Neckar-Odenwald. Die „Bundeszentrale für politische Bildung“ und das „Bündnis für Demokratie und Toleranz“ haben am Mittwochabend die Initiative „Herz statt Hetze Neckar-Odenwald“ für ihre Schulfilmwoche mit dem Preis „Aktiv für Demokratie und Toleranz“ ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand online statt.
Da wegen der Corona-Krise im vergangenen Jahr die Preisverleihung ausfallen musste, wurden am Mittwoch die Preisträger der Jahre 2019 und 2020 ausgezeichnet. Für die Initiative „Herz statt Hetze Neckar-Odenwald“ nahm Markus Dosch die Auszeichnung virtuell entgegen.
Die Initiative hatte mit ihrer Schulfilmwoche „Hassjünger“ die Jury beeindruckt. In Zusammenarbeit mit der Initiative „Bad Mergentheim gegen Rechts“ zeigte sie rund 1000 Schülern den Film „Hassjünger“, in dem es um die Geschichte zweier Aussteiger geht. Anschließend diskutierten die Schüler miteinander sowie mit dem Regisseur Max Damm. Wie Markus Dosch erläuterte, plane man bereits die Schulfilmwochen für die nächsten drei Jahre.
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Klare Kante zeigen
Annette Widmann-Mauz, Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration im Kanzleramt, würdigte das Engagement von „Herz statt Hetze“. „Wir müssen den Zusammenhalt stärken und klare Kante zeigen“, stellte sie fest. Solche Initiativen würden „unser Land stark machen. Dieses Engagement ist unverzichtbar“, sagte sie. Corona habe das Zusammenleben radikal geändert. Man müsse antidemokratischen, wissenschaftsfeindlichen und menschenverachtenden Tendenzen begegnen. „Unsere freiheitliche Demokratie muss wehrhaft sein“, forderte Widmann-Mauz. Deshalb müssten Gesetze zur Bekämpfung von Rechtsextremismus und Rassismus verschärft werden. Vor diesem Hintergrund sei der Einsatz von „Herz statt Hetze“ besonders zu würdigen. „Sie leisten Herausragendes“, lobte die Beauftragte der Bundesregierung. „Sie sensibilisieren Kinder und Jugendliche für dieses Thema.“
Diese beschäftigten sich mit Fragen, wie jungen Menschen in politischen oder religiösen Extremismus abrutschten. „Sie immunisieren Jugendliche altersgerecht gegen menschenverachtende Ideologien“, sagte Annette Widmann-Mauz. Sie dankte den Verantwortlichen für ihre Arbeit und zollte ihnen höchsten Respekt.
Zahlreiche Unterstützer
Die Initiative „Herz statt Hetze Neckar-Odenwald“ organisiert seit 2016 Veranstaltungen, mit denen sie Stellung gegen Rassismus und Extremismus, vor allem gegen Rechtsextremismus, bezieht. Dazu zählen Vorträge, Workshops, Argumentationsschulungen, Lesungen, Filmvorführungen sowie Kundgebungen und Demonstrationen gegen Aktivitäten der AfD.
Zu ihren Unterstützern und Förderern zählen nach der Internetseite der Initiative verschiedene regionale Initiativen gegen Rechts, die „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten“, die Stiftung gegen Rassismus, die Rosa-Luxemburg-Stiftung, der SPD-Kreisverband Neckar-Odenwald sowie der Kreisverband von Bündnis 90/Die Grünen und die Stadt Buchen.
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