An der Marienhöhe - Bevor die Bauarbeiten beginnen, steht der Natur- und Tierschutz im Mittelpunkt / Erstmals in dieser Dimension

Das ist der Grund für die Folien

Vielen Fußgängern sind die weißen Folien auf den Grünflächen vor dem neuen Baugebiet „Marienhöhe“ in Buchen aufgefallen. Sie haben etwas mit Tierschutz zu tun.

Von 
Michael Fürst
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Weiße Planen vor dem neu ausgewiesenen Baugebiet „Marienhöhe“ in Buchen sollen verhindern, dass sich dort Eidechsen ansiedeln. © Michael Fürst

Buchen. Die Frage, die sich zahlreiche Buchener Bürger in den vergangenen Tagen und Wochen gestellt haben, formulierte CDU-Stadtrat Klemens Gramlich am Montag in der Gemeinderatssitzung: „Was hat es eigentlich mit den Folien vor der Marienhöhe auf sich?“ Auf einigen hundert Quadratmetern sind die dort ausgebreitet. Damit solle erreicht werden, dass sich dort keine Eidechsen ansiedeln, erklärten Bürgermeister Roland Burger und Hubert Kieser, Technischer Dezernent der Stadt.

„Durch die Erschließung von Baugebieten greift man in die Natur ein. Im Vorfeld muss sichergestellt sein, dass gefährdete Tierarten nicht noch mehr bedrängt werden“, sagte Hubert Kieser auf FN-Nachfrage. Deshalb wehen auch die Flatterbänder auf der Marienhöhe. Sie sollen verhindern, dass sich dort die Feldlerche ansiedelt. Die Naturschutzbehörde des Landratsamtes erteilt solche „Aufträge“ und kontrolliert die Durchführung dann auch.

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„In dieser Dimension haben wir das noch nie gemacht. Das ist das erste Mal“, erläuterte Hubert Kieser, der seine spontane Äußerung in der Gemeinderatssitzung, das sei „eine hochwirtschaftliche Angelegenheit“, im Nachgang erklärte: „Das war ein Spaß. Das ist eine wichtige Angelegenheit, die wir sehr sorgfältig behandeln. Wir nehmen das ernst.“

Maßnahme verlängert

Eigentlich sollte die Maßnahme schon beendet sein, doch die kühlen Temperaturen der vergangenen Tage und Wochen haben zu einer Verlängerung um etwa eine bis zwei Wochen geführt, da Eidechsen Kaltblüter sind und erst jetzt, wenn es deutlich wärmer wird, aktiv werden.

Deshalb verzögern sich auch schon die Erdarbeiten für das Baugebiet „Marienhöhe“. Dies teilte Bürgermeister Burger in der Gemeinderatssitzung mit, in der die Straßen- und Tiefbauarbeiten dafür vergeben wurden. Den Zuschlag erhielt die Firma Leonhard Weiß aus Bade Mergentheim zu einem Preis von etwa 6,6 Millionen Euro (wir berichteten). Auf der „Marienhöhe“ werden in einem ersten Zug 160 der insgesamt 300 geplanten Plätze für neue Häuser erschlossen. Die Bauarbeiten sollen noch in diesem Jahr starten.

Ressortleitung Reporterchef und Leiter der Sportredaktion

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