Mehrgenerationenhaus

Buchen: So steht es um das Mehrgenerationenhaus

Seit 2017 sorgen vor allem ehrenamtliche Helfer im Mehrgenerationenhaus dafür, dass sich verschiedene Generationen und Kulturen begegnen. Ingrid Scheurer gab am Montag in der Gemeinderatssitzung einen Einblick in die Arbeit, die dort geleistet wird.

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Michael Fürst
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Das Mehrgenerationenhaus in der Buchener Hollergasse hat sich als Treffpunkt für Menschen jeden Alters und jeglicher Herkunft etabliert. © Michael Fürst

Buchen. Die Zahlen, die Ingrid Scheuerer am Montagabend während der Buchener Gemeinderatssitzung im Buchener Alten Rathaus vortrug, waren beeindruckend: „2022 hat bei uns 8000 Mal bei uns jemand die Türe aufgemacht. Wir haben 878 Veranstaltungstermine bei 49 Angeboten und Aktionen angeboten.“ Ingrid Scheurer ist eine von insgesamt vier hauptamtlichen Mitarbeiterinnen, die sich um Organisation und Inhalte des Mehrgenerationenhauses in Buchen kümmern. Ihren Bericht über die seit 2017 bestehende Einrichtung kommentierte Gemeinderat Martin Hahn (Freie Wähler) so: „Das Mehrgenerationenhaus ist für Buchen eine ganz wichtige Sache.“

Informationen für alle

  • Das Mehrgenerationenhaus ist eine Einrichtung der Stadt Buchen in Kooperation mit dem Diakonischen Werk im Neckar-Odenwald-Kreis.
  • Es ist eines von etwa 530 Häusern dieser Art in Deutschland.
  • Finanziert wird es zudem durch Fördergelder von Bund und Land.
  • Alle Bürger der Stadt erhalten hier unter anderem Angebote zu: Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB); VdK-Beratung, Rentenberatung, Infos von Jobcenter und Arbeitsagentur; Beratung des Tageselternvereins im NOK und des Kinderschutzbundes.
  • Die Angebote sind in der Regel kostenfrei.

Das Haus in der Hollergasse ist ein Ort der Begegnung für jedes Alter, aber auch für Personen jeglicher Herkunft. So gehört zu den Angeboten nicht nur „gesellige Runden“, „Bewegung“, „Kreatives & Handwerkliches“ sowie „Kinder & Familie“, sondern auch der Programmpunkt „Flucht und Migration“, in dem zum Beispiel Sprachangebote offeriert werden. Der Anteil an Menschen mit Geflüchtetenhintergrund ist von 2019 (acht Prozent) zu 2022 auf 33 Prozent gestiegen.

Integriert sind zudem diverse Beratungen (siehe Infobox nebenan). Insgesamt kooperiert das Mehrgenerationenhaus mit 16 Vereinen, Verbänden und Institutionen. „Es ist ein Ort der Begegnung, der niederschwellig zugänglich ist. Wir tragen aktiv zur Gestaltung des demografischen Wandels bei“, erklärte Ingrid Scheuerer.

Etwa 40 Ehrenamtliche

Herz des Ganzen seien die Ehrenamtlichen. Und als sie das sagte, brandete Applaus unter den Gemeinderäten auf. Viele der insgesamt etwa 40 unentgeltlich Helfenden waren auch Teilnehmer der Sitzung am Montag. Sie erzeugten das, was die Einrichtung ausmache: „Es ist ein Haus mit gesellschaftlicher Wärme“, so Scheuerer. Doch ohne Hauptamt kein Ehrenamt: Neben Ingrid Scheuerer ist auch noch Manuela Ernst im Mehrgenerationenhaus beschäftigt. In der Verwaltung der Stadt sind Kirsten Hartl und Helga Schwab-Dörzenbach für diese Einrichtung Ansprechpartner.

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Adrian Brosch
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Doch Ingrid Scheuerer hatte auch weniger Erfreuliches zu berichten: Für das kommende Jahr wird der Bund seine Fördermittel um fünf Prozent kürzen. Das Haus habe zwar bis 2028 Planungssicherheit, doch die Kürzungen zwingen die Hauptamtlichen im einen oder anderen Bereich auch neue Wege zu gehen. Bürgermeister Roland Burger sagte an dieser Stelle: „Die neuen Förderanträge laufen. Ich bin mir sicher, dass die gute Geschichte fortgeschrieben wird. Wir als Stadt jedenfalls werden unseren Teil dazu beitragen.“ Die Stadt und das Diakonische Werk im Neckar-Odenwald-Kreis waren auch zwei ganz wichtige Säule, um die Einrichtung durch die schwierige Zeit der Corona-Pandemie zu tragen.

Viele Frauen und Mädchen

2023 werde die Zahl der „Türöffner“ nicht mehr ganz so hoch sein, informierte Ingrid Scheuerer weiter und nannte die Zahl von etwa 6000. Auffallend sei, dass die Mehrzahl der Menschen, die ins Mehrgenerationenhaus kommen, Frauen und Mädchen seien. Das aktuelle Angebot, aber auch das der Zukunft, sei geprägt von vielen Aktionen für Kinder und Jugendliche.

Info: Mehr Informationen unter: www.mehrgenerationenhaus-buchen.de oder unter Telefon 06281/5656637.

Ressortleitung Reporterchef und Leiter der Sportredaktion

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