Die Entscheidung in der Erzdiözese Freiburg ist gefallen: Frederik Reith wird leitender Pfarrer der neuen katholischen Kirchengemeinde Bauland-Odenwald. Der bisherige Dekan Johannes Balbach wechselt an die Bergstraße.
Buchen. Es war bereits bekannt, dass Dekan Johannes Balbach nicht in Buchen bleiben darf (wir berichteten). Nun ist klar, wer seine Nachfolge als leitender Pfarrer der neuen Großpfarrei St. Oswald antreten wird: Frederik Reith wechselt von Villingen nach Buchen. Der 35-Jährige leitet dort seit 2022 die Seelsorgeeinheit „An der Eschach“ im Schwarzwald. In der Region ist der Geistliche kein Unbekannter: 2016 war er nach der Diakonweihe als Diakon in der Seelsorgeeinheit Elztal-Limbach-Fahrenbach tätig.
Wie die Erzdiözese bekanntgab, stehen nun die Namen der 36 künftigen Pfarreien und Kirchengemeinden fest, die zum 1. Januar 2026 gebildet werden. Das Dekanat Mosbach-Buchen wird aufgeteilt in die Pfarrei St. Oswald mit Sitz in Buchen und die Pfarrei St. Maria mit Sitz in Neckarelz. Die Kirchengemeinde im Mittelbereich Buchen trägt den Namen Kirchengemeinde Bauland-Odenwald, die Kirchengemeinde im Mittelbereich Mosbach heißt Kirchengemeinde St. Maria Mosbach-Neckarelz.
„Entscheidung nie bereut“
In einer Mitteilung, die an mehrere Gruppierungen des Dekanats verschickt wurde, stellte sich der junge Priester Reith bereits kurz vor. Nach dem Abitur begann er ein Lehramtsstudium für katholische Religion und Geschichte, ehe er zur Theologie wechselte. „Auch wenn sich im Laufe der Zeit dort viel veränderte und so manche Kämpfe auszutragen waren, auch im Angesicht des sich immer weiter aufdeckenden Missbrauchsskandal der Kirche, habe ich die Entscheidung nie bereut“, so Frederik Reith.
Der Pfarrer weiter: „Die Kirchenentwicklung 2030 begleite ich immer konstruktiv und habe mich auch gemeldet, dass ich grundsätzlich Interesse habe, eine solche Pfarrei zu leiten. Dass es nun so schnell gehen sollte, war nicht abzusehen, da ich formal betrachtet zu wenige Dienstjahre vorzuweisen habe, aber es hat sich nun doch ergeben, auch zu meiner Überraschung, dass ich 2025 zu Ihnen kommen soll. Ich gebe zu, dass dieser Wechsel nun früher kommt und in andere Gegenden führt, wie von mir erwartet, aber nichtsdestotrotz freue ich mich, dass wir uns gemeinsam auf den Weg machen, damit wir im Odenwald und Bauland auch in Zukunft die frohe Botschaft verkünden und leben können.“
Der bisherige Dekan Johannes Balbach wechselt nach Weinheim und wird dort Leiter der Kirchengemeinde Nordbadische Bergstraße.
„Für Menschen vor Ort da sein“
Die Auswahl der neuen Pfarrer sowie die Entscheidung über die Namen der Pfarreien und Kirchengemeinden erfolgte unter Einbeziehung des Votums von Ausschüssen der jeweils zuständigen Pfarrgemeinderäte und der hauptamtlichen pastoralen Mitarbeitenden, der Dekane sowie der Personalkommission. Auf dieser Grundlage traf Erzbischof Stephan Burger nun die finalen Entscheidungen. Burger erklärte zu den beiden Entscheidungen: „Kirchenentwicklung 2030 bedeutet für mich auch, dass wir eine Kultur des gemeinsamen Umgangs schaffen, die die Erzdiözese Freiburg auch unter sehr stark veränderten Rahmenbedingungen durch die nächsten Jahrzehnte trägt. Als Christinnen und Christen wollen wir für die Menschen vor Ort da sein und ihnen von unserem Glauben, von der Frohen Botschaft Jesu erzählen. Dafür braucht es Freiräume und Partizipationsmöglichkeiten für die Menschen, die sich hauptberuflich oder ehrenamtlich engagieren – insbesondere in der Seelsorge. Deshalb war es mir von Anfang an wichtig, die Verantwortlichen vor Ort in die Besetzung der Pfarrerstellen und die Namensfindung für die Pfarreien und Kirchengemeinden einzubeziehen. Dadurch hoffe ich, den Menschen auch Vertrauen in den weiteren Prozess der Kirchenentwicklung geben zu können.“
Die Ernennung der Pfarrer wird für eine Amtsdauer von acht Jahren erfolgen, in der Regel mit der Möglichkeit einer Amtsverlängerung um weitere sechs Jahre. In ihrer zukünftigen Funktion werden die Pfarrer die Gesamtverantwortung für Pastoral und Verwaltung tragen, das Seelsorgeteam leiten, die Kirchengemeinde rechtlich vertreten und aktiv in pastoralen Handlungsfeldern der Pfarrei mitarbeiten.
Kriterien mussten erfüllt werden
Weil die Übernahme dieser vielschichtigen Aufgaben unterschiedliche persönliche sowie fachliche Kompetenzen und Erfahrungen voraussetzt, mussten bereits für die Bewerbungen auf die Leitungspositionen Kriterien erfüllt werden. Voraussetzung für die Übertragung der Leitungsstelle war etwa eine Dienstzeit von mindestens zehn Jahren nach der Priesterweihe. Anfang 2023 waren alle Priester über die Voraussetzungen und den Ablauf informiert worden und hatten danach die Möglichkeit, ihr Interesse zu bekunden. Die Bewerber führten Gespräche mit dem zuständigen Dekan, einem Ausschuss der Pfarrgemeinderäte sowie einem Ausschuss der pastoralen Mitarbeitenden. Sie alle gaben im Anschluss Stellungnahmen ab, die der Erzbischof bei der Stellenvergabe berücksichtigte.
Der Entscheidungsprozess zur Namensfindung für die neuen Pfarreien und Kirchengemeinden erfolgte auf Grundlage von Abstimmungen aus den lokalen Projekten der Kirchenentwicklung. Aus den aktuell 1056 Pfarreien werden ab dem 1. Januar 2026 insgesamt 36 neue Pfarreien gebildet, die gleichzeitig – im staatsrechtlichen Sinne – Kirchengemeinden sein werden.
Auch für den benachbarten Main-Tauber-Kreis wurden die Entscheidung über den Namen und den Priester verkündet: Pater Joachim Seraphin, zuvor in der Seelsorgeeinheit Külsheim tätig, leitet die Großpfarrei mit Sitz in Lauda. Dekan Thomas Holler bleibt in Tauberbischofsheim. mg/pm
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