Rauenberg. Erstmals wurde mit Margarete Schmidt eine Frau zur Ortsvorsteherin von Rauenberg gewählt. Seit den Eingemeindungen vor 52 Jahren ist sie die erste Ortsvorsteherin in einem Freudenberger Ortsteil überhaupt.
Schmidt hatte bei der Ortschaftsratswahl auch die meisten Stimmen erhalten. Sie wurde ebenso einstimmig zur Ortsvorsteherin gewählt wie ihr Stellvertreter Torsten Ullrich. Die Wahl gilt als Empfehlungsbeschluss an den Gemeinderat.
Im Ortschaftsrat gibt es einige Neuerungen. Mit Siegbert Weis (35 Jahre Ortschaftsrat und 25 Jahre Ortsvorsteher), Volker Steuer und Ronald Grein (beide 20 Jahre Ortschaftsrat) waren drei Räte bei der Wahl nicht mehr angetreten. Neu ins Gremium zogen Julian Ullrich, Helmut Helmker und Timm Herget ein. Wiedergewählt wurden Schmidt und Torsten Ullrich (beide seit zehn Jahren im Gremium) sowie Holger Weis (fünf Jahre Ortschaftsrat).
Zur konstituierenden Sitzung am Montag waren viele Bürger ins Rathaus gekommen. Siegbert Weis verabschiedete Steuer mit einer Dankurkunde der Stadt Freudenberg und einem Gutschein. Grein war berufsbedingt in der Sitzung entschuldigt. In der Urkunde wird den ausscheidenden Räten für ihre Mitgestaltung der Ortschaft zum Wohle der Allgemeinheit gedankt und ihnen für ihren Einsatz Respekt gezollt.
Alle Mandatsträger wurden vereidigt. Bürgermeister Roger Henning stellte fest, der Gemeinderat sehe die Bedeutung der Unechten Teilortwahl für den Gemeinderat.
Weiter unterstrich der Rathaus-Chef die große Bedeutung von Ortschaftsräten und Ortsvorstehern auch aufgrund der geografischen Verteilung von Kernstadt und Ortsteilen. Im Ortschaftsrat Rauenberg habe es dieses Mal einen großen Umbruch gegeben.
Wie Henning erklärte, werde Siegbert Weis noch im Rahmen einer Gemeinderatssitzung verabschiedet. Außerdem sei dieser für die Bürgermedaille der Stadt Freudenberg vorgeschlagen worden. Wie Weis den Ort mitgestaltet hat, sei bewundernswert.
Margarete Schmidt dankte dem bisherigen Ortsvorsteher im Namen des Ortschaftsrats für dessen Arbeit zum Wohle Rauenbergs. Vor 25 Jahren habe dieser das Amt übernommen. Dank sprach sie auch seiner Frau Tina aus, die ihn stets unterstützt habe. „Dein Dienst war für uns unbezahlbar“, sagte sie zu Weis und überreiche ihm und seiner Frau einen Vesperkorb.
Siegbert Weis erinnerte sich daran, wie er 1989 mit 32 Jahren als damals jüngstes Mitglied in den Gemeinderat gewählt wurde. Damals seien „richtige Kaliber“ mit im Gremium gewesen, zu denen man aufgeschaut habe. Weiter blickte er auf große Projekte während seiner Amtszeit zurück. Dazu zählten der Bau der Grundschule in Rauenberg und der Raubachhalle. Er sei zeitweise auch Kreisrat und Schöffe beim Gericht in Mosbach gewesen. Tief berührt dankte er seiner Frau und meinte, man müsste die Bürgermedaille eigentlich an die Partner verleihen. Diese stünden im Schatten und würden zuhause viel auffangen.
Im Rahmen der Sitzung wurden mehrere Räte für ihre langjährige Amtszeit durch den Gemeindetag geehrt. Die Urkunden und Glasstelen übergab Siegbert Weis in dessen Auftrag.
Ausgezeichnet wurden Torsten Ullrich (zehn Jahre) sowie Volker Steuer und in Abwesenheit Ronald Grein (beide 20 Jahre). Weis betonte, ehrenamtliche Mandatsträger leisteten einen wichtigen Beitrag für ihre Gemeinde. Es sei aber immer schwieriger, Kandidaten zu finden. Dies habe mehrere Gründe.
Beispielhaft nannte Siegbert Weis den hohen Zeitaufwand, fehlende Anerkennung, Kritik und Diskussionen, denen man ausgesetzt sei, sowie bürokratische Hürden. Die Ehrung solle ein Zeichen der Wertschätzung sein und vielleicht dazu beitragen, neue Ehrenamtliche zu motivieren.
Mit großem Dank verabschiedet wurde in der Sitzung auch Edith Weimer als langjährige Mitarbeiterin der Ortschaft. Sie kümmerte sich seit 2008 unter anderem um den Friedhof und das Rathaus sowie das Kehren der Bushaltestelle. Sie habe sich über das normale Maß hinaus engagiert, wurde betont.
Siegbert Weis nutzte die Gelegenheit, um auf Bürgerforum und Dorffest am Samstag zurückzublicken (wir berichteten). Es habe dazu von Bürgerinnen und Bürgern viele Rückmeldungen gegeben.
Er verwies zudem auf den Wunsch zur Schaffung eines weiteren Baugebiets. Alle kommunalen Bauflächen im Ort seien verkauft, es gebe aber bereits drei oder vier konkrete Anfragen für Flächen. Die Interessenten möchten in den nächsten Jahren bauen. bdg
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