Dörlesberg. Haushaltsmittel und die Geschwindigkeit der Fahrzeuge im Dorf waren die zentralen Themen der Sitzung des Dörlesberger Ortschaftsrats am Dienstag im Bürgerhaus.
Viele der elf Punkte der Haushaltsmittelanforderungen für den Haushalt 2023 stehen schon seit Jahren auf der Wunschliste der Ortschaft. Diese war aufgrund der Einreichungsfrist vom Gremium bereits in nichtöffentlicher Sitzung vor einiger Zeit beschlossen worden.
Im Ortschaftsrat notiert
In der öffentlichen Sitzung des Dörlesberger Ortschaftsrats am Dienstagabend wurde darüber informiert dass nach einer Information des Forstamts künftig Revierförster Martin Rösler für den Privatwald in Dörlesberg zuständig ist. Er übernimmt diese Aufgabe von Revierförster Frank Teicke.
Ortsvorsteher Udo Schlachter würdigte Karl-Heinz Moldan und Beno Döhner für das Aufstellen weiterer Sitzbänke im Dorf.
Ein Bürger wünschte sich die Wiedereinführung einer festen Sprechstunde des Ortsvorstehers. Udo Schlachter erklärte dazu, diese habe er vor vier bis fünf Jahren eingestellt, da sie kaum genutzt wurde. Er sei zu jeder Zeit persönlich und telefonisch ansprechbar. Dies werde auch häufig genutzt. bdg
Zu den Dauerbrennern gehört die Sanierung der Friedhofsmauer auf der Seite der Ortsdurchfahrt. „Jeder weitere Aufschub führt zu einer Verschlechterung und damit zu höheren Sanierungskosten“, betonte Ortsvorsteher Udo Schlachter.
Erneut aufgenommen wurden auch die Feldwegsanierung des Baumwegs Richtung Bürgerhaus (Überzug mit einer Asphaltdecke), die Sanierung des Denkmals am Friedhof und die Anschaffung neuer Tische für die Waldsporthalle. Neue Stühle mit Polster sind für die Halle bereits bestellt und sollen in dieser oder nächste Woche geliefert werden. Das Geld für die Sanierung des Denkmals sind laut Schlachter bereits genehmigt. Da aber noch keine Umsetzung erfolgte, habe man die Maßnahme erneut aufgenommen.
Ebenso schon länger gefordert wird die dauerhafte Aufstellung von zwei stationären Geschwindigkeitsanzeigetafeln jeweils an den Ortseingängen aus Richtung Sachsenhausen und Hundheim. Die Erfahrung mit den mobilen Anzeigetafeln habe gezeigt, dass diese für eine bessere Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzung sorgen, sagte der Ortsvorsteher. Wieder wurden Mittel für die Sanierung der kompletten Ortsdurchfahrt angefordert. Laut Schlachter sei es wichtig, diese frühzeitig einzuplanen, denn es seien auch Fördergelder für die Maßnahme nötig.
Neue Projekte
Weiter hat das Gremium mehrere neue Projekte beantragt. Dabei flossen auch Anregungen von Bürgern und Vereinen ein. Neu auf der Wunschliste stehen unter anderem Mittel zur Sanierung eines Feldwegs in Richtung Mülldeponie, da dieser in schlechtem Zustand sei. Der FC will auf nicht mehr genutzten Sportplatzflächen einen Mehrgenerationenplatz schaffen. Die Ortschaft hat kommunale Mittel zur Unterstützung des Projekts angefordert.
Außerdem wünschen sich Bürger einen großen Müllcontainer für Kunststoffabfälle am Friedhof, da es keine Entsorgungsmöglichkeiten für Friedhofsabfälle dieser Art gebe. Die Feuerwehr Dörlesberg beantragte über den Ortschaftsrat einen Oberflurhydranten am Bürgerhaus, in dem sich auch das Feuerwehrgerätehaus befindet. Der Hydrant soll dem Befüllen des Wassertanks des Feuerwehrfahrzeugs und der Brandsicherheit dienen.
Auf dem Friedhof sollen zehn neue Urnenrasengräber und sechs Erdrasengräber für Sargbestattungen entstehen. Die Festlegung der möglichen Standorte erfolgte in Absprache mit der Fachbehörde. Die neuen Urnengräber sollen ihren Platz gegenüber des bestehenden Urnengrabfelds finden. Dieses liegt an der Mauer Richtung Ortsdurchfahrt. Die Rasengräber für Sargbestattungen sollen auf der anderen Seite des Friedhofswegs gegenüber den Urnengräbern ihren Platz finden.
In der Sitzung berichtete Udo Schlachter von den Messergebnissen der mobilen Geschwindigkeitsanzeigetafel am Ortseingang aus Richtung Sachsenhausen kommend. Immer wieder hatten Bürger kritisiert, dass im Ort viel zu schnell gefahren werde. Die Messung erfolgte im Bereich des Ortseingangs etwa 20 Meter vor dem Baumweg. Die mobile Tafel stand dort 29 Tage lang von Ende März bis Ende April. In dieser Zeit wurden 26 149 Verkehrsbewegungen erfasst. Dies entspricht durchschnittlich 901 pro Tag.
Messergebnisse vorgestellt
Schlachter verwies darauf, dass Dörlesberg etwa 800 Einwohner hat und viele zur Arbeit Richtung Wertheim und zurück fahren. Er ließ die Bürger raten, wie viele Personen die erlaubten 50 Stundenkilometer überschritten haben. Die Schätzungen lagen mehrheitlich im Bereich zwischen 60 und 90 Prozent. Einige nannten auch Werte zwischen 20 und 30 Prozent.
Überrascht waren die Bürger, dass laut Messergebnis nur 1,68 Prozent der Fahrzeuge zu schnell gefahren sind. Der Schnellste war mit 78 Stundenkilometern unterwegs. Schlachter war sich sicher, die niedrige Zahl an Überschreitungen liege an der Geschwindigkeitsanzeige der Tafel, die die Fahrer diszipliniere. Daher beantragte man für 2023 erneut die Aufstellung von zwei stationären Geschwindigkeitsanzeigetafeln an den Ortseingängen.
Bürger beauftragten in der Sitzung den Ortschaftsrat und das Ordnungsamt zu prüfen, wie die Raserei von Zweiradfahrern in der Ortschaft verhindert werden kann. Teilweise würden in Ortsstraßen sogar Rennen gefahren, hieß es. Weiter wiesen Bürger auf parkende Roller hin, die Gehwege blockieren oder auf öffentlichem Grund widerrechtlich repariert würden. Schlachter will den Antrag an die Ordnungsbehörde der Stadt Wertheim weiterleiten.
Gefragt wurde nach neuen Bauflächen in Dörlesberg. Alle kommunalen Baugrundstücke sind verkauft. Schlachter erklärte, Anträge für ein neues Baugebiet liefen schon zwei bis drei Jahre. Die Stadtverwaltung verweise darauf, dass man bei der Ausweitung der Bauflächen die gesamte Kreisstadt betrachte und es aktuell in anderen Ortschaften noch Bauflächen gebe. Die Bürger zeigten sich mit dieser Aussage unzufrieden und verwiesen darauf, dass Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez bei der Einweihung des Neubaugebiets in Sonderriet erklärt habe, ihm sei die Bedeutung von neuen Baugebieten für die Ortschaften bewusst. Entsprechend solle er auch handeln, forderten die Dörlesberger.
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