Finsterlohr. Der Creglinger Stadtteil Finsterlohr feiert 2024 ein großes Fest: Vor 800 Jahren wurde das Dorf im Creglinger Oberland erstmals urkundlich erwähnt. Ein Festausschuss, in dem der Ortschaftsrat und die Vereine vertreten sind, feilt seit gut eineinhalb Jahren am Jubiläumsprogramm. Gefeiert wird an zwei Wochenenden: am 7./8. Juni und am 14./15. September.
Region schon zu Lebzeiten Jesu bevölkert
Eine Urkunde des Hochstifts Würzburg aus dem Jahr 1224 weist auf eine geschäftliche Verbindung zwischen einem Cunrad von Vinsterloch und den Herren von Hohenlohe und den Deutschherren von Mergentheim hin. Man darf allerdings annehmen, dass die Gegend schon viel früher besiedelt war. In unmittelbarer Nähe befindet sich das keltische Oppidum Burgstall, das darauf hindeutet, dass die Region schon zur Zeit um die Geburt Christi bevölkert war.
Die „Herren von Vinsterlohe“ entwickelten sich im Mittelalter zu einem weit verzweigten Geschlecht, das über große Besitzungen verfügte. Ende des 14. Jahrhunderts verlegte das Rittergeschlecht seinen Hauptsitz nach Laudenbach, wo im Jahr 1572 auch der letzte des Geschlechts, Hans von Finsterlohr, starb. Finsterlohr fiel an das Hochstift Würzburg zurück, kam dann aber in den Hoheitsbereich der freien Reichsstadt Rothenburg.
Burg Finsterlohr im 14. Jahrhundert zerstört
Die Beziehung zu Rothenburg war nicht immer spannungsfrei – 1381 etwa wurde die Burg Finsterlohr von Rothenburg zerstört. Doch später fand das Dorf Schutz in der Rothenburger Landhege. Anfang des 19. Jahrhunderts kam Finsterlohr zum Königreich Württemberg. Zur ehemals selbstständigen Gemeinde Finsterlohr gehören Schonach und Burgstall, die 1972 zusammen mit der Hauptgemeinde Bestandteil der neuen Stadt Creglingen wurden.
Die Idee, das Jubiläum an zwei getrennten Wochenenden zu feiern, wurde aus der Not geboren. Als man sich schon auf das zweite Juni-Wochenende als zentralen Festtermin festgelegt hatte, stellte sich heraus, dass just am Sonntag, 9. Juni, die Kommunalwahlen und die Europawahl stattfinden. Damit musste die Ortschaft umplanen. So wird nun am 7. und 8. Juni sowie am 14. und 15. September gefeiert. Den Einwohnern von Finsterlohr, Burgstall und Schonach will der Festausschuss bei einer Bürgerversammlung am Donnerstag, 25. April, um 20 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus das detaillierte Festprogramm vorstellen. Für das Jubiläum geworben hatte die Ortschaft schon mit einem Festwagen beim Creglinger Pferdemarkt und auf Faschingsumzügen in der Region.
Auftakt ist am Freitag, 7. Juni, mit einem Musikabend mit der Band „Almrocker“ in der Festhalle neben dem Dorfgemeinschaftshaus. Die siebenköpfige Band aus dem Main-Tauber-Kreis hat sich zu einer der gefragtesten Party- und Oktoberfestbands in Süddeutschland entwickelt. Am Samstag, 8. Juni, startet das Programm um 14 Uhr mit einer Bilderausstellung, einem Kinderprogramm, einem Auftritt des Nachwuchses der Tanzvilla Creglingen und einem Theaterstück.
Festvortrag und Überraschungsgäste
Am Abend dann wird es beim Jubiläumsabend in der Festhalle informativ-unterhaltsam. Neben Grußworten gibt es einen Festvortrag von Dr. Katharina Kemmer, die sich mit der Geschichte Finsterlohrs befassen wird. Es haben sich außerdem Überraschungsgäste angesagt. Für die musikalische Unterhaltung sorgen die Oberländer Musikanten. Für das leibliche Wohl ist natürlich ebenfalls gesorgt.
Der zweite Teil des Jubiläumsprogramm findet dann im September statt. Am Samstag, 14. September, ist im Dorfgemeinschaftshaus ein Auftritt des fränkischen Liedermachers Wolfgang Buck geplant, und am Sonntag, 15. September, verwandelt sich Finsterlohr in ein „fröhliches Dorf“. Im ganzen Dorf sind Aktionen geplant, an den verschiedenen Stationen gilt es Rätsel zu lösen. Und wer der Lösung am nächsten kommt, hat die größten Gewinnchancen auf einen der attraktiven Preise.
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