Gruppen, Verbände, Vereine und Interessensgemeinschaften dürfen Ideen einbringen, wie das Haus aussehen und welchen Zweck es erfüllen soll

In Buchen: Hier darf die Bevölkerung mitgestalten

Seit 2020 ist das Wimpinahaus größtenteils geschlossen. Die Brandschutzmaßnahmen sind nicht mehr ausreichend. Mit einem Ideenfestival soll nun der Startschuss für den Umbau und die Neugestaltung gegeben werden.

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Michael Fürst
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Christian Richter, Johannes Balbach, Elisabeth Hell und Christof Kieser freuen sich auf die Ideen aus der Bevölkerung. © Michael Fürst

Buchen. Die Buchener haben den Landtag und den Bundestag gewählt. Bald sollen sie per Urnengang auch über ihren Bürgermeister für die Jahre 2022 bis 2030 befinden. Doch das ist noch nicht alles. Zwar steht bei der katholischen Seelsorgeeinheit Buchen keine weitere Wahl an, doch dürfen die Bürger der Stadt hier zumindest an einem Ideenwettbewerb teilnehmen. Das Wort „Wettbewerb“ ist vielleicht nicht ganz richtig, weil es keine Gewinner und Verlierer gibt. Es ist eher eine Ideensammlung. Dabei sollen Gedanken und Vorstellungen zum Umbau des Wimpinahauses eingebracht werden. Der Blick ist weit nach vorne gerichtet, wie Dekanatsreferent Christian Richter erklärt: „Es geht darum, wie wir das Haus auch noch in 25 Jahren nutzen wollen.“

Die Steuerungsgruppe

Elisabeth Hell (Verbindung zum Pfarrgemeinderat und Stiftungsrat).

Christof Kieser (Schwerpunkt Öffentlichkeitsarbeit).

Alexander Schüssler (Verbindung zu den Vereinen, Verbänden und Gruppierungen).

Alexandra Wolfram (Schwerpunkt Bau und Architektur).

Peter Zimmermann (Schwerpunkt Finanzen und Caritas).

Martina Schwing (Protokollantin).

Johannes Balbach (Verbindung zum Seelsorgeteam, Kirchentwicklung 2030).

Martin Kempen (Prozessbegleiter).

Christian Richter (Prozesskoordinator, Kirchenentwicklung 2030).

Zur Erläuterung: Im Jahr 2020 wurde aus Brandschutzgründen das Wimpinahaus durch das Landratsamt größtenteils geschlossen. Das Obergeschoss mit dem großen Saal sowie das Dachgeschoss mit dem „Rochuszimmer“ dürfen nicht mehr bzw. nur noch sehr eingeschränkt genutzt werden. Lediglich das Erdgeschoss mit Gruppenräumen, der Medienstelle und dem Eine-Welt-Laden kann weiterhin benutzt werden. Als Gemeindehaus der katholischen Kirchengemeinde Buchen war das Wimpinahaus die vergangenen Jahrzehnte eine wichtige Begegnungsstätte für Jung und Alt und über alle Gesellschaftsgruppen hinweg. Das Haus bot den Rahmen für vielfältige Veranstaltungen: Pfarrfeste, Bildungsangebote, Fastnachtsveranstaltungen, Jubiläen, Konferenzen, Fortbildungen und auch private Feierlichkeiten. Die Schließung des Hauses hat weitreichende Konsequenzen für die Kirchengemeinde. „Es ging ein Aufschrei durch Buchen“, erinnert sich Elisabeth Hell vom Pfarrgemeinderat.

Nächste Woche geht es los

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Die stark genutzten Räume des Wimpinahauses müssen grundlegend saniert werden. Die Frage nach der zukünftigen Nutzung sowie die erheblichen Umbaukosten haben den Pfarrgemeinderat dazu veranlasst, einen intensiven Prozess der Neuausrichtung des Hauses anzustoßen. Dazu hat der Pfarrgemeinderat eine Steuerungsgruppe (siehe Infobox) eingesetzt, die diesen Prozess in die Wege leitet und begleitet. Dieses Team ruft nun die Ideensammlung ins Leben. Heute, Donnerstag, trifft man sich wieder, um letzte Details zu besprechen; ab der kommenden Woche startet die Ideensammlung. Dekan Johannes Balbach beton: „Denkverbote gibt es hier nicht.“

Und so geht das Ganze vonstatten: Die Steuerungsgruppe wird Workshops mit Gruppen, Verbänden, Vereinen und Interessensgemeinschaften anbieten: „Dazu wollen wir auf die Gruppierungen zugehen und sie fragen, welche Ideen sie zukünftig für das Wimpinahaus sehen, welche Bedürfnisse sie haben und wie sie es zukünftig nutzen möchten“, erklärt Richter und fügt an: „Neben den Gruppierungen haben wir auch das Interesse, auf möglichst viele Menschen zuzugehen und sie um ihre Meinung, Ansichten und Bedürfnisse zu fragen.“

Kernstück der Auswertung ist das „Ideenfestival“, das schon im Winter stattfinden soll. In einer für alle offenen Tagesveranstaltung haben die Teilnehmer die Möglichkeit, die Ergebnisse zu diskutieren.

Konzept wird vorgelegt

Im Sommer 2022 werden die Ideen so weit entwickelt sein, dass die Steuerungsgruppe abschließend dem Pfarrgemeinderat ein Konzept vorgelegt. Dieses Gremium entscheidet dann über den Umbau und leitet alle weiteren Schritte in die Wege.

„Ein finanzieller Rahmen ist ganz bewusst nicht gesetzt“, erklärt Christian Richter. Alle sollten in ihrem Denken und in ihrer Kreativität frei sein. Gewisse Leitplanken gibt es aber schon, so muss beispielsweise die Außenfassade weiter ins Gesamtbild des Wimpinaplatzes mit Neuem Rathaus passen. Bei der Finanzierung des Umbaus darf die Seelsorgeeinheit auch auf die Unterstützung der Diözese Freiburg hoffen. Zur Einordnung: Würde man aktuell nur das Nötigste, das heißt Decke und Boden im Saal Brandschutz-gerecht aufbereiten, koste dies schon über 100 000 Euro. „Wichtig ist, dass die Ideen in die Zukunft führen“, betont Johannes Balbach, auch mit Blick auf die „Kirchenentwicklung 2030“.

Natürlich soll der Umbau deutlich früher fertig sein. Einen genauen Zeitplan gibt es aber nicht. Allerdings grenzt Christof Kieser, Schulleiter der Helene-Weber-Schule und diesem Projekt für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig, ein: „Bis 2025 muss etwas Sichtbares passiert sein.“ Dann wäre übrigens auch wieder Bundestagswahl…

Ressortleitung Reporterchef und Leiter der Sportredaktion

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