50 Jahre neue Stadt Buchen

Wie Stürzenhardt Teil der neuen Stadt wurde

Zeitzeuge Josef Frank erinnert sich an die Eingemeindung des kleinsten Buchener Stadtteils am 1. Dezember 1971. Auszug aus seinem Buch

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Josef Frank
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Stürzenhardt wurde als erste Ortschaft in Buchen eingemeindet. © Stadt Buchen

Stürzenhardt. Die erste Zielplanung sah die Zuordnung von Stürzenhardt nach Mudau vor. Mit Schreiben vom 12. März 1971 teilte das Bürgermeisteramt Stürzenhardt dem Landratsamt Buchen als Aufsichtsbehörde mit, dass Stürzenhardt mit dieser Zuordnung nicht einverstanden sei. Laut Beschluss des Gemeinderates forderte man einstimmig die Zuordnung zur Stadt Buchen.

Antrag beim Innenministerium

Diese Forderung mündete in einen Antrag der Gemeinde vom 13. September 1971 an das Innenministerium mit der Begründung, dass schon in der Vergangenheit die Stadt Buchen als Auftragsverwaltung für die Gemeinde tätig gewesen sei. So wird unter anderem der Wald durch einen Buchener Forstbetriebsbeamten betreut, den Ratschreiberdienst versieht schon seit Jahren ein städtischer Beamter über eine genehmigte Nebentätigkeit (Stadtamtsrat Karl Lehrer), das Grundbuchamt wird vom Buchener Grundbuchamt betreut, von den elf Arbeitern haben neun ihre Arbeitsstelle in Buchen und nur zwei in Mudau. Auch geschichtlich gab es enge Verbindungen zu Buchen. So wurden bis 1873 die Toten aus der Gemeinde auf dem Buchener Friedhof bestattet, so die damalige Begründung.

Bereits am 8. Oktober 1971 teilte das Landratsamt der Gemeinde mit, dass das Innenministerium dem Antrag entsprochen habe. Der Gemeinderat der Stadt Buchen befasste sich in seiner Sitzung am 20. September 1971 mit dieser Situation und sicherte der Gemeinde Stürzenhardt seine Unterstützung zu.

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Es kam zum Abschluss einer Vereinbarung über die Eingliederung, die vom Gemeinderat Stürzenhardt am 8. November 1971 und vom Gemeinderat Buchen am 10. November 1971 genehmigt wurde. Die Ein-gliederung wurde am 1. Dez. 1971 rechtskräftig.

Nach dieser Vereinbarung wurden der Ortschaft Stürzenhardt zwei Gemeinderatssitze zugesprochen. Ebenfalls wurde vereinbart, die Ortschaftsverfassung einzuführen. Als Vertreter im Gemeinderat wurden die Gemeinderäte Albert Ballweg und Alois Schäfer bestimmt. Der bisherige Bürgermeister August Farrenkopf wurde Ortsvorsteher des ersten Buchener Stadtteils.

Große Mehrheit für Buchen

Dem Abschluss der Vereinbarung ging die gesetzlich vorgeschriebene Bürgeranhörung voraus, die am 1. November 1971 stattfand. Von den 52 Wahlberechtigten nahmen 46 Personen teil. Für die Eingliederung nach Buchen stimmten 37 Wahlberechtigte, mit Nein sechs und drei Personen enthielten sich der Stimme. Seit dem 1. Dezember 1971 ist Stürzenhardt ein Stadtteil von Buchen.

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