Boxtal. Wie bereits alle weiteren Freudenberger Ortsteile sprach sich auch der Ortschaftsrat Boxtal in seiner Sitzung am Mittwoch einstimmig für den Erhalt der Unechten Teilortswahl aus. Nach dem Hinweis auf die in den Eingemeindungsverträgen von 1972 geregelte Sitzverteilung erinnerte Peter Eckert an die erste Unechte Teilortswahl in Freudenberg 1975. Er ärgerte sich, dass diese Form der Zusammensetzung des Gemeinderats immer wieder infrage gestellt werde, etwa wegen Mehrkosten. Keiner habe bisher beziffert, wie hoch diese seien. Ortsvorsteher Rolf Döhner sprach sich deutlich für die Unechte Teilortswahl aus. Man solle erhalten, was die Vorfahren erarbeitet haben. Eckert ergänzte, die Unechte Teilortswahl gehöre zur DNA von Freudenberg und sei Teil von dem gewesen, was die Eingemeindung ausmache.
Hingewiesen wurde nicht nur auf das Urteil zur Unechten Teilortswahl in Tauberbischofsheim und dessen Auswirkungen, sondern auch auf die aktuelle Zahl der Gemeinderatssitze und deren Aufteilung auf die Freudenberger Stadtteile sowie auf eine mögliche Neuregelung (wir berichteten mehrfach). Dazu gehörte auch die Festlegung der künftigen Größe des Gemeinderats. Dieser könnte künftig aus zwölf bis 18 Räten bestehen. Peter Eckert berichtete, der Verwaltungsausschuss habe die Modelle mit 16 oder 18 Mitgliedern präferiert und mehrheitlich die Variante mit 16 Sitzen empfohlen: neun für Vertreter aus der Kernstadt, zwei für Boxtal, einen aus Ebenheid, drei aus Rauenberg und einen aus Wessental.
Die Ortschaftsräte der anderen drei Ortsteile haben sich für 16 Sitze ausgesprochen. Eckert erklärte, für eine Verkleinerung des Gemeinderats auf unter 18 Sitze gebe es für ihn keine standfesten Argumente. Auch Döhner plädierte für 18. Klaus Böxler verwies darauf, dass man bei 18 Gemeinderäten die Arbeit in den Ausschüssen auf mehr Schultern verteilen könnte.
Einstimmig votierte der Ortschaftsrat in seinem Empfehlungsbeschluss dafür, dass ab der nächsten Wahl 2024 dem Gemeinderat 18 Mandatsträgerinnen und -träger angehören sollen. Döhner erklärte, es gehe ihm nicht um die drei Sitze für Boxtal, sondern darum, den wachsweichen Argumenten für eine Verkleinerung entgegenzutreten.
Weiter erinnerte Klaus Böxler erneut an die Notwendigkeit, beim Thema Friedhof voranzukommen. Er wollte erneut wissen, wie viel Honorar für die Planung des Friedhofs Boxtal bereits an Thomas Struchholz gezahlt wurde.
Die Ortschaftsräte haben unabhängig von der kompletten Überplanung in Absprache mit der Verwaltung bereits selbst auf dem Friedhof angepackt. So wurde in Eigenleistung eine Fläche für etwa acht Rasengräber vorbereitet. Dort sind sowohl Sarg- als auch Urnenbestattungen möglich. Auf dem Streifenfundament dahinter können Grabsteine oder Grabkreuze aufgestellt werden. Dies ist laut Ortsvorsteher aber keine Pflicht. Der Bereich befindet sich parallel zum Weg auf der Seite, auf der der Grüncontainer steht.
Im April hatten die Ortschaftsräte den Bereich modelliert, eingesät und für die künftigen Baumbestattungen in Eigenleitung angepasst. Im Sommer sollen zwei bis drei Bäumen gepflanzt werden, um die herum Baumbestattungen möglich sein sollen. Details will das Gremium bei einem Vor-Ort-Termin festlegen.
Zum Verkauf der Alten Schule Boxtal neben der Kirche wurde berichtet, dass dieser über den Ortschaftsrat erfolge. Es gebe bereits Interessenten. Diese müssen ein Konzept vorlegen, wie sie das Gebäude nutzen wollen. „Wir als Ortschaftsrat entscheiden dann, ob wir uns mit diesem Konzept anfreunden können“, betonte Döhner, dass man die Entscheidungshoheit behalten werde. Eckert ergänzte, das Gebäude sei ein Erbe, das man in die Stadt eingebracht habe.
Wie abschließend erklärt wurde, bieten die Boxtaler Vereine beim „Autofreien Sonntag“ am 6. August an der Rosenmühle Verpflegung an. Zudem endet die Prominentenradtour, die in Bronnbach starten wird, in Boxtal. bdg
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