Sitzung des Ortschaftsrats

Blutspenderinnen in Urphar ausgezeichnet

Bei der Sitzung des Ortschaftsrats in Urphar wurden Bürgerinnen und Bürger für ihr Engagement zum Wohle der Ortschaft und der Allgemeinheit gewürdigt.

Von 
Birger-Daniel Grein
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Bei der Jahresabschlusssitzung des Urpharer Ortschaftsrats wurden Andrea Scheurich und Verena Kempf von Ortsvorsteher Detlef Dosch (links) und DRK-Ortsgruppenleiter Robert Semel für 25-maliges Blutspenden geehrt. © Birger-Daniel Grein

Urphar. Ehrungen für mehrfach Leben rettende Blutspenden gab es in der Sitzung des Ortschaftsrats Urphar am Samstag im Feuerwehrhaus. Ortsvorsteher Detlev Dosch zeichnete zusammen mit DRK-Ortsgruppenleiter Robert Semmel Andrea Scheurich und Verena Kempf für jeweils 25 freiwillige und unentgeltliche Blutspenden aus.

Dosch verlas die Urkunde, in der es unter anderem heißt, eine Blutspende helfe bis zu drei Menschen. Semel betonte, seit 1986 organisiere man in der Mandelberghalle Dertingen Blutspendeaktionen. Mittlerweile seien es 110 Termine mit über 15 500 Blutspenden gewesen. Damit habe man fast 50 000 Menschen geholfen. Er appellierte an alle, wenn sie dürfen und können Blut zu spenden.

Ausführlich blickte Dosch auf 2024 und zuletzt nicht öffentlich gefasste Beschlüsse zurück. Der Ortschaftsrat hatte sich dagegen ausgesprochen, die Friedhofsgebühren um 20 Prozent anzuheben. „Die Stadt Wertheim hat die Gebühren trotzdem in vollem Umfang erhöht“, so Dosch.

Mit Blick auf den Haushalt 2025 verwies er auf schwierige Situation durch den Defizitausgleich der Notaufnahme und darauf, dass die Haushaltseinbringung 2025 auf März verschoben wurde. „Dadurch werden alle baulichen und andere Maßnahmen der Gemeinden sowie der Stadt Wertheim nach hinten verschoben.“ Im März, so die Hoffnung, bestehe Klarheit über die finanzielle Beteiligung des Landkreises an der Notfallversorgung im Bürgerspital. Zur Weiterführung des Baugebiets „Gereut 3“ in Urphar gebe es im Februar 2025 einen Termin. „Wir hoffen, dann mit der Erschließung des Gebiets beginnen zu können.“

Im Juli wurden mit viel Unterstützung engagierter Bürger die Parkplätze hinter dem Feuerwehrhaus fertiggestellt. Nun hofft der Ortschaftsrat auch auf Hilfe bei einigen Verschönerungsarbeiten im nächsten Jahr, damit der Fest- und vielleicht auch der Dorfplatz seine „vollkommene Schönheit und Zweckmäßigkeit erhält.“ Stolz stellte Dosch fest, dass man beim Messeumzug in Wertheim „mit unserem sehr schön geschmückten Festwagen“ die Blicke der Zuschauer auf sich gezogen habe. Er dankte alle Helfern.

Im Oktober hat die Ortschaft auf der Wiese oberhalb des Absprungplatzes der Paragleiter eine Waldliege aufgestellt. Dosch dankte Jürgen Beuschlein für die gute Vorbereitung des Standorts und erklärte: „Im Frühjahr 2025 werden noch zwei Sonnenliegen am Mainufer hinter dem Feuerwehrhaus aufgestellt. Die Liegen sind bereits geliefert und bei uns eingelagert.“

Im November sei trotz des neuen Schilds, das oberhalb der Wehkirchstraße, Kreuzung Leitenrainweg, aufgestellt wurde, ein Lkw die Wehrkirchstraße hinuntergefahren und an der Rathausecke hängen geblieben. Durch Wolfram Spotts Hinweis sei die Polizei hinzugezogen und die Schäden am Rathaus seien aufgenommen worden.

Das neue Schild am Felsenweg, auf dem die Fahrbahnbreite von 2,50 Meter angezeigt wird, sei schon von manchen Bürger als nicht zweckmäßig beurteilt worden. „Hier gilt zu beachten, dass ein Lkw eine Breite von 2,55 Meter zuzüglich der Spiegel hat. Daher sollte es hoffentlich nicht mehr vorkommen, dass Lkw in den Felsenweg einfahren“, meinte der Ortsvorsteher.

Am „Neuen Weg“ wurden Hinweisschilder mit Gewichtsbegrenzungen von drei Tonnen angebracht, da die bisherige Beschränkung auf 1,5 Tonnen nicht mehr zur heutigen Größe und des Gewichts der Autos passe.

Voll des Lobes war Dosch für die Beteiligten am Weihnachtsmarkt. Durch eine Erweiterung mit fünf neuen Ständen sei dieser noch attraktiver geworden. Anerkennung sprach er auch denjenigen aus, die 2024 die Grünanlagen im Ort gepflegt haben. Diese umfangreichen Arbeiten wären ohne die sehr engagierten Helfenden nicht möglich. Dank gab es auch für alle, die sich sonst im Ort einbringen.

Ein Bürger lobte Ortsvorsteher und Ortschaftsrat für ihre Tatkraft auch bei Arbeitsaktionen des Dorfs. Er wünschte sich, dass sie große Unterstützung aus der Bevölkerung bekommen.

Auf Nachfrage berichtete Dosch, dass die Sitzbank, deren Teile am Friedhof bereitliegen, aufgestellt werden soll. Zuvor will man aber ein Konzept zur Neugestaltung der Wiese mit den Bäumen am Friedhof erarbeiten. Die Bürger betonten das besondere Ambiente von Kirche und Friedhof. Außerdem sei es wichtig, die Einwohner in Entscheidungen dazu einzubeziehen.

Ein wichtiges Thema für die Bürger war der geplante Radwegneubau nach Dietenhan und die unzureichende Kommunikation mit den Grundstückseigentümern im geplanten Bereich. Kontrovers diskutiert wurde auch, ob der teure Radweg überhaupt nötig ist. Dosch betonte, man müsse die neuen Pläne abwarten.

Mit Blick auf das 2025 anstehende Jubiläum „1250 Jahre Urphar“ dankte Dosch dem Festausschuss für seine umfangreiche Arbeit und bat um zahlreiche Helfer für die geplanten Aktionen.

Im Ortschaftsrat notiert

Die vorgezogene Bundestagswahl findet voraussichtlich am 23. Februar 2025 statt. Gewählt werden kann in Urphar dann von 8 bis 18 Uhr im DLRG-Raum. In der Ortschaft stehen bereits alles Wahlhelfer fest.

In Dertingen sollen fünf 285 Meter hohe Windkraftanlagen errichtet werden. Aus den bayrischen Nachbarkommunen gibt es dazu Widerspruch. Laut Urphars Ortsvorsteher Detlev Dosch müsse man abwarten und sehen, was mit den Höhefelder Anlagen passiert.

Aufgerufen wurden alle Privatwaldbesitzer zum Freischneiden der Wege entlang ihrer Waldgrundstücke. Man werde alle Eigentümer anschreiben an ihre Pflichten erinnern. Würden diese nicht erfüllt, beauftrage man externe Firmen mit den arbeiten und stelle die entstandenen Kosten dem Waldbesitzer in Rechnung. Der Freischnitt muss bis Ende 2025 erfolgen.

Zwischen dem 3. und 17. Dezember wurde in das Nebengebäude des SSV eingebrochen. Gestohlen wurden einige Geräte zur Rasenpflege entwendet. Nun suche man Hinweise zu dem Fall, egal wie unscheinbar diese Beobachtung auch scheinen mag, wurde betont. Als Beispiel wurde genannt, ob jemand wisse, ab wann die Außenbeleuchtung, durch die von den Einbrechern zerstörten Bewegungsmeldern nicht mehr geleuchtet haben könnte. Hinweise an die Polizei, die Ortsverwaltung oder den SSV.

Auftaktveranstaltung des Jubiläumsjahrs „1250 Jahre Urphar“ ist am 1. Januar die 129. Abendmusik in der Wehrkirche. Es spielt „Opus 4“ aus Leipzig. Im Anschluss veranstaltet die Dorfgemeinschaft vor der Kirche ein gemütliches Beisammensein. Weitere Veranstaltungen sind am 17./18. Mai das Festwochenende der Feuerwehr Urphar/Lindelbach mit Fahrzeugweihe, am 18. Mai die 130. Abendmusik mit einem Orgelkonzert von Carsten Wiedemann-Hohl, am 25. Mai die Eröffnung des Jubiläumswanderwegs, am 1. Juni die Orgelführung in der Wehrkirche, am 6. Juni der Abend zur Urpharer Geschichte, vom 4. bis 6. Juli das Festwochenende, am 28. September die Themenwanderung zur Wettenburg im „Himmelreich“, am 5. Oktober die 131. Abendmusik mit der Gruppe „Vogelfrey und unvuortzaget“, und vom 1. bis 24, Dezember der „Urpharer Adventskalender“.

Freigeschnitten wurde das alte Hinweisschild auf Urphar. Dieses soll zum Jubiläumsjahr wieder hergerichtet werden. bdg

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