Kita „Zaubertal“

Creglingen: Ein ganzer Kindergarten ist umgezogen

Für zirka acht Monate ist die Kita "Zaubertal" im ehemaligen Kreiskrankenhaus untergebracht. Ab September toben die Kinder dann in einer neuen, modernen Unterkunft in Container-Bauweise.

Von 
Arno Boas
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Creglingen. Einst Klinik mit Geburtsstation, dann Seniorenheim, nun vorübergehend Kindergarten und in absehbarer Zeit Ärztezentrum: Das ehemalige Kreiskrankenhaus in Creglingen hat schon viele Zwecke erfüllt. Momentan erklingen Kinderstimmen in den Zimmern und dem langen Gang im zweiten Obergeschoss. Hier hat die Kita „Zaubertal“ eine Bleibe gefunden. Gut acht Monate sind die Erzieherinnen und die Kinder dort untergebracht – bis der neue Container in der Industriestraße steht und sie damit wieder an ihren bisherigen Standort zurückkehren können.

Das ehemalige Kreiskrankenhaus bietet viel Platz, den sich die Tagesklinik, die Sozialstation und die internistische Praxis Dr. Willfarth nun mit dem städtischen Kindergarten teilen. Dieser hat den zweiten Stock samt Außenbereich für sich und damit in diesem Provisorium mehr Platz als in der bisherigen Container-Anlage in der Industriestraße.

2024 die Anschaffung eines neuen Containers beschlossen

Die Kita Zaubertal gibt es dort seit 2018, damals wurde ein Container angeschafft, um kurzfristig dem steigenden Bedarf an Kindergartenplätzen gerecht zu werden. Von Beginn an war allerdings klar: Es handelt sich lediglich um ein Provisorium. Denn der alte Container entsprach nicht dem Gebäudeenergiegesetz: Im Sommer war es zu warm, im Winter zu kalt. Und auch räumlich entsprach der Container nicht mehr den Anforderungen. So beschloss der Gemeinderat im August 2024 die Anschaffung eines neuen Containers, der auf den Dauerbetrieb ausgerichtet ist. Der Neubau wird rund zwei Millionen Euro kosten, wobei die Kommune zirka 1,5 Millionen Euro an Zuschuss erwarten kann.

„Es war ein komischer Anblick, als unser Kindergarten am 23. Dezember komplett leer geräumt war“, berichtet Kindergartenleiterin Cindy Böckler im Gespräch mit den Fränkischen Nachrichten. Die Vorbereitungen für den Umzug hatten schon im Oktober begonnen. Anfang Dezember wurde dann im großen Stil gepackt. Alle Möbel wurden mitgenommen. In Autos und Lastwagen wurde das Mobiliar in den neuen Standort gebracht. „Wir haben dabei große Unterstützung durch den städtischen Bauhof bekommen“, betont die Einrichtungschefin. Die insgesamt knapp 30 Kinder habe man spielerisch auf den Umzug vorbereitet. Außerdem wurden die neuen Räumlichkeiten schon einmal vorab besucht, um den Eingewöhnungsprozess zu vereinfachen. Gewöhnen mussten sich alle etwa auch an die Akustik in der neuen Umgebung. „Wenn wir gemeinsam singen, klingt das hier ganz anders“, sagt die Leiterin schmunzelnd.

„Die Kinder sind alle gut gestartet“

Die Kleinen haben sich seit dem Umzug am 7. Januar recht schnell eingelebt in der neuen Umgebung, obwohl es ganz neue Wege sind, die sie gehen müssen. Zum Beispiel ist der Eingang in die Kita nicht mehr ebenerdig, sondern es geht über das Treppenhaus in den zweiten Stock. „Es war allgemein schon eine Umstellung, aber die Kinder sind alle gut gestartet“, freut sich Cindy Böckler, die mit ihrer Crew montags bis donnerstag von 7 bis 17 Uhr und freitags von 7 bis 15 Uhr für die Kinder da ist.

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Bis zum neuen Kindergartenjahr im September werden die Kinder und ihre Erzieherinnen – und ein Erzieher – im alten Kreiskrankenhaus bleiben. Dann soll der neue Container-Kindergarten in der Industriestraße stehen und bezugsfertig sein. „Wir haben uns sehr gefreut, dass wir bei der Stadt bezüglich der Einrichtung des neuen Kindergartens unsere Anregungen mit einbringen konnten“, so Cindy Böckler. Die neue Heimat wird deutlich mehr Platz und bessere Möglichkeiten auch zur Kleinkinderbetreuung bieten. Es solle ein „Wohlfühlkindergarten werden“, hatte Bürgermeister Uwe Hehn im August betont, als der Gemeinderat das Projekt auf den Weg gebracht hatte.

Die Stadt geht momentan davon aus, dass zirka im März der alte Containerkindergarten abgebaut wird. Danach müssen vorbereitende Arbeiten getroffen werden, etwa eine neue Bodenplatte gelegt oder die Abwasseranschlüsse ersetzt werden. Der neue Container ist mit den Ausmaßen von 17 Metern Breite mal 41 Metern Länge deutlich größer als der Vorgänger. Eine Stützmauer zur Mergentheimer Straße hin ist bereits im vergangenen Jahr gebaut worden. Der neue Container-Kindergarten verfügt dann über ein dauerhafte Baugenehmigung und erfüllt die Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes.

Über die Verwendung des alten Containers hat man sich auch schon Gedanken gemacht (wir berichteten). Er soll zur Unterbringung von Geflüchteten dienen. Allerdings ist dem Vernehmen nach noch kein Standort gefunden worden.

Das Thema wird den Gemeinderat vermutlich noch öfters beschäftigen.

Redaktion Redakteur bei den FN

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