Freudenberg. In den drei katholischen Kindergärten in Rauenberg, Boxtal und der Kernstadt Freudenberg müssen Eltern künftig mehr für die Betreuung ihrer Kinder zahlen. Bei der Gegenstimme von Tim Mögel beschloss der Gemeinderat am Montag einstimmig, der von den Kirchen und den Kommunalverbänden in Baden-Württemberg getroffenen Empfehlung zu folgen.
Damit stimmte die Gemeinde einer Erhöhung der Elternbeiträge durch den Träger der Einrichtungen um 7,5 Prozent zum 1. Januar 2025 und weiteren 7,3 Prozent 2026 zu.
Im Bereich der unter Dreijährigen (U3) liegt Freudenberg im Gegensatz zu den Nachbarkommunen unter dem empfohlenen Satz. Um sich diesem anzunähern, beschloss der Gemeinderat 2023 eine zusätzliche Erhöhung der Elternbeiträge für diese Betreuung um vier Prozent. Der Verwaltungsausschuss des Gemeinderats empfahl diese Erhöhung analog auch für 2025 und 2026 anzuwenden.
Auch diesem Vorschlag folgte das Gremium analog dem ersten Beschluss. Damit stimmte man dem Vorschlag der kirchlichen Verrechnungsstelle zu.
Bei 40 Wochenstunden steigt die Betreuung für Kinder ab drei Jahren für Familien mit einem Kind monatlich von 231 Euro auf 247 Euro (2025) und 2026 auf 265 Euro. Im Krippenbereich erfolgt eine Erhöhung von 473 auf 529 Euro (2025) und 591 Euro (2026). Die Geschwisterermäßigung bleibt erhalten. Freudenberg erhebt die Beiträge zwölf Monate im Jahr.
Bürgermeister Roger Hennig hatte einleitend erklärt, keiner erhöhe die Elternbeiträge gerne. Man sei aber rechtlich dazu gezwungen, Gebührenerhöhungen nach Empfehlung umzusetzen. Mache man dies nicht, gefährde man den Erhalt von Fördergeldern in allen Bereichen.
Hennig lobte die gute Zusammenarbeit mit Kirchengemeinde und Verrechnungsstelle sowie die grandiose Arbeit von Kita-Leitungen und Personal. Auch auf dem Land sei es inzwischen sehr schwierig geworden, pädagogische Fachkräfte zu finden. Er freute sich, dass in den Freudenberger Einrichtungen ausreichend Personal vorhanden sei.
Belegzahlen
Marcus Stolzenberger, Geschäftsführer Kindergärten der katholischen Verrechnungsstelle, stellte die Kindergartenbedarfsplanung und die Belegungszahlen der drei Kindergärten vor. In der Kindertagesstätte St. Wendelinus gibt es 35 Plätze. Davon werden zum Ende des laufenden Kitajahres 34 belegt sein. In der Kita St. Josef Freudenberg gibt es im Ü3 Bereich (Kinder ab drei Jahren) 98 Plätze. Von diesen werden zum Kitajahrende 94, von den 30 Krippenplätzen 26 belegt sein. 34 Kinder können in der Kita St. Nikolaus Boxtal betreut werden. Man rechte hier damit, dass 18 Plätze belegt sein werden.
Insgesamt sprach Stolzenberger von einer hohen Auslastung. Auch er lobte die hervorragende Arbeit der Erzieherinnen. Zudem erklärte er, kurzfristige Anmeldungen von Kindern könnten dazukommen.
Wie Henning verdeutlichte, steige der Anteil der Betriebskosten, die Stadt und Kirche übernehmen müssen, jedes Jahr. Die Mehrheit davon trage die Kommune. Die Steigerung liege an generell steigenden Kosten sowie an neuen Angeboten wie Ausbau von Ganztagesbetreuung und verlängerten Öffnungszeiten sowie der rechtlich vorgeschriebenen und sinnvollen Leitungsfreistellung. Man habe zu jeder Zeit Kindern in einer der drei Einrichtungen einen Platz anbieten können, wenn auch nicht immer in der Wunschkita. Man sei aber auch nicht vor kurzfristigen Betreuungsausfällen durch Krankheit gefeit.
Auf Nachfrage von Rolf Döhner erklärte Fachbereichsleiterin Irina Friesen, Stand 2023 seien vier Kinder aus Freudenberg von Tageseltern außerhalb der Stadt betreut worden. Henning ergänzte, dass auch Kinder aus Bayern sowie anderen Gemeinden des Main-Tauber-Kreises die Einrichtungen in Freudenberg besuchten und umgekehrt. Auf Döhners Vorschlag, die Eltern zu motivieren, ihre Kinder statt zu Tageseltern in die Kitas in der Gemeinde zu geben, meinte der Rathaus-Chef, dies sei die Entscheidung der Eltern. Zur künftigen Beitragshöhe im Vergleich zu anderen Kommunen im Landkreis sagte der Bürgermeister, man sei damit noch gut im Rennen.
Laut Stolzenberger liegt die Kostendeckung durch Elternbeiträge aktuell bei 15 Prozent und damit etwas niedriger als zuvor. Weiter erklärte er, alle Gemeinden des Main-Tauber-Kreises seien der Empfehlung gefolgt.
Vorgestellt hat sich in der Sitzung Bettina Faulhaber. Sie übernimmt Stolzenbergers Aufgaben in der kirchlichen Verrechnungsstelle.
Henning gab auf Nachfrage erneut bekannt, dass die Kreisstraße Boxtal – Rauenberg ab dem 6. November befahrbar sein werde. Die Sperrung zwischen Freudenberg und Boxtal (L 2310) solle nach aktuellem Stand am 9. November beendet sein. bdg
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