Ehrung in Freudenberg

„Das Ehrenamt ist der Puls unsere Kleinstadt mit Herz“

Bürgermedaillen für besonderes Engagement verliehen. Bürgermeister Roger Henning lobte Ehrenamtliche und Vereine

Von 
Birger-Daniel Grein
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Neun langjährig ehrenamtlich Engagierte wurden von Bürgermeister Roger Henning im Namen des Gemeinderats mit der Bürgermedaille ausgezeichnet. © Birger-Daniel Grein

Freudenberg. Die neun Engagierten, die am Sonntag mit der Bürgermedaille der Stadt Freudenberg ausgezeichnet wurden, verbindet ihr Herzblut für ehrenamtliches Engagement über Jahrzehnte in vielfältigen Facetten. Die Ehrungen erfolgten auf Vorschlag aus Vereinen und Organisationen mit einstimmiger Zustimmung des Gemeinderats. Die Regeln dafür sind mit einem Punktesystem festgelegt.

Die Ehrungsveranstaltung in der Raubachhalle begann mit einem ökumenischen Gottesdienst, den Dekanin Wibke Klomp und Pater Artur Schreiber gemeinsam mit den Gästen in der Halle feierten.

„Miteinander das Leben gestalten“

Klomp betonte, mit der Bürgermedaille stelle man die nach vorne, „die für uns da sind und Dinge in die Hand nehmen“. Sie lobte alle Ehrenamtlichen und Vereine. „Wir feiern, dass wir miteinander das Leben gestalten.“ Sie sei stolz auf die Region, in der es viele Vereine und viele Ehrenämter gebe.

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Musikalisch umrahmt wurde der Vormittag vom Musikverein und dem Gesangverein Rauenberg.

Bürgermeister Roger Henning betonte, die Verleihung biete Gelegenheit, den Menschen Danke zu sagen, die sich in herausragender Weise für die Gemeinschaft engagieren: „Menschen, die das Herz und die Seele unserer Stadt bilden und durch ihr Engagement, ihre Tatkraft und ihren Einsatz ein Vorbild für uns alle sind.“

Mehr als eine Auszeichnung

Die Bürgermedaille sei mehr als eine Auszeichnung. Sie stehe symbolisch für die unermüdliche Arbeit, die viele der Geehrten seit Jahren oder Jahrzehnten im Ehrenamt geleistet haben und teilweise heute noch leisten. „Das Ehrenamt ist der Puls unsere Kleinstadt mit Herz.“

Menschen, die freiwillig und unentgeltlich ihre Zeit, Ideen und Tatkraft investieren, hätten Freudenberg und seine Ortsteile zu dem gemacht, was es heute ist, eine Kleinstadt mit Herz, in der es sich gerne lebt und gut wohnt. Das Ehrenamt sei eine tragende Säule der Gesellschaft. „Es verbindet uns, stärkt uns und es zeigt uns, was wirklich wichtig ist: das Füreinander-Dasein, das gegenseitige Unterstützen und das Han-in-Hand-Arbeiten.“

Die Engagierten würden dort helfen, wo Hilfe gebraucht wird. „Sie füllen Lücken, wo Ressourcen fehlen, und sie gestalten das Leben aktiv mit.“

Weiter betonte er, dass es gerade in der heutigen Zeit der Individualisierung wichtig sei, an den Wert des Ehrenamts zu erinnern. „Es zeigt uns, dass es immer noch Menschen gibt, die den Blick über den eigenen Tellerrand hinaus wagen, die an das Wir glauben und die Kraft haben, gemeinsam etwas zu beweisen.“

Man möchte nicht nur Taten würdigen, sondern vor allem die Menschen, die dahinterstehen. Die Geehrten hätten nicht nur Projekte angestoßen und umgesetzt, sie hätten Freundschaften geknüpft, Vertrauen geschaffen und ein Fundament gelegt, auf dem die Stadt wachse und gedeihe.

„Es lohnt sich, durchzuhalten“

Ihr Einsatz zeige, dass es lohne, sich auch in schwierigen Zeiten durchzuhalten. Veränderungen erreiche man über kontinuierlichen Einsatz. Er verwies auf den Erfolg von Rauenberg beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft.“

Der Jury habe man eindrucksvoll aufzeigen können, „welch hohes ehrenamtliches Engagement bei uns gelebt wird.“ Er betonte, viele Projekte in der gesamten Stadt seien nur durch ehrenamtliches Engagement möglich gewesen. Weiter verwies er auf die große Vielfalt ehrenamtlich tätiger Vereine und Organisationen in Freudenberg und den Ortsteilen. „Wir brauchen mehr Menschen, die den Zusammenhalt in unserer Stadt nicht nur predigen, sondern tatsächlich in die Tat umsetzen und aktiv vorleben.“ Es sei die Aufgabe aller, das Erbe der Engagierten weiterzutragen. Die Ausgezeichneten hätten es vorgelebt und den Weg geebnet. Nun liege es an allen, diesen Weg fortzusetzen und das, was sie geschaffen haben, zu schützen und zu pflegen.

Den Geehrten gab er mit, die Auszeichnung sei nicht nur Dank und Anerkennung, sie solle sie auch ermutigen, weiterzumachen. Er lud alle Anwesenden ein, nicht nur die Preisträgerinnen und Preisträger zu feiern, sondern auch das Ehrenamt generell in all seinen Facetten zu würdigen.

Mit der Bürgermedaille in Bronze wurde Rupert Klein (Freudenberg) ausgezeichnet. Er wurde vom Förderverein des SC Freudenberg vorgeschlagen. Dort ist er seit 1995 Schriftführer.

Die Bürgermedaille in Silber erhielt Volker Steuer aus Rauenberg (vorgeschlagen von Siegbert Weis, damals Ortsvorsteher des Dorfs). Steuer war unter anderem 20 Jahre Mitglied im Ortschaftsrat, fünf Jahre zweiter Vorsitzender des Fördervereins „Schulsporthalle“ und hatte viele weitere Ämter inne, unter anderem 15 Jahre lang als Kassier des Musikvereins Rauenberg.

Gleich sieben Ehrenamtliche wurden mit der höchsten Stufe, der Bürgermedaille in Gold ausgezeichnet.

Ronald Grein (Rauenberg, vorgeschlagen von Weis) hat insgesamt 42 ehrenamtliche Dienstjahre im Finanzbereich des FC Rauenberg geleistet, teils mit mehreren dieser Ämter gleichzeitig. Zudem war er 15 Jahre lang Freudenberger Gemeinderat und 20 Jahre lang Ortschaftsrat in Rauenberg

Der Wessentaler Volker Löhr (vorgeschlagen von Ortsvorsteher Roland Hildenbrand) ist seit 30 Jahren aktiver Feuerwehrmann, war 25 Jahre deren Schriftführer und ist seit 20 Jahren Ortschaftsrat in seinem Dorf.

Norbert Oppelt (Freudenberg, vorgeschlagen von der dortigen DLRG-Gruppe) ist seit 36 Jahren DLRG Schwimmbetreuer beim Kinderschwimmen und war 24 Jahre im DLRG-Einsatztrupp und 15 Jahre im DLRG-Vorstand, davon drei Jahre erster Vorsitzender.

Bodo Knapp (Freudenberg, ebenso von der DLRG vorgeschlagen) betreute 31 Jahre lang das Kinderschwimmen der DLRG mit, war 21 Jahre Vorstandsmitglied der Rettungsorganisation (davon sechs Jahre erster Vorsitzender) und war 27 Jahre im DLRG-Einsatztrupp.

Thomas Busch (Wessental, vorgeschlagen von Hildenbrand) ist seit 46 Jahren aktiver Feuerwehrmann, war insgesamt zwölf Jahre zweiter Vorsitzender des Heimat- und Kulturverein des Dorfs und gehörte 20 Jahre dem Ortschaftsrat an. Zudem war er 17 Jahre im Ausschuss der Feuerwehr.

Siegbert Weis (Rauenberg, vorgeschlagen von Margarete Schmidt und dem CDU-Stadtverband) hat laut Bürgermeister Henning seine Ehrung mehr als verdient. Er hatte insgesamt 63 ehrenamtliche Dienstjahre als Vorsitzender oder zweiter Vorsitzender in verschiedenen Vereinen und Ausschüssen geleistet, oft mehrere Ämter zu gleich. Er war 35 Jahre im Freudenberger Gemeinderat und Ortschaftsrat Rauenberg und 25 Jahre Ortsvorsteher im Dorf, zudem zehn Jahre Schöffe beim Landgericht Mosbach.

Wolfgang Konrad (Wessental, vorgeschlagen vom Musikverein und der Feuerwehr Rauenberg) ist seit 43 Jahre Feuerwehrmann, war 30 Jahre deren Schriftführer, ist seit 14 Jahren Vorsitzende des Musikvereins und seit sechs Jahren Präsidiumsmitglied des Musikverband Untermain.

Hinzu kommen bei ihm, wie bei allen weiteren Geehrten, viele weitere Ehrenämter über Jahre und Jahrzehnte.

Freier Autor

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