Buchen. Die Stadt Buchen hat für eine „Einstiegs- und Orientierungsberatung Klimaschutz“ die Stadtwerke Tauberfranken für rund 17 000 Euro beauftragt. 70 Prozent dieses Betrags erhielt sie als Zuschuss vom Bund. Klimaschutzmanagerin Ann-Kathrin Murphy stellte in ihrer Präsentation fest, dass die Stadt in vielen Bereichen überdurchschnittlich gut abschneide.
Das Leistungsspektrum der Beratung umfasste 20 Beratungstage und zwölf Termine vor Ort. In einem Lenkungskreis mit den Fachbereichsleitungen und dem städtischen Energiemanager Benjamin Fertig analysierte die Klimaschutzmanagerin die Ist-Situation und erarbeitete Maßnahmen und Empfehlungen. Darüber berichtete Murphy in der Sitzung am Montag.
Handlungsbedarf bei Verkehr
„Das Energiemanagement ist in Buchen gut aufgestellt“, sagte die Beraterin. Das liege unter anderem daran, dass die Stadt mit Benjamin Fertig über einen eigenen Energiemanager verfüge, der unter anderem die städtischen Liegenschaften im Blick habe.
Positiv bewertete Ann-Kathrin Murphy, dass sich auf dem Stadtgebiet viele Anlagen befänden, die auf erneuerbare Weise Energie produzierten. Dagegen bestünden Klimaschutzpotenziale in den Bereichen Verkehr, fossilfreie Wärme, Stadtentwicklung, Beschaffung und Wirtschaft.
Murphy ging auf einige Maßnahmen ausführlicher ein. So könnte Buchen zur „Schwammstadt“ werden, wenn man Regenwasser besser nutzen würde. Dazu soll Regenwasser lokal aufgefangen werden, statt es abzuleiten. Dies könne man durch mehr Stadtgrün, mehr Naturschutz und Biodiversität sowie durch eine Optimierung der Wasserver- und entsorgung erreichen.
Gemeinderat in Kürze
- Der Gemeinderat beschloss, Treppenanlagen, Einfriedungsmauern und die Außenanlage der Einsegnungshalle im Friedhof Hettingen sanieren zu lassen. Den Zuschlag erhielt die Firma Tomac aus Buchen für rund 167 000 Euro.
- Das Gremium billigte die Anschaffung eines Großflächenrasenmähers für den Bauhof. Diese Vorführmaschine wird die Stadt für 90 000 Euro bei der Firma „ZG Raiffeisen Technik“ in Mosbach kaufen.
- Das Regenüberlaufbecken 5 in Hettingen und das Regenüberlaufbecken 15 in Hollerbach sollen elektronische Messeinrichtungen erhalten. Der Gemeinderat vergab den Auftrag mit einem Volumen von rund 150 000 Euro an die Firma „UFT Umwelt- und Fluid-Technik“ aus Bad Mergentheim. Die Stadt erhält dafür eine Förderung von rund 71 Prozent.
- In Bödigheim soll das Kanalnetz im Inliner-Verfahren, also ohne Aufgrabungen, saniert werden. Die Ingenieurdienstleistungen dafür mit einem Volumen von rund 71 000 Euro übernimmt das Büro IAS aus Füssen.
- Die Stadtverwaltung Buchen lässt ihre EDV-Ausstattung von dem kommunalen IT-Dienstleister „Komm.One“ erneuern. Denn der Leasingvertrag der bisherigen Geräte läuft aus. Nach Angaben der Stadtverwaltung kostet die Hardware rund 274000 Euro, die Installation einschließlich Planung rund 71 000 Euro. Die Stadt wird einen Leasingvertrag mit einer Monatsrate von rund 5000 Euro mit der Firma Grenke aus Baden-Baden abschließen.
- Der Außenbereich der Sport- und Spielhalle soll im Herbst fertiggestellt werden. Das kündigte Beigeordneter Benjamin Laber auf Nachfrage von Stadtrat Manfred Röckel (Freie Wähler) an. Außerdem wede man einen neuen überdachten Fahrradständer auf der Seite zum Hallenbad aufstellen. Auch auf die defekte Prellwand und die fehlende „Multi-Motions-Anlage“, eine Art Kletter-Wand, ging er ein. Die Prellwand soll durch eine neue ersetzt, die Kletterwand noch geliefert werden. mb
Außerdem schlägt Murphy folgende Maßnahmen vor: gemeinsames Gärtnern, Entwickeln eines Leitfadens zur nachhaltigen Stadtentwicklung, Klimatipp des Monats veröffentlichen, nachhaltige Energieversorgung mit den Stadtwerken voranbringen, Aufstellen eines Leitfadens zum nachhaltigen Gebäudemanagement, Sensibilisierung für Klimaschutz an Schulen und Kindertagesstätten, kommunale Wärmeplanung aufstellen sowie Carsharing, Mitfahrzentrale und Mitfahrbänke fördern. In den nächsten Wochen werde der Lenkungskreis den Klimaschutzbericht um konkrete Maßnahmen ergänzen und fertigstellen.
Auch in den nächsten vier Tagesordnungspunkten der Sitzung ging es um Klimaschutz. So billigte der Gemeinderat einstimmig den Bebauungsplan „Solarpark Rödern“ und die Fortschreibung des Flächennutzungsplans für den Bereich „Rödern“ in Götzingen. Zuvor hatte ein Vertreter des Ingenieurbüros Klärle aus Weikersheim über die Einwendungen und Empfehlungen der Behörden informiert.
Den Entwurf des Bebauungsplans und des Flächennutzungsplans für das Verfahren „Solarpark Kleinhasenhöhe“ bei Rinschheim billigte das Gremium einstimmig. Mit dem „Seniorenbauernhof“ auf dem Gelände der Oberen Mühle in Buchen (wir berichteten) geht es voran. Jürgen Glaser vom Ingenieurbüro IFK aus Mosbach informierte über die zeitige Beteiligung am Bebauungs- und Flächennutzungsplan. Der Gemeinderat billigte den Entwurf der beiden Pläne, ebenso wie die Änderung des Bebauungsplans „XII – Dilläcker/Hettinger Tal“. Dort will das Handelsunternehmen Penny die Verkaufsfläche innerhalb des Gebäudes von 850 auf 950 Quadratmeter vergrößern.
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