Bürgermeister Roger Henning für seinen Einsatz dafür, dass eine Unterstellmöglichkeit geschaffen wurde. Diese wird das Land an der Haltestelle auf der Seite der Rosenmühle installieren, da hier die Wartezeiten der Fahrgäste meist deutlich länger seien als gegenüber. Geraten wurde, bei der Positionierung des Wartehäuschens zu beachten, dass es schon mehrfach Fahrzeuge gab, die in den Bereich der jetzigen Haltestellen geschleudert sind.

Freier Autor

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