Freudenberg. Der Technische Ausschuss der Stadt Freudenberg beschäftigte sich in seiner öffentlichen Sitzung am Montag im Rathaus unter anderem mit den Ergebnissen der Brandverhütungsschau durch den Kreisbrandmeister am 5. März. Eine Erkenntnis dabei war, dass in der Kindertagesstätte St. Josef Freudenberg einige Schutzmaßnahmen nötig sind.
So gab es eine Reihe kleinerer Mängel wie die Anforderung zusätzlicher Rauchwarnmelder und Pläne sowie die Freihaltung der Fluchtwege. Diese wurden laut Stadt Freudenberg bereits unverzüglich behoben. Nötig sind aber auch drei größere Brandschutzmaßnahmen. Deren Umsetzung sind Voraussetzung für die Nutzung des Obergeschosses und Einrichtung eines Schlafraums.
Bürgermeister Roger Henning freute sich, dass alle Kitaplätze der Einrichtung besetzt sind. Die Nutzung des Obergeschosses ist nötig, hob er die Bedeutung der Maßnahmen hervor. Man werde aber nur das Notwendige tun, da man im Rahmen der Entwicklung der Fläche des ehemaligen Rauchwerks I einen neuen Kindergarten bauen werde. „Mit den zu treffenden Brandschutzmaßnahmen erhöhen wir die Sicherheit von Kindern und Personal“, sagte Henning.
Die in der Einrichtung nötigen Maßnahmen sehen wie folgt aus: Der künftige Schlafraum im Erdgeschoss hat keinen zweiten Rettungsweg. Durch den Einbau einer Tür zum Außenbereich kann einsolcher geschaffen werden. Zudem erhalten Rettungskräfte so einen direkten Zugang von außen zum Raum.
Damit Keller-, Erd- und Obergeschoss die Anforderungen für Brandschnitte erfüllen, muss jedes der drei Stockwerke durch den Einbau von speziellen Wänden und Türen brandschutztechnisch vom Treppenhaus getrennt werden.
Ein zweiter baulicher Rettungsweg ist nötig, um den Raum im Obergeschoss für Gruppenarbeit nutzbar zu machen. Geplant ist, den Rettungsweg durch eine Außentreppe in Stahlkonstruktion herzustellen.
Die Verrechnungsstelle der katholischen Kirche als Träger der Einrichtung hat Angebote für die nötigen Arbeiten im Bereich Trockenbau- und Schlosserarbeiten eingeholt. Die Gesamtsumme beläuft sich auf rund 42 300 Euro. Gemäß Regelung zur Verteilung der Kosten zwischen Stadt und Träger übernimmt die Kommune davon rund 38 000 Euro und die katholische Kirchengemeinde Freudenberg rund 4200 Euro.
Der Ausschuss beschloss einstimmig die Umsetzung der Maßnahmen und den Finanzierungsanteil der Stadt Freudenberg. Letzterer werde laut Verwaltung durch Einsparungen an anderen Haushaltsstellen sichergestellt.
Die Brandverhütungsschau umfasste auch kommunale Versammlungsstätten in der Kernstadt und den Ortsteilen ab 100 Quadratmetern. Dies sind die Turn- und Festhalle Freudenberg, der Amtshauskeller, das Gemeindezentrum Boxtal und die Raubachhalle Rauenberg. Die meisten Punkte betrafen kleinere Mängel, die bereits behoben wurden. Für einzelne Maßnahmen läuft aktuell die Planung. Alles seien im Kostenbereich, der in der Entscheidungsgewalt des Bürgermeisters liege, hieß es. Henning: „Ich bin sehr froh, dass die Mängel überschaubar sind.“
Halle statt Container
Einstimmig erteilt wurde das städtebauliche Einvernehmen zu mehreren Bauanträgen. Das Gremium befürwortete unter anderem den Bau einer Lagerhalle als Ersatz für Lagercontainer auf einem Grundstück an der Hauptstraße Freudenberg. Die Halle wird in Aluminiumkonstruktion ausgeführt mit grauweißen Trapezblechen und teils lichtdurchlässigen PVC-Gewebe in Weiß als Bedachung. Die Gründung soll durch Erdnägel erfolgen.
Bürgermeister Roger Henning informierte, dass die Umstellung der Straßenbeleuchtung in der Altstadt auf LED begonnen habe. Auch im Rathaus rüste man die Leuchten Stück für Stück darauf um.
Margarete Schmidt verwies auf die Belastung der Strecke Wessental – Rauenberg durch den Umleitungsverkehr. Gegenüber dem Weg zur Waldkapelle gebe es einen größeren Bankettbereich, der durch die Nutzung stark in Mitleidenschaft gezogen worden sei. Henning erklärte, der Zustand der Gemeindeverbindungsstraße sei vor der Umleitung erfasst worden. Schäden, die durch die Umleitung für eine Kreismaßnahme entstehen, werden dem Landratsamt zur Behebung gemeldet.
Geprüft wird auf Anregung von Schmidt die Beleuchtung an der Treppe zum Rathaus. Diese habe bei der jüngsten Vernissage im Amtshaus nicht funktioniert.
Bürger Jakob Lang kritisierte die Schaltzeiten der Straßenbeleuchtung im Birkenweg. Diese sei zu oft aus, sodass gefährliche Situationen für Fußgänger entstehen. Henning erklärte, es gebe verschiedene Zeitschaltungen im Stadtgebiet. Man werde den Handlungsbedarf mit den Stadtwerken Wertheim prüfen. Lang verwies weiter darauf, dass die in Gemeindebesitz befindlichen Baugrundstücke im Odenwaldring immer noch nicht abgeholzt seien. Er sah hier eine große Gefahrenquelle für Waldbrände. Der Bürgermeister erklärte, man habe dort in den vergangenen Jahren massive Maßnahmen gegen die Waldbrandgefahr ergriffen. Gemeinderat und Revierförster Lars Kaller berichtete, alle städtischen Bauplätze seien 2021 gerodet und gemulcht worden. Das, was noch gefährlich sein könnte, werde voraussichtlich noch 2024 entfernt.
Vehement widersprach Henning Langs Aussage, dass die Stadt noch keinerlei Einnahmen aus den Windkraftanlagen erzielt habe. Wie der Haushaltsplan zeige, erhalte man von Anfang an nicht unerhebliche Pachteinnahmen. Hinzu kämen nun auch nicht unwesentliche Einnahmen aus der Gewerbesteuer.
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