Jahresrückblick Boxberg

Jahresrückblick: Das war das Jahr 2024 in Boxberg

Was so alles in einer beschaulichen Kommune wie Boxberg passieren kann, geht in der Fülle an verschiedenen Eindrücken des Alltags gerne unter. Doch im Rückblick zeigt sich: In Boxberg war so einiges los

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Simon Retzbach
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So soll die Umpfertalschule aussehen. Für anstehende Arbeiten mit einem Volumen von gut 17 Millionen Euro gab der Gemeinderat 2024 den Startschuss. © Werner Palmert/Elisabeth Englert/Klaus T. Mende

Boxberg. Was so alles innerhalb von nur einem Jahr in einer beschaulichen Kommune wie Boxberg passieren kann, geht in einer Fülle an verschiedenen Eindrücken des Alltags gerne mal unter. Doch im gezielten und bewussten Rückblick zeigt sich: In Boxberg war 2024 so einiges los. Politisch, wirtschaftlich, gesellschaftlich und kulturell.

Politisch war natürlich vor allem die Kommunalwahl im Juni bedeutsam. Es galt, sowohl die Ortschaftsräte als auch den Gemeinderat neu zu wählen. Dabei endeten auch die „männerdominierten“ Jahre, in denen der Gemeinderat mit Ausnahme der Bürgermeisterin Heidrun Beck nur aus männlichen Vertretern bestand. Fünf Frauen wurden in das 18-köpfige Gremium für die Amtszeit bis 2029 gewählt.

Auch in Sachen Veranstaltungen tat und tut sich in Boxberg einiges: Der aufgewertete Schlossberg als Kulisse für die Sommernachtsserenade... © Elisabeth Englert

Auf Ebene der Ortschaftsräte gab es ebenfalls spannende Entwicklungen: Für Boxberg und Wölchingen wurde erstmals ein gemeinsamer Ortschaftsrat gewählt. Dieses Gremium entstand durch die abgeschaffte unechte Teilortswahl und die damit verbundene Unterrepräsentation beider Orte im Gemeinderat.

Mit dem achtköpfigen Ortschaftsrat sollte die Interessensvertretung im Gemeinderat ermöglicht werden, Ortsvorsteher ist Steffen Adelmann. Er sitzt auch als Stimmenkönig (5207 Stimmen) im Gemeinderat.

Bemerkenswertes auch in Lengenrieden: Dort hat sich erstmals in der Boxberger Geschichte ein rein weiblicher Ortschaftsrat konstituiert. Die langjährigen Ortschaftsräte Johannes Höhnle und Werner Benninger, auch lange Zeit als Ortsvorsteher und -stellvertreter tätig, schieden nach Jahrzehnten aus dem Gremium aus und machten Platz für Anja Mühleck, Michelle Illek und Anastasia Sander-Repp. Sander-Repp wurde als Ortsvorsteherin – eine von vier in der aktuellen Wahlperiode – gewählt.

... und für 2025 organisieren die Verantwortlichen wieder den Maimarkt. © Mende

In Sachen Infrastruktur gab es ebenfalls spannende Entwicklungen: Während Schweigern seine Volksbankfiliale als Reaktion auf geändertes Kundenverhalten verliert, gewinnt Boxberg unverhofft einen Rettungsdienststandort hinzu. Ursprünglich sollte dieser Standort in Lauda etabliert werden, doch schon nach wenigen Monaten wurde der Betrieb dort wieder aufgegeben. Der Grund: Die unbefriedigenden Zustände am Doppelbahnübergang in Königshofen, dessen lange Schließzeiten bereits mehrfach zu zeitlichen Verzögerungen bei Einsätzen der Rettungsfahrzeuge geführt hätten.

Als Konsequenz zog die vorübergehende Rettungswache nach Boxberg um. Dort ist nun probeweise tagsüber unter der Woche ein Rettungswagen in der Kernstadt stationiert. Geht es nach Bürgermeisterin Heidrun Beck, kann dies gerne dauerhaft so bleiben. „Ich würde es begrüßen, wenn dieser Standort auch nach dem Probebetrieb langfristig in Boxberg verbleibt. Vonseiten der Stadt werden wir dies mit allen Kräften zum Wohle unserer Bürger umfänglich unterstützen“, erklärte Beck damals gegenüber den FN.

Mehrere Großprojekte verwirklicht oder Startschuss gegeben

Die einen unterstützen mit aller Kraft, die anderen sind am Ende derselben: Bereits im Januar gab das Ehepaar Schmid bekannt, dass es die traditionsreiche Bäckerei Schmid nach 34 Jahren Betrieb zum April hin aufgeben werde. Mit der LBV fand sich jedoch ein Nachfolger, sodass kein Leerstand und eine Versorgungslücke für die Bevölkerung zu befürchten ist.

Weitere Großprojekte wurden 2024 in Boxberg verwirklicht oder zumindest der Startschuss für deren Verwirklichung gegeben. So weihte die Firma Systemair am Boxberger Standort, passend zum 30-jährigen Firmenjubiläum, im Oktober feierlich eine neue Produktions- und Lagerhalle ein. Investmentvolumen für das Gebäude: Rund vier Millionen Euro. Bereits im August nahm der Caritasverband im Rahmen eines Festakts das neu gebaute Caritashaus St. Benedikt in Boxberg in Betrieb. Knapp sechs Millionen Euro flossen in das Gebäude zur Seniorenbetreuung.

Der wohl größte Brocken in Sachen Betongold dürfte die Umpfertalschule werden. In seiner Novembersitzung billigte der Gemeinderat entsprechende Architektenpläne, die einen Um- und Anbau sowie Modernisierungen des Gebäudes vorsehen. Nach aktueller Planung werden für dieses Projekt wohl mehr als 17 Millionen Euro in den kommenden Jahren fließen. Etwa zehn Millionen Euro werden für einen neuen Kindergarten im Boxberger Kirchweg fällig werden. Hierfür gab der Gemeinderat in seiner Dezembersitzung grünes Licht.

Kulturell und gesellschaftlich viel Erfreuliches

Unbezahlbar wiederum war das gesellschaftliche Engagement vier junger Boxberger, für das sie im November mit dem Zivilcouragepreis des Landkreises ausgezeichnet wurden. Finn König, Naomi Sohns, Jonathan Brennan und Tilo Reichert retteten bereits 2023 eine Frau vor dem Ertrinken in der Umpfer.

Auch sonst gab es gesellschaftlich und kulturell viel Erfreuliches zu berichten: Der Schlossberg war wieder Kulisse für gelungene Veranstaltungen wie die viel gelobte Sommernachtsserenade der Umpfertäler Musikanten oder dem zweiten Turmschoppen im Juli. Der Erlös des Turmschoppens soll zudem der historischen Anlage zugutekommen. Es kann also mit weiteren Veranstaltungen auf dem durch Ehrenamtliche aufgewerteten Areal gerechnet werden.

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Doch nicht nur auf dem Schlossberg, auch im Hof des Rathauses begeisterte das traditionsreiche „Konzert zum Sonnenuntergang am Rosengarten“ mit internationaler Besetzung. Im Rathaushof war dann auch der Startpunkt der 17. Taubertäler Wandertage. Im Rahmen der Auftaktveranstaltung wurden verschiedene Sehenswürdigkeiten im Gemeindegebiet „erwandert“.

Schweigern machte im September seinem Ruf als „Königsstandort“ alle Ehre. Neben einer Grünkernkönigin und einer Bierkönigin wurde mit Marcel Vollmer erstmals ein Kürbiskönig im Rahmen des 13. Kürbisfestes gekrönt.

In Boxberg legt sich keiner auf die faulen Knochen – am wenigsten die Mitglieder des Kultur- und Jugendvereins „Lazy Bones“. 30 Jahre feierte der umtriebige Verein 2024 und kündigte im FN-Gespräch im Mai viele weitere Aktivitäten in Zukunft an. Weitere Aktivitäten sind auch für das kommende Jahr wieder in großer Zahl zu erwarten. Ein Höhepunkt für 2025 steht schon fest: Im März 2024 wurde bekannt, dass der Maimarkt nach sechsjähriger Pause ab 28. Mai wieder für fünf Tage in und um die Umpfertalhalle stattfindet.

Redaktion

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