„Mobiles Rathaus“ vor Ort

Der versiegte Dorfbrunnen ist in Wessental ein Dauerthema

Bürgermeister Henning, sein Team und Ortsvorsteher Roland Hildenbrand standen Bürgerinnen und Bürgern Rede und Antwort

Von 
Birger-Daniel Grein
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Das „mobile Rathaus“ der Stadt Freudenberg machte am Dienstag in Wessental Station. Bürgermeister Roger Henning und sein Team begutachteten dabei beispielsweise den Zustand der Mauer neben dem Feuerwehrhaus. © Birger-Daniel Grein

Wessental. Das „mobile Rathaus“ Freudenberg machte im Rahmen der Sitzung des Wessentaler Ortschaftsrats am Dienstag im Dorfgemeinschaftshaus Station. Wege und der versiegte Dorfbrunnen standen dabei im Mittelpunkt.

Wessentals Ortsvorsteher Roland Hildenbrand sowie von der Freudenberger Verwaltung Bürgermeister Roger Henning, die Fachabteilungsleiter Irina Friesen (Fachbereich I), Klaus Weimer (Fachbereich II - Bauamt) und Stefan Zöller (Bauhof) standen den Bürgern Rede und Antwort.

Das „mobile Rathaus“ vor Ort in Wessental

Bürgermeister Roger Henning lud in Wessental die Bürgerinnenund Bürger zum Festwochenende zur Einweihung von Bauhof und Feuerwehrgerätehaus in Freudenberg ein. Dieses findet am Samstag und Sonntag, 6. und 7. Mai, statt.

Der Rathaus-Chef berichtete, dass die der Glasfaserausbau durch die BBV Deutschland in Freudenberg 2025 erfolgen soll. Die Vorarbreiten wie etwa die Dokumentationen laufen bereits. Die Stadt lege Wert darauf, dass sie die Baumaßnahme eng begleite. Man werde den Schutz der städtischen Infrastruktur im Auge haben.

Henning blickte auf Anliegen zurück, die beim Besuch des „mobilen Rathauses“ 2022 angesprochen wurden. Das Thema „Mutterboden am Friedhof“ sei erledigt. Noch keine Rückmeldung des Ortschaftsrats dazui, ob Bedarf dafür besteht, gebe es hinsichtlich der angeregten Aktivierung der Waldschutzhütte. Der Langert Weg sei provisorisch vom Bauhof wiederhergestellt worden. Die Verbesserung der Situation am Glascontainer stehe noch auf der Agenda, ebenso die Reparatur der Holzleitplanke Richtung Rauenberg. Die Stadt übernehme die Materialkosten, die Arbeiten sollen in Eingeleistung der Ortschaft erfolgen. Die Handläufe am Gemeindehaus seien installiert.

Das Aufstellen der geplanten Liegebank erfolgt noch, so Ortsvorsteher Roland Hildenbrand. Bauhofleiter Stefan Zöller sagte, laut Aussage von Caroline Becker, Tourismus -und Kultur wird die Bank gerade im Auftrag des Geonaturpark gefertigt.

Zunächst ging es um das altbekannte Thema „versiegtes Wasser des Dorfbrunnens“. Henning betonte, das Ganze sei eine sehr ärgerliche und andauernde Geschichte. Es gebe die sehr starke Vermutung, dass das Ende des Wasserflusses mit Baumaßnahmen zur Glasfaserverlegung im Auftrag des Landkreises zusammenhänge. Die Stadt habe auf eigene Rechnung nach dem Grund für das Versiegen des Wassers suchen lassen, haben aber bisher nichts herausgefunden“, bedauerte der Bürgermeister. Es gab mehrere Kamerabefahrungen fast bis zum Ortsschild: „Man fand kein Wasser, aber auch keine Verstopfung.“ Ein weiteres Problem sei, dass niemand wisse, wo die Quelle herkommt. Sogar einen regionalen Wünschelrutengänger habe man eingesetzt. Weit habe man das Landratsamt eindringlich darauf hingewiesen, dass es seine Aufgabe sei, der Sache auf den Grund zu gehen. Dieses habe jedoch mitgeteilt, die Beweislast, dass die Baumaßnahme schuld sei, liege bei der Stadt. Auch ein Geologe konnte nicht ausschließen, dass Quellen einfach versiegen, erklärte Henning.

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Im nächsten Schritt soll eine Bohrung bis zu dem Bereich erfolgen, wo die Spülbohrung der Baumaßnahme erfolgt. Man will sehen, ob dort Wasser läuft. Damit könnte man vielleicht die Hinweise auf die Baumaßnahme als Ursache verdichten. Henning: „Das ist aber das Letzte, was wir noch machen können.“ Finde man Wasser an der Stelle, müsse man herausfinden, wo die Leitung beschädigt ist, ergänzte Weimer.

Dann ging es um die Alte Steige. Es wäre schön, wenn der Busch dort zurückgeschnitten würde, hieß es. Dieser hänge schon so weit in Fahrbahn, dass man ausweichen müsse. Außerdem seien die Randsteine in der Kurve nicht mehr zu sehen, da alles zuwuchert und mit Schlamm von oben zu geschwemmt werde. „Sieht in der Ecke aus wie die wilde Wutz“, wurde berichtet. Zöller erklärte, man habe die Situation geprüft. Auf der gesamten Strecke seien die Anlieger zuständig für Sauberkeit und Rückschnitt. Henning erklärte, man werde die Eigentümer anschreiben und drohe im Falle ausbleibender Reaktion die kostenpflichtige Ersatzvornahme an. Personell habe man aber nur die Möglichkeit, solche Ordnungsthemen sporadisch anzugehen. Eine kleine Verbesserung soll hier die halbe Stelle eines Gemeindevollzugsbeamten bringen.

Angesprochen wurde auch die Sandsteinmauer am Feuerwehrgerätehaus. Diese sollte aus Gründen der Standsicherheit neu ausgefugt werden. Henning erklärte, seines Wissens sei die Statik ist in Ordnung.

Roland Hildenbrand betonte, man müsse das Thema „Friedhof“ angehen. Es gehe dabei auch um die Schaffung von Urnengräbern. Dazu soll es einen Vor-Ort-Termin mit Bürgermeister Henning geben. Gewarnt wurde vor Stolperfallen durch lose Platten des Fußwegs am Friedhof.

Die Wasserentnahmestelle am Spielplatz für die Blumenpflege durch Ehrenamtliche soll verbessert werden. Vor der Blankenmühle zwischen Wessental und Boxtal läuft laut Meldung eines Bürgers immer wieder Wasser über die Straße. Er sah hier Gefahren bei Frost. Nach Aussage des Bürgermeisters hätten der Eigentümer und das Straßenbauamt noch keine Lösung gefunden, die den Wasserfluss vermeidet.

Hildenbrand bat darum, dass die Umleitungen bei Sperrung der L 2310 nicht über Sonderriet, sondern Richtung Nassig erfolgen soll. Insbesondere für 40-Tonner sei der Weg Richtung Sonderriet in Wessental nicht geeignet.

Zu den Feuerwehrgerätehäusern in den Ortsteilen betonte Henning, alle Abstimmung erfolgten im engen Kontakt mit den Kommandanten. Es gab zudem eine Befragung der Einsatzkräfte zu deren Vorstellungen. „Wir müssen und das große Ganze anschauen“, erklärte Henning. Stolz war er, dass einige Abteilungen grundsätzlich bereit sind, ein Gebäude gemeinsam zu nutzen. Man habe das Problem der herausfordernden geografischen Lage mit den entsprechenden Hilfsfristen. Henning: „Wir werden wohl nicht mit einem einzelnen Standort für alle Ortsteile auskommen.“ Eventuell muss man sich auch Sanierungen von Standorten beschäftigen. Insgesamt sei bei diesem Thema auch die Bevölkerung einzubeziehen. Denn die Wehren seien ein wichtiger Kultur- und Vereinspartner.

Der Bürgermeister gab auch einen Rückblick auf die vergangenen Monate. Angesichts des Fachkräftemangels im Handwerk meinte er, „dies führt auch dazu, dass wir manches nicht so schnell umsetzen können, wie wir es wollen“. Kritisch ging er auf die vielen Anforderungen ein, die Bund und Land an die Kommunen ohne ausreichende Unterstützung stellten, etwa beim Anspruch auf Ganztagsbetreuung in der Grundschule. Auch die Krisenvorsorge bei einem „Blackout“ sei ein wichtiges Thema. Geschaffen werden zwei Notfalltreffpunkte: am Feuerwehrhaus Freudenberg und an der Raubachhalle in Rauenberg. Für den Notfall habe man bereits mehrere 10 000 Euro investiert, etwa für Notstromaggregat und gebrauchte Satellitentelefone.

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