Bei der Versammlung des Kreisfeuerwehrverbands in Mosbach hat Gerd Mayer aus Mudau die Ehrenmedaille des Landesfeuerwehrverbands in Gold erhalten. Außerdem freute man sich über viele Mitglieder in den Jugendfeuerwehren des Kreises.
Neckar-Odenwald-Kreis. Michael Genzwürker, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes Neckar-Odenwald-Kreis, leitete die Versammlung im Saal des Feuerwehrgerätehauses in Mosbach. Unter anderem ehrte er mit Gerd Mayer und Roland Schäfer zwei Feuerwehrmänner für ihre Verdienste.
Patrick Rickenbrot, Bürgermeister von Mosbach, lobte das Engagement der Feuerwehren und stellte fest „dass einfach Hilfe kommt, wenn sie gebraucht wird“. Anschließend berichtete Michael Genzwürker über das vergangene Jahr. Dieses sei geprägt gewesen von der Übergabe der Amtsgeschäfte, die er nach 26 Jahren von Andreas Hollerbach übernommen hatte. Einen Appell richtete er an die Bürgermeister, dafür zu sorgen, die Feuerwehren mit Material, Fahrzeugen und Gerätehäuser auszustatten. Es sei nicht nachvollziehbar, dass der Etat der Bundeswehr erhöht werde, wenn gleichzeitig die Förderungen im zivilen Bereich reduziert würden.
Die psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) im Neckar-Odenwald habe 2022 ihr 20-jähriges Bestehen gefeiert. Seit der Gründung seien über 1100 Einsätze geleistet worden, in 2022 seien es 109 Einsätze gewesen, davon zwölf zur Nachsorge bei Einsatzkräften. Zudem stellte Genzwürker die Fachgebiete des Verbands vor.
Über 1000 jugendliche Mitglieder
Pamela Hollerbach, Kreisjugendfeuerwehrwartin des Neckar-Odenwald-Kreises, freute sich, in 2022 zum ersten Mal die 1000-er Marke an jugendlichen Mitgliedern geknackt zu haben. So zähle man allen Befürchtungen zum Trotz mehr Kinder und Jugendliche in den Jugendfeuerwehren als jemals zuvor. Von den derzeit 1028 Kindern und Jugendlichen seien 231 Mädchen. 883 seien in den 89 Jugendgruppen und 145 in den zwölf Kindergruppen im Landkreis aktiv. Hollerbach verdeutlichte die Wichtigkeit von Werten, die in den Jugendfeuerwehren vermittelt würden. Sie bedauerte es, dass immer noch mehr Mitglieder aus den Jugendfeuerwehren austräten als in die Einsatzabteilungen wechseln würden. „Hier sind die Erwachsenen gefordert, den Jugendlichen einen reibungslosen Übertritt zu ermöglichen“, sagte sie. Sie forderte die anwesenden Führungskräfte auf, sich um die Jugendlichen schon während der Jugendfeuerwehrzeit zu kümmern.
Außerdem ging sie auf die Veranstaltungen des vergangenen Jahres ein: Jugendgruppenleiter-Lehrgang, „Spiel ohne Grenzen“ in Bürgstadt, das Kreisjugendfeuerwehr-Zeltlager in Auerbach, das Präventionsseminar „Sexuelle Gewalt“ des Regierungspräsidiums in Mosbach, die Abnahme der Jugendleistungsspange in Buchen sowie die Besprechung der Jugendfeuerwehren in Buchen mit Neuwahlen des Jugendforums.
Gerd Mayer legte seinen letzten Kassenbericht des Kreisfeuerwehrverbands und der Jugendfeuerwehr vor. Er übergab nach 26 Jahren sein Amt endgültig an Solveigh Hagendorn. Diese präsentierte den Haushaltsplan für das Wirtschaftsjahr 2023. Die Kassenprüfer Erhard Saffrich und Hilmar Hülser bescheinigten Gerd Mayer eine lückenlose Buchführung ohne Beanstandungen.
Dr. Björn-Christian Kleih, Erster Landesbeamte, empfahl die Entlastung der Vorstandschaft, welche die Versammlung einstimmig erteilte. In seiner Ansprache erläuterte er, dass die Feuerwehren von der derzeit diskutierten allgemeinen Dienstpflicht profitieren könnten. „Die Feuerwehr kennt jeder, und wenn jemand seine Pflicht erfüllen muss, könnten die Feuerwehren die erste Anlaufstelle sein“. Weiter ging er auf die Überarbeitung der Feuerwehrförderung ein und rief die Kommunen dazu auf, Stellungnahmen dazu zu liefern, damit der Landkreis eine gemeinsame Stellungnahme abgeben könne. „Mit dem Digitalfunk geht es voran“, stellte Kleih fest. Die ersten sechs Feuerwehren seien bereits ausgestattet und er hoffe, dass der Rest bis zum drittel Quartal werde folgen können. Auch der Einsatzstellenfunk soll auf den Digitalfunk umgestellt werden.
Bei den Ehrungen wurde Roland Schäfer von der Werkfeuerwehr Motip Dupli mit der Goldenen Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbandes ausgezeichnet. Gerd Mayer erhielt für seine mehr als 26-jährige Tätigkeit als Kassier mit der Ehrenmedaille des Landesfeuerwehrverbandes Baden-Württemberg in Gold die höchste Feuerwehr-Ehrung des Landes.
Bei den Grußworten bedankte sich Dr. Harald Genzwürker als Sprecher der Leitenden Notärzte und der Notfallstandorte in Landkreis bei den Feuerwehren für die sehr gute Zusammenarbeit. Außerdem bat er um Mitarbeit bei den Mobilen Rettern. Er stellte die Arbeit und Funktionsweise der mobilen Retter kurz vor und bot Schulungsmöglichkeiten an, die mit einer Übung kombiniert werden könnten.
Steffen Blaschek, Geschäftsführer des DRK Kreisverbands Mosbach, bedankt sich für die optimale Zusammenarbeit. Er kündigte an, dass es zukünftig direkten Kontakt zwischen den Feuerwehren und der Leitstelle geben solle. Mit drei Disponenten zwischen sechs und 22 Uhr sei die Leitstelle Neckar-Odenwald im Vergleich zu anderen ähnlich strukturierten Bereichen die am besten ausgestattete. Er freute sich über die Einführung des Digitalfunks.
Horst Friedrich, Kreisbrandinspektor und Vizepräsident des Landesfeuerwehrverbandes Hessen, überbrachte die Grüße des Odenwaldkreises und des Landkreis Miltenberg. „Bei Einsätzen klappt die Zusammenarbeit hervorragend“, sagt er und bedankte sich bei Andreas Hollerbach für 23 Jahre gemeinsame Arbeit im Dreiländereck. Außerdem stellte er das erste Odenwälder Feuerwehr-Symposium vor und lud zum Dreiländertreffen ein.
Viele Veranstaltungen geplant
Die Versammlung beschloss einstimmig, die nächste Verbandsversammlung am 19. April 2024 in Seckach abzuhalten. Zum Schluss stellte Geschäftsführer Martin Kaiser die geplanten Veranstaltungen für 2023 vor: das Türöffnungsseminar am 15. und 16. September und die Führungskräftefortbildung am 4. November. Zudem blickte er auf die Infoveranstaltung der Firma Fireboard und den Ausflug zu Rosebauer nach Karlsruhe zurück. Genzwürker erinnerte an den Floriansgottesdienst am 12. Mai um 18.30 Uhr in Buchen mit dem Landesfeuerwehrseelsorger der Kirchen in Baden-Württemberg, Edwin Müller. Außerdem lud er zur Fahrt zum Landesfeuerwehrtag in Kehl am 22. Juli ein. mag
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