Kiwanis-Friedensbasar - Viele Organisationen, Firmen und die Stadt beteiligten sich an Aktion zugunsten der Geflüchteten aus der Ukraine

Buchener Kiwanis-Friedensbasar mit ganz besonderem Flair

Ein Publikumsmagnet war der Friedensbasar, den der Kiwanis-Club Buchen-Walldürn am Samstag in der Innenstadt ausrichtete. Ein stattlicher Spendenbetrag kam dabei zusammen.

Von 
Adrian Brosch
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Buchen. Der Friedensbasar war von Bernhard Conrad konzipiert worden, der selbst mehrere Jahre in der Ukraine gelebt hatte und ein Zeichen des Friedens setzen wollte. Gekonnt wurden unterhaltsame Aspekte mit dem Gedenken an die Ukrainekrise vermischt; die Schirmherrschaft hatte Bürgermeister Roland Burger inne.

Als Mitglied des Kiwanis-Clubs Buchen-Walldürn schuf Conrad ein ansprechendes Programm im gesamten Altstadtbereich: Nachdem er die zahlreichen Besucher begrüßt hatte, gab das Akkordeontrio der Joseph-Martin-Kraus-Musikschule ein kleines Platzkonzert am Alten Rathaus. Gespielt wurde die ukrainische Nationalhymne, gefolgt von mehreren traditionellen ukrainischen Volksliedern.

Straßenmusik und Schminken

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Die Atmosphäre entfaltete rasch ihr ganz eigenes Flair: Am Marktbrunnen sitzend sang ein Straßenmusiker, Kinder konnten sich schminken lassen, während man an den verschiedenen Ständen nach Herzenslust stöbern konnte und nur wenige Meter weiter ein syrischer Geflüchteter als Karikaturist wirkte.

Dessen Anwesenheit empfand Bernhard Conrad als besonderen Markstein: „Es ist nicht alltäglich, dass ein Mensch, der selbst als Flüchtling nach Deutschland gekommen ist, eine Aktion für Flüchtlinge aus anderen Ländern unterstützt“, hob er hervor. Ein Luftballonwettbewerb rundete den Tag ab.

Mit Ständen waren neben dem Kiwanis-Club Buchen der Lions-Club Madonnenland, der katholische Frauenbund Buchen, die katholische und evangelische Kirche sowie Caritas, DRK und Johannes-Diakonie vertreten; auch das Mehrgenerationenhaus, das Burghardt-Gymnasium und die Fachschule für Sozialpädagogik zeigten Flagge.

Wie Bernhard Conrad betonte, wurde der Friedensbasar auch von einigen Buchener Gewerbetreibenden unterstützt – so die Apotheken, die Volksbank Franken und die Sparkasse Neckartal-Odenwald, die Bäckerei Lunkenheimer, das Grafikhaus, Optik Uihlein, das Modegeschäft „Lilis“, das Gasthaus „Sonne“ mit Metzgerei, das Restaurant „Fontana“, sowie die Firmen Seitenbacher, Haefner-Uhren, Elektro-Wörner, Böhrer-Baumaschinen, Facettenreich und UM-Lichtwerbung, der Weltladen Buchen und die Arztpraxen Dr. Hoß und Dr. Krautheim. Teile der Erlöse werden der Ukrainehilfe zugutekommen.

Solidarität zeigen

Unter den zahlreichen Besuchern befand sich auch Pfarrer Johannes Balbach. Er bezeichnete den Friedensbasar als „sehr wichtige Aktion, um noch mehr Solidarität mit den Menschen in der Ukraine und den inzwischen hier lebenden Geflüchteten zu zeigen“. So trage der Markt dazu bei, dass das tragische wie brisante Thema nicht in der Nachrichtenflut untergehe: „Krieg ist unmenschlich, aber Buchen steht für den Frieden“, hielt er fest.

Auch Willi Biemer vom Kiwanis-Club Buchen-Walldürn sprach von einem „wertvollen Format“ und freute sich für den Club über die alle Erwartungen übertreffende Besucherzahl: „Wir hätten nicht mit einer solchen Resonanz schon am frühen Morgen gerechnet“, merkte er an.

Bei der Abschlussbesprechung am Nachmittag lobte auch Bürgermeister-Stellvertreterin Ruth Weniger das Projekt. In ihrem Grußwort wies sie auf die Besonderheiten des Krieges und den enttäuschten Glauben an die wirtschaftlichen Verbindungen und den damit verbundenen Hoffnungen, Konflikte vermeiden zu können, hin.

Im Anschluss informierte Präsidentin Eva Böhrer über den Kiwanis-Club Buchen-Walldürn sowie die Entstehung von Kiwanis, ehe Bernhard Conrad die Situation schilderte. Die eigentlichen Leidtragenden seien die Kinder, die der Buchener Friedensbasar im Besonderen unterstützen möchte. In Buchen selbst leben derzeit bereits über 200 ukrainische Familien: „Traumatisiert sind sie alle, denn wer seine Heimat nicht aus freien Stücken verlassen muss, hat viel verloren“, so Conrad.

Schwer vorstellbares Schicksal

Die meisten Menschen in Deutschland können sich Krieg und Vertreibung nur schwer vorstellen. Man dürfe jedoch nicht die Flüchtlinge aus anderen Ländern dieser Erde vergessen: „Auch sie gibt es in unserer Stadt, auch sie benötigen immer wieder Hilfe, manchmal finanzieller Art, manchmal auch nur das Gespräch, ein Gefühl von Wärme“, betonte er und dankte allen Helfern sowie den Besuchern.

Mit der „Ode an die Freunde“, die der Cantamus-Chor der JMK-Musikschule anstimmte, klang eine beachtliche Aktion aus.

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