Buchen/Distelhausen. Mit einem Ruck wuchteten Bürgermeister Roland Burger und zwei Helfer den Sack mit geschrotetem Malz zur Öffnung des Sudkessels. Die wichtige Zutat prasselte ins Wasser und der Prozess des Maischens wurde in Gang gesetzt.
Mit der sogenannten „Schüttung“ hat am Dienstag die Entstehung eines ganz besonderen Bieres in der Distelhäuser Brauerei begonnen. In den nächsten sechs Wochen folgt ein fein abgestimmter und streng überwachter Brauprozess. Nach einwöchiger Gärung und fünf Wochen Lagerung ist es dann soweit: Die Stadt Buchen hat ihr eigenes Bier.
Mit der traditionellen Distelhäuser Braukunst entsteht ein schmackhaftes „Buchen-Bier“, oder – ganz offiziell: das Buchener Jubiläumsbier. Pünktlich zum Start der Feierlichkeiten anlässlich des Stadtjubiläums „1250 Jahre Ersterwähnung und 50 Jahre Neue Stadt Buchen“ werden Ende Juni rund 20.000 Liter (200 Hektoliter) des speziellen Bieres in Fässer und Flaschen abgefüllt sein. Es wird eine Stammwürze von 11,5 Prozent haben sowie einen Alkoholgehalt von 4,9 Prozent.
Das Jubiläumsbier
Das Buchener Jubiläumsbier wird laut Braumeister eine Stammwürze von rund 11,5 Prozent haben.
Die Stammwürze ist auch der Grund warum das Jubiläumsbier nicht „Festbier“ heißen darf. Dafür müsste der Wert bei 13 oder mehr Prozent liegen.
Der Alkoholgehalt des feinwürzigen „Hellen“ wird bei 4,9 Prozent liegen.
Produziert werden in Distelhausen rund 200 Hektoliter (20 000 Liter) Jubiläumsbier. 1600 Liter davon landen in 3200 Flaschen. Der weitaus größere Teil geht in Fässern an Stadt und Gastronomiebetriebe, die das Bier ausschenken werden.
Beteiligte Betriebe, die das Jubiläumsbier anbieten, sind: Reichsadler Buchen, Prinz Carl Buchen, Seeterrasse Eberstadt, Wanderlust Hettingen, Goldene Sonne Buchen, Waldeck Buchen, Schwanen Buchen.
Auch beim Buchener Schützenmarkt soll es das Bier geben. Dazu wird gegebenenfalls nochmals „nachgebraut“. gf
Erstmals ausgeschenkt wird das „Buchen-Bier“ dann beim Festakt am 28. Juni, ehe es am darauffolgenden Wochenende beim Altstadtfest unter dem Motto „Jetzt wackelt die Gass‘“ in Strömen fließen soll. Dafür sorgt nicht nur die Stadt, sondern auch ein großer Teil der Buchener Gastronomen, die bei dem Projekt „Jubiläumsbier“ tatkräftig mitwirken und auch am Dienstag bei der Distelhäuser Brauerei mit von der Partie waren. „Ich freue mich sehr, dass dieses besondere Jubiläum unserer Stadt auch von der Gastronomie mitgetragen wird. Das besondere Bier ist ein toller Beitrag“, sagte Roland Burger. Ein Beitrag, der aber auch Arbeit mit sich bringe. Nicht nur für die Braumeister in Distelhausen. Möglicherweise auch für die Azubis der Stadt. Denn das extra gestaltete Etikett, das der Öffentlichkeit noch vorgestellt wird, müsse von Hand auf die 3200 Flaschen geklebt werden, die für das Jubiläum befüllt werden sollen. Der andere, weitaus größere Teil des Bieres, lande in Fässern.
Inhaber und Braumeister Moritz Bauer sowie Geschäftsführer Christoph Ebers von der Distelhäuser Brauerei nahmen die Gäste aus Buchen gerne mit auf eine kleine Reise durch den großen Prozess des Bierbrauens. „Es ist schön, dass wir mit unserem Bier einen Baustein zum Jubiläumsfest beitragen dürfen“, sagte Ebers.
Bauer erläuterte bei der anschließenden Führung die einzelnen Meilensteine des Bierbrauens. Ein Besuch von Hefe- und Gärkeller, Lager, Füllerei und Logistik durfte nicht fehlen. Und das Versprechen, dass das „Buchen-Bier“ ein „schlankes, leicht würziges Helles“ sein wird – "ideal für den Sommer und frisch im Geschmack".
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