Die Atmosphäre ist unübertroffen: Das Creglinger Rosenblüten- und Lichterfest punktet mit romantischem Flair, wie kaum ein anderes Fest in der Region.
Creglingen. Dem Kammerrat Johann Friedrich Macco (1730 – 1816) hat Creglingen nicht nur seinen Sohn Alexander verdanken, der es als Portraitmaler Ende des 18. Jahrhunderts zu einiger Berühmtheit gebracht hat. Im Geburtsjahr seines Sohnes – 1767 – ließ der Ansbacher Verwalter, der im Romschloß residierte, den gleichnamigen Garten anlegen.
Galt die terrassenförmig konzipierte Anlage einst womöglich eher als Rückzugsort des hohen Beamten und seiner Familie, so ist sie heute ein Platz für das Volk – und dieses nutzt ihn nur zu gern, seit die Gartenfreunde den idyllischen Flecken vor über zehn Jahren aus dem Dornröschenschlaf erweckt und mit großem Aufwand in ein Kleinod erster Güte verwandelt haben. Vorsitzende Elfriede Metzger und ihr Team haben mit dem Rosenblüten- und Lichterfest der Liste Creglinger Märkte einen weiteren Glanzpunkt hinzugefügt.
Etwas verhalten schien zunächst der Andrang beim Creglinger Rosenblütenfest, das am Samstag rund ums Romschlössle und den dazugehören Romschlössle-Garten stattfand, doch am späten Abend strömten die Besucher in den zuweil recht steilen Garten und genossen den italienisch anmutenden Zauber dieses Festes. Bürgermeister Uwe Hehn und die Vorsitzende der Gartenfreunde Creglingen, Elli Metzger, eröffneten zusammen mit Rosenkönigin Sarina und den Rosenprinzessinnen Eda und Johanna bereits am frühen Nachmittag das Fest, traditionell begleitet von den „Böllerschützen Fortuna Röttingen“, die rote Rosenblüten auf die Besucher regnen ließen. Der Romschlössle-Garten sprach auch in diesem Jahr wieder für sich: Die Besucher tauchten ein in eine Welt aus zahllosen duftenden Rosen mit tausenden von roséfarbenen und weißen Rosenblüten, und bei Köstlichkeiten wie dem feinen Rosensekt und der Rosenbowle, aber auch der berühmten Creglinger „Rosentorte“ ließ es sich bis spät in die Nacht hinein gemütlich unter den Obstbäumen sitzen und die Rosen-Spezialitäten genießen. Einzelne Kritikpunkte: Im Nachhinein gesehen hätte die Veranstalter für etwas mehr Sitzmöglichkeiten sorgen können, fanden doch zahlreiche Besucher keinen Platz in dem, zugegebenermaßen engen Garten. Und leider war auch für Weinliebhaber nicht gesorgt: Zwar fanden Rosensekt, Bier und Cocktails regen Zuspruch, doch der Genuss eines spritziges Glases Wein im Garten blieb vielen Besuchern verwehrt.
Programmpunkte waren Auftritte des Vogts mit seinem königlichem Gefolge sowie der Rosenkönigin mit ihren Rosenprinzessinnen, die ein Gartenquiz sowie ein Kinderprogramm bereithielten. Wie alle Jahre bot der Creglinger Rosenbauer Reinhold Schneider auf seinen oberhalb Creglingens liegenden Rosenfeldern eine Führung für alle Natur- und Rosenliebhaber an. Zur Unterhaltung gab es Live-Musik im Innenhof des Romschlössles, im Garten selbst sorgte ein DJ für launiges Vergnügen. Und die Geschichtenerzählerin Jutta Gromes aus Schäftersheim bot mit ihren Erzählungen aus der Heimat beste Kurzweil.
Am frühen Samstagabend galt es, mit Hilfe von vielen weiteren fleißigen Händen die tausend Kerzen anzuzünden, die nach Einbruch der Dunkelheit das ganze Ensemble in ein warmes Licht tauchten – die Nacht der 1000 Lichter ist alljährlich der Höhepunkt des Festes im romantischen Garten.
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