Creglingen/Frauental. Eine große Mehrheit der Frauentaler Einwohnerinnen und Einwohner ist gegen das geplante Industriegebiet in der Nähe ihrer Ortschaft. Das sagte Manuela Ott aus Frauental am Dienstag gegenüber Bürgermeister Uwe Hehn. Sie und weitere Frauentaler Bürger überreichten dem Creglinger Stadtoberhaupt im Rathaus eine Liste mit 66 Unterschriften gegen das Projekt (wir berichteten ausführlich).
„Die Bürger sind alles andere als begeistert von dem geplanten Industriegebiet“, sagte Manuela Ott, die auch eine von fünf Sprecherinnen der Interessensgemeinschaft (IG) „Für unsere Region – gegen den Logistikstandort Frauental“ ist. Die IG kämpft gegen das Vorhaben der Stadt. Sie habe sich mit fast allen Einwohnern von Frauental unterhalten, berichtete Manuela Ott. Man sei sich einig, dass der Standort in keiner Weise geeignet sei für ein solch großes Industrievorhaben. Rund 70 Prozent der Einwohner hätten sich gegen das Projekt ausgesprochen.
Die Sorgen seien groß, etwa mit Blick auf den befürchteten Lärm, den Verkehr, die Luftschadstoffe, die Bodenversiegelung oder auch die Lichtverschmutzung. Stattdessen sei man für den Erhalt der Kulturlandschaft, betonte Manuela Ott. Generell herrsche in Frauental großer Frust angesichts mehrerer umstrittener Projekte in den vergangenen Jahrzehnten, bei denen man das Gefühl gehabt habe, „nicht gesehen zu werden“. Manuela Ott nannte etwa das Projekt Chance des CJD Creglingen und die Windkraftanlagen bei Frauental, die für großen Streit in der Ortschaft gesorgt hatten. „Wir hoffen, dass wir ernst genommen werden“, appellierte sie an den Bürgermeister. Zudem wünschen sich die Frauentaler, dass sich der Gemeinderat bald öffentlich zu dem Thema äußert.
Der Verwaltungschef sagte der Frauentaler Abordnung zu, die Unterschriftenliste dem Gemeinderat in der nächsten Sitzung vorzulegen. Der Gemeinderat sei das entscheidende Gremium, hob Uwe Hehn hervor. Im Moment gebe es nichts Neues. Wenn der Projektentwickler, die Firma Lang & Cie, keine Mieter finde, dann werde es auch keine Halle geben, sagte Hehn. Der Vertrag mit Lang&Cie läuft Uwe Hehns Aussage zufolge bis Ende des Jahres. Momentan koste das Ganze nur dem Projektentwickler Geld, so der Bürgermeister. Uwe Hehn ließ keinen Zweifel daran, dass im Raum Creglingen alleine aus topographischen Gründen nur der Standort Frauental für ein solches Projekt in Frage komme. „Wir haben keinen anderen geeigneten Platz“, sagte Hehn.
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