Buchen. Gut 24 Stunden hat Albert Lester seine alte Heimatstadt Buchen besucht. Dieses Zeitfenster wurde vom Bezirksmuseum und der Stadt genutzt, um ihn zu ehren.
Der mittlerweile 96-jährige Londoner dürfte in Buchen kein Unbekannter mehr sein, denn seine Lebensgeschichte „Exodus x 3“ haben mittlerweile viele Erwachsene und Jugendliche gelesen. Seine darin beschriebene Kindheit im Buchen des Nationalsozialismus als Mensch jüdischen Glaubens darf man zu den wichtigen Quellen der Stadtgeschichte zählen. Lester wurde 1927 als Albert Levi in Buchen geboren und verbrachte dort eine unbeschwerte Kindheit, bis die Nationalsozialisten 1933 an die Macht kamen. Per Kindertransport floh er 1939 mit seiner Schwester nach England.. Dort kam er bei Pflegeeltern unter. Dafür wurde er bei seinem Besuch des Bezirksmuseums Buchen, vom Vorstand des Vereins, vertreten durch Dr. Jürgen Strein, Norbert Weckbach und Dr. Isabell Arnstein, für seine Verdienste um das Geschichtsbewusstsein der Stadt geehrt.
Dank für die Verbundenheit
„Für Ihre Verbundenheit zu unserem Museum sind wir sehr dankbar“, würdigte Jürgen Strein in seiner Laudatio den Engländer. Begleitet wurde Lester von seinem Sohn, seinem Neffen und seinem langjährigen Freund Walter Jaegle und dessen Gattin Mabel.
Bürgermeister Roland Burger war ebenfalls Teil des feierlichen Aktes. Dieser überreichte Albert Lester einen goldenen Blecker sowie ein Buch über Jakob Mayer, dem „Onkel“ von Albert Lester. „Die Welt ist klein“, kommentierte Burger, als im Gespräch mit Lester deutlich wurde, welche anderen mit Buchen verbundenen Menschen in der Biografie von Lester auftauchten. Burger freute sich sichtlich über den Besuch aus London und erinnerte in seiner Laudatio an die Lesung von vor fast genau einem Jahr ein. „Der Audienzsaal des Museums war bis auf den letzten Platz gefüllt, als Stefan Müller-Ruppert Passagen aus Ihrem Werk „Exodus x 3“ gelesen hat.“ Als ganz besonderes Souvenir ehielt. Albert Lester noch Reproduktionen von sich und seiner Schwester als Kind , die bis vor Kurzem in der Karl-Weiss-Ausstellung zu sehen waren. Isabell Arnstein
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