Ortschaftsratssitzung

Straßenlampen bleiben in Sonderriet nachts vier Stunden lang aus

Vorschlag der Verwaltung zugestimmt. Liste zur Anforderung der Haushaltsmittel zusammengestellt

Von 
Birger-Daniel Grein
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Zwischen 0.30 und 4.30 Uhr könnte es künftig in Sonderriet dunkel werden. Der Ortschaftsrat war in seiner Sitzung mehrheitlich mit einer Abschaltung der Straßenbeleuchtung zu dieser Zeit einverstanden. © Birger-Daniel Grein

Sonderriet. Nach Abschluss der Testphase in vier Ortschaften wollen die Verantwortlichen die Abschaltung der kompletten Straßenbeleuchtung zwischen 0.30 und 4.30 Uhr auf weitere Teile der Großen Kreisstadt ausdehnen. Deshalb sollen die Ortschaftsräte entscheiden, ob sie damit für ihr Dorf einverstanden sind. In seiner Sitzung am Mittwoch im Nebenraum der Mehrzweckhalle beschäftigte sich das Sonderrieter Gremium mit dieser Frage. Mehrheitlich stimmten die Räte einer Abschaltung während der genannten Zeiten zu.

Ortsvorsteher Udo Kempf berichtete, die Kommune während der Testphase rund 1300 Euro Stromkosten für die Straßenbeleuchtung eingespart habe. Zudem sprächen laut Verwaltung Umweltschutzgründe für die Abschaltung. Kempf selbst sah die vorgeschlagene nächtliche Abschaltung kritisch. Er berichtete von Gesprächen mit anderen Ortsvorstehern. In Höhefeld hätten die meisten Bürger die Abschaltung nicht bemerkt, sei erzählt worden.

Im Ortschaftsrat notiert

Wie in der Sitzung des Sonderrieter Ortschaftsrat erklärt wurde, gibt es im zuletzt erschlossenen Abschnitt des BaugebietsHofäcker“ noch vier freie Plätze. Flächen wurden von Kaufinteressierten zurückgegeben. Der Ortschaftsrat führt bereits Gespräche zur Schaffung eines weiteren Neubaugebiets, da es laut Ortsvorsteher Udo Kempf bis zu dessen Realisierung vier bis fünf Jahre dauern kann.

Ortsdienerin: Der bisherige Ortsdiener hört Ende des Monats aus Alters- und Gesundheitsgründen auf. Nachfolgerin wird Elke Kraft. Um die Blumen im Dorf kümmert sich künftig Dorothea Kempf.

Der Obst- und Gartenbauverein Sonderriet wird ab 3. Mai monatlich ein Dorfcafé in der Halle anbieten, zu dem alle Sonderrieter eingeladen sind. Es werden noch Helfer und Kuchenspender gesucht. Das Café ist von 13.30 bis zirka 17 Uhr geplant. Ansprechpartnerin ist Dorothea Kempf.

Bürger wiesen auf den massiven Algenwuchs im Brandweiher hin. bdg

Nassig hingegen werde auf die Abschaltung künftig verzichten. Grund seien die negativen Auswirkungen auf das Sicherheitsgefühl der Einwohner. Dort sei der Ortschaftsrat der Meinung, man solle erst auf andere Maßnahmen wie LED-Umrüstung und Abschaltung nur jeder zweiten Lampe setzen. Ebenso hätten sich Sachsenhausen und Mondfeld gegen die komplette Abschaltung ausgesprochen.

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Zu den Meinungen in Sonderriet sagte Kempf, bei den jungen Leuten sei diese unterschiedlich. „Ich selbst tue mir schwer mit der nächtlichen Abschaltung“, gab der Ortsvorsteher zu. Aus Reihen der Bürger wurde gefragt, ob man nicht auf Bewegungsmelder setzen könnte. Kempf antwortete, solche seien am Fußweg zum Neubaugebiet angedacht, wurden aber noch nicht installiert. Würde man mehr Straßenlaternen mit Bewegungsmelder ausstatten, könnte man deren dauerhaftes Leuchten sogar früher in der Nacht beenden.

Auf eine weitere Frage sagte er, bisher verfüge man über LED-Beleuchtung nur am Brandweiher und im Neubaugebiet. Zudem gebe es an einigen Stellen ältere Formen der energiesparenden Beleuchtung. Eine Bürgerin berichtete aus Erfahrungen der Stadt Külsheim zum Thema. Sie sagte, je länger die nächtliche Abschaltung beibehalten werde, desto lauter würden die Rufe der Bevölkerung, die Lampen wieder die ganze Nacht hindurch brennen zu lassen. Grund sei das Unsicherheitsgefühl im Dunklen.

Die weiteren Sonderrieter Ortschaftsräte sahen in der Abschaltung zur geplanten Zeit keine großen Einschränkungen für die Dorfbewohner und stimmten dem Vorschlag zu. So erging das Votum mit drei zu einer Stimme.

Erklärt wurde seitens der Räte aber auch, dass im Falle negativer Auswirkungen der Abschaltung die Beleuchtung wieder durchgehend angeschaltet werden müsse.

Der Ortschaftsrat beschäftigte außerdem mit der Frage, ob ein Gartengrundstück nahe der Wildbachstraße 72 bebaut werden darf. Die Stadt Wertheim hatte das Gremium zur Stellungnahme im baurechtlichen Verfahren aufgefordert. Der bisherige Besitzer möchte das bislang nicht erschlossene Grundstück verkaufen.

Als eventuelles Problem für eine Bebauung sahen die Räte die Nähe zu Festplatz, Sportplatz und Mehrzweckhalle. Allein in Letzterer gebe es zwölf bis 15 Veranstaltungen jährlich, so Kempf. Die Veranstaltungen und der Sportbetriebe wirkten sich mit Lärm auf das Grundstück aus. Hier sah man die Gefahr von Nachbarschaftsstreitigkeiten.

Einstimmig beschloss der Ortschaftsrat, er könne sich eine Bebauung unter folgenden Punkten vorstellen: Das Planrecht und die Erschließung müssen sichergestellt sein, die Auswirkungen der Nähe zu Veranstaltungsorten ist ebenso zu beachten wie die Tatsache, dass die Fläche im Überschwemmungsgebiet liegt. Der Ortschaftsrat wünscht sich, dass das 500 Quadratmeter große Areal von der Stadt erworben wird. Es soll in seiner jetzigen Nutzung zunächst weitergeführt werden. Ein Nachbaranlieger berichtete ergänzend, er habe nichts gegen eine Wohnbebauung auf dem Grundstück. Er möchte jedoch nicht, dass darauf ein großer Parkplatz entsteht.

Der Ortschaftsrat beschloss zudem, folgende Haushaltsmittel für das Jahr 2024 anzufordern: Geld für das Feuerwehrgerätehaus, die Erweiterung der Urnengräber, die Schaffung eines Holzlagerplatzes, für einen neuen Holzofen für den Jugendraum, für den Grundstücksankauf für ein Neubaugebiet und für den Austausch der alten Holzfenster in der Ortsverwaltung.

Kempf blickte auch auf die Aktivitäten der vergangenen Wochen zurück. Der Waldwirtschaftsverein hat den Bewuchs an Waldwegen (insgesamt vier Kilometer) zurückgeschnitten. Die in Eigenleistung der Ortschaft erfolgten Arbeiten am „Kletterring“ auf dem Spielplatz sind abgeschlossen. Zudem haben die Vereine an der Pausenhalle eine Wetterschutzplane angebracht. Diese wurde über das Grünflächenbudget Sonderriets finanziert. Kempf freute sich über die rege Beteiligung auch von Jugendlichen beim Wirtshaussingen. Fertiggestellt ist die barrierefreie Bushaltestelle, jedoch sammelt sich an deren Kante Wasser.

Der Bauhof hat die Brücke am Weiherbachweg gerichtet. Die in der letzten Sitzung auf Antrag von Hundebesitzerinnen beschlossenen Hundetoiletten mit Beutelspender und Mülleimer wurden installiert. Die Antragstellerinnen dankten Kempf für seinen Einsatz auch beim Umbau der Mülleimer.

Der Ortsvorsteher stellte weiter fest, die Aktion zur Pflanzung von Geburtsbäumen sei ein voller Erfolg gewesen. Viele Familien hätten das Angebot angenommen: „Es war eine tolle Aktion,“

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