Merchingen. Nur eine Stunde dauerte die letzte Sitzung des Ortschaftsrates von Merchingen im Jahr 2024, die im Saal des Rathauses stattfand. Auf der Tagesordnung standen unter anderem die Ergebnisse der Verkehrsschau, die Sanierung der Grünkerndarre und die Finanzierung der Ravenstein-App.
Die Grünkerndarre auf dem alten Turnplatz soll renoviert werden. Eine Förderung der anfallenden Kosten in Höhe von 60 Prozent ist über die Stadtentwicklung möglich, vorausgesetzt das Gebäude wurde in Wert gesetzt. Zudem sollte ein Gesamtkonzept am besten in Zusammenhang mit dem Alten Turnplatz erstellt werden. Nach den Worten von Ortsvorsteherin Anne-Katrin Kämmer ist dazu eine genaue Planung notwendig. Geplant sind auch die Anbringung von Informationstafeln über den Anbau von Grünkern und die Geschichte des Grünkerndarrens.
Die Umsetzung der notwendigen Maßnahmen könne in Etappen erfolgen, zuerst eine Sanierung des Daches, um das Gebäude zu sichern, und später die weiteren Maßnahmen. Die Kosten für die Dachsanierung bezifferte die Ortsvorsteherin auf rund 2500 Euro. Diese möchte der „Förderverein Schloss mit Heimatmuseum“ als erstes angehen, da diese notwendig seien. Der Verwendung der Ortsvorsteherpauschale für das Material hatte die Stadtverwaltung zugestimmt.
Fördermöglichkeiten über Leader-Aktionsgruppe
Kämmer informierte außerdem über die Förderungsmöglichkeiten der Leader-Aktionsgruppe. Die Stadt könne bei kommunalen Projekten eine Förderung von rund 60 Prozent erhalten. Start ist im Februar nächsten Jahres. Die Chancen für das Regionalbudget für Kleinprojekte mit einer Netto-Förderung von 80 Prozent stünden ebenfalls gut. Sollten schon geplante Projekte in den Handlungsfeldern der Leader-Region vorliegen, könne man sich jetzt schon an die Geschäftsstelle der Leader-Aktionsgruppe Badisch-Franken wenden, um gut vorbereitet beim Start der Förderprogramme die Projekt-Anträge fristgerecht einreichen zu können.
Außerdem sprach Kämmer über Investitionen ins Schlossgebäude. Viele Sanierungsmaßnahmen seien im Haushalt 2024 aufgenommen worden. So sei die Wartung der Aufzüge erledigt, ein Schreiner für die Reparatur der Außentüre sei beauftragt. Mit der Wartung und Instandsetzung der Heizung mit einem veranschlagten Kostenrahmen in Höhe von 10 000 Euro soll Anfang dieses Jahres begonnen werden. Die Parkplatzmarkierungen seien ehrenamtlich vom „Förderverein Schloss“ umgesetzt und die Ausbesserung der Wand wegen eines Wasserschadens zwischenzeitlich erledigt worden. Die Malerarbeiten an den Fenstern und Gauben sowie die Arbeiten zur Beseitigung eines Wasserschadens im Musikraum seien noch nicht begonnen worden.
Finanzierung der Ravenstein-App
Ein wichtiges Thema in der Sitzung war die Finanzierungsfrage der Ravenstein-App. In der vergangenen öffentlichen Sitzung des Ortschaftsrates sei der Antrag zur Finanzierung an die Verwaltung übergeben worden, um eine Lösung zu finden. Dank großzügiger Spenden einiger Ravensteiner Unternehmen habe man die bestehende Finanzierungslücke für das kommende Jahr schließen können. Ein besonderer Dank der Ortsvorsteherin galt allen Merchinger Vereinen und Unternehmen, die mit ihrer Unterstützung dazu beigetragen hätten, dass die App auch im kommenden Jahr allen Nutzern kostenlos zur Verfügung stehe. Trotz dieser erfreulichen Zwischenlösung bleibe die langfristige Finanzierung der Ravenstein-App weiterhin ungeklärt.
In der Sitzung wurde zudem die Bedeutung der App für die Stadt hervorgehoben. Sie biete eine vielseitige Kommunikationsplattform für die Einwohner. Es wurde bereits eine Verlinkung mit der Stadt-Homepage in der Kategorie „Leben in Ravenstein“ eingerichtet. Spontane Informationen, die die Gemeinde betreffen, würden mittlerweile in Abstimmung mit der Stadtverwaltung und der Ortsvorsteherin veröffentlicht. Für den Ortschaftsrat ist es schwer nachzuvollziehen, warum eine solche App, die seit zwei Jahren erfolgreich in allen Stadtteilen genutzt und inzwischen in Nachbargemeinden angewendet werde, bislang keine stärkere Unterstützung erhalte. Angesichts der positiven Resonanz aus der Bevölkerung und ihres Potenzials für die gesamte Gemeinde wäre eine intensive Förderung, aber auch Nutzung seitens der Stadt wünschenswert, sagte Anne-Katrin Kämmer.
Mehrere Anträge mit begleitenden Maßnahmen wurden für die stattgefundene Verkehrsschau eingereicht. So wurde im Kastanienweg dem Entfernen des Durchfahrverbots für Kraftfahrzeuge, von der Akazienstraße kommend, zugestimmt, welches nur eine Zufahrt für Anlieger zuließ.
Freigabe der Ulmenstraße für Lkw-Verkehr
In der Ulmenstraße soll das Fahrverbot für Fahrzeuge mit mehr als 7,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht aufgehoben werden. Vom Fichtenweg und der Ulmenstraße wurde die Ausfahrsicht in die Kreisstraße K 3956 als unzureichend bewertet, so dass an beiden Ausfahrten Verkehrsspiegel angebracht werden sollen. Alle anderen Anträge wurden abgelehnt.
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