Freizeit - Einnahmen des Benefizevents werden mehreren Vereinen und Organisationen gespendet

"Grenzenlos" in Buchen: Ein Festival „so bunt wie das Leben“

Das „grenzenlos“-Festival zog am Wochenende zahlreiche Besucher auf die „Alla-hopp“-Anlage in Buchen und brachte Menschen, Generationen, Kulturen und Traditionen zusammen.

Von 
Adrian Brosch
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Buchen. Eine wahrlich „grenzenlose“ Entdeckungsreise durch das Leben stellte am Wochenende das Buchener „grenzenLOS“-Festival dar. An zwei Tagen wurde in der „Alla-hopp“-Anlage ein kreatives, liebevoll von „Herz statt Hetze“ und der Stadt Buchen zusammengestelltes Programm geboten – die Bandbreite reichte von musikalischen Höhepunkten über Kunsthandwerk, informativen Workshops und Spielen bis hin zu interessanten Vorführungen der Feuerwehr.

Passend zum fröhlichen Ambiente eröffnete die Fanfare „Freude schöner Götterfunken“ das Benefiz-Event, dessen Einnahmen an die Lebenshilfe Buchen und Umgebung, den Förderverein des Odenwald-Hospizes Walldürn und den Förderverein des Kinder- und Frauenschutzhauses Neckar-Odenwald-Kreis gehen. Die positive Stimmung setzte sich auch in den Grußworten fort: „Wir wollen Menschen, Generationen, Kulturen, Traditionen und Geschichten, aber auch Sprachen, Musikstile, Tänze und Lebensweisen zusammen bringen“, hielten Clara Linke, Markus Dosch, Alexander Weinlein und Philipp Hensinger in ihrer Einleitung fest. Alexander Weinlein fügte an, dass das Festival „Menschen zusammen bringen und in Freude vereinen möchte, die sich sonst im Alltag wohl eher nicht begegnen würden“.

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Von
Michael Fürst
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Ein Aspekt, den Bürgermeister Roland Burger in seiner Ansprache würdigte: Das eigentlich für Juni 2020 geplante und pandemiebedingt „vertagte“ Fest sei „so bunt wie das Leben“ – ein Farbenspektrum, das jedoch in Kriegs- und Krisenzeiten auch graue oder tiefschwarze Bilder zeichnen könne. In seiner Rede klammerte Burger die Probleme unserer Zeit nicht aus, ermutigte jedoch zum gezielten Setzen eines menschlichen Zeichens: „Wir alle sind Buchen – Alteingesessene und Zugezogene“, betonte er und dankte der Initiative „Herz statt Hetze“ sowie der Stadtverwaltung. Sie hatten gemeinsam „ein Fest, das niemanden ausschließt“ auf die Beine gestellt. Dass die Alla-hopp-Anlage „der ideale Ort für ein so buntes Festival“ sei, bekräftigte Landrat Dr. Achim Brötel. Indem man „die Welt gemeinsam in Regenbogenfarben malt“, tausche man soziale Kälte gegen Toleranz und Freude ein – Werte, die man beim „grenzenlosen“ Buchener Festival „in jeder Hinsicht grenzenlos“ auf sich wirken lassen könne. Abschließend wies Alexander Weinlein auf die Entstehungsgeschichte des Festivals hin: Nachdem man schon 2019 erste Gedankenstriche zu Papier gebracht hatte, durchkreuzte ein kleines Virus die Pläne – ehe man heuer in nur acht Wochen „den Faden der Planung weiter gewoben“ habe. Stolz empfinde das Team darüber, „gemeinsam miteinander und füreinander Gesellschaft erleben zu dürfen“. Auch die Vorbereitung habe speziell durch die kreative Atmosphäre „unglaublich viel Spaß gemacht“ – schließlich drehe sich das Leben „um ein grenzenloses Wir“, das jeden auf seine Weise bereichere. Der Dank galt auch allen Sponsoren.

Abwechslungsreiches Programm

Bei strahlendem Sommer-Sonnenschein konnte man in das abwechslungsreiche Programm eintauchen. Die Idee, eine Begegnungsmöglichkeit für alle Generationen zu schaffen, wurde an jeder Ecke deutlich unterstrichen – was man sah und erlebte, sprach Jung und Alt an. Musikalisch gab es gleich eine Überraschung: Zwar hatte die Band „Aktion Sägewerk“ kurzfristig absagen müssen, doch wurde in der Formation „Korpus 16“ adäquater Ersatz gefunden: Die Musiker aus Adelsheim, Kleineicholzheim, Möckmühl und Heilbronn präsentierten kraftvolle Coversongs und eigene Werke. Freunde der Blasmusik kamen sicher danach bei der „BCH-Bloos-Band“ auf ihre Kosten. Daneben lockten zahlreiche Stände: Vertreten waren der DRK-Kreisverband Buchen, der katholische Frauenbund, das Kindernest der Familie Thumm, der TTSC Buchen, der Verein „Kunstrasen Buchen“, der Pflegestützpunkt, der Förderverein Odenwald-Hospiz, die Eine-Welt-AG des Burghardt-Gymnasiums nebst BGB-Schulprojekt und Stand des Vielfaltsforums, das Mehrgenerationenhaus, die Freiwillige Feuerwehr Buchen mit einer Vorstellung ihrer neuen Kampagne, Knapp’s Laden, die Allianz-Agentur, das Zweiradcenter Umbach, das Kinder- und Frauenschutzhaus Mosbach, die Lebenshilfe Buchen und Umgebung sowie „Enjoy it Event“ mit einer Hüpfburg.

Das benachbarte Mehrgenerationenhaus bereicherte das Benefiz-Festival um eine Kaffee- und Kuchenbar sowie der Ausstellung „Angekommen-Angenommen“ mit Beispielen der geglückten Integration von Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund aus dem Neckar-Odenwald-Kreis.

Auch kulinarisch gab es allerhand zu entdecken – die Bandbreite reichte von einer Kugel Eis über erfrischende Cocktails bis hin zu knusprig-krossen Grillspezialitäten und dem Besten aus der Eberstadter „Seeterrasse“. Spektakuläre Tanzeinlagen der preisgekrönten Hip-Hop-/Breakdance-Formationen „Next Level“ und „X-Ception“ sowie der Tanzgruppe „Tribe Venture“, die beiden Bands „FEEZ“ und „O.A.M. - original acoustic music“ sowie der russisch-ukrainische Folklorechor rundeten den Samstag ab.

Auch sonntags erfreuten einige Höhepunkte: Der Kirchenchor Hollerbach-Oberneudorf, Linedance aus dem Mehrgenerationenhaus und die quirligen „Happytones“ aus Hausband der Lebenshilfe, der „Zwibbelklub 2.0“, die Stadtkapelle Buchen sowie Kinderchor und Jugendchor St. Oswald präsentierten Musik für jeden Geschmack. Nachmittags unterhielten das Vokalensemble „Auftakt“, die Schautanzgruppe des TSV 1863 Buchen und die Tanzgruppe „Tribe Venture“, ehe „Zayan and friends“ mit Reggaeklängen und „Colours“ - „lyrics & music aus der Region“ den Tag ausklingen ließen.

Das Publikum zeigte sich durchweg angetan. Während der Buchener Theo Häfner von einem „sehr gut konzipierten und organisierten Fest, das alle Generationen erreichte“ sprach und eine jährliche Wiederholung für sinnvoll hielt, freuten sich Hannelore und Roland Müller (Hettingen) über den „Einblick in verschiedene Länder und Kulturen“: Es sei „sehr wichtig, alles kennen zu lernen“ – erst recht, wenn die „über das ganze Jahr erstklassig gepflegte“ Alla-hopp-Anlage den passenden Rahmen spende. Bernhard Conrad sah das ähnlich: „Viele schöne Stände, gutes Wetter, informative Einblicke in die Vereinswelt und Musik für alle Geschmäcker – so muss ein Festival sein“, betonte der Buchener. Georg Hollmann aus Hainstadt verpackte seine Eindrücke in griffige Worte: „Es war einfach ein schönes Wochenende“, bemerkte er.

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