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Buchen: Neuer Tafelladen des DRK öffnet am 8. Mai

Ab dem 8. Mai können Bedürftige im neuen Tafelladen des Deutschen Roten Kreuzes in der Bödigheimer Straße in Buchen einkaufen. Derzeit laufen die letzten Vorbereitungen.

Von 
Maren Greß
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In den neuen Räumen in der Bödigheimer Straße in Buchen ist genug Platz, um die Waren zu sortieren. Von dort aus wird auch die Ausgabestelle des Tafelladens in Adelsheim beliefert. © Maren Greß

Buchen. Waren werden sortiert, Regale eingeräumt und Kühlschränke bestückt – am Freitagnachmittag herrscht im neuen Tafelladen des DRK-Kreisverbands Buchen in der Bödigheimer Straße reger Betrieb. Der Laden öffnet am kommenden Sonntag für die Bevölkerung seine Türen, ehe ab dem 8. Mai der Verkauf an die Bedürftigen startet.

Das DRK hat das Konzept angepasst: Die Kunden bekommen die von den Helfern gepackten Tüten über die Ausgabetheke, statt die Waren selbst einzupacken. © Maren Greß

Vor über zwei Jahren hat der Caritasverband die beiden Caritasläden in Buchen und Adelsheim aufgegeben. Für Kreisgeschäftsführer Steffen Horvath und seine Mitstreiter vom Deutschen Roten Kreuz stand gleich fest, dass man die Bedürftigen nicht allein lassen darf. Schnell eröffnete das DRK den „Fairkauf“, einen Lebensmittelladen, in Adelsheim (wir berichteten).

DRK hat lange nach einem Standort für den Tafelladen gesucht

In Buchen suchten die Verantwortlichen lange nach geeigneten Räumen, weil viele Anforderungen erfüllt werden müssen: Beispielsweise muss eine Anlieferung den ganzen Tag möglich sein, ausreichend Parkplätze müssen zur Verfügung stehen und eine Anbindung an den ÖPNV muss gegeben sein, da viele Kunden kein Auto besitzen. All das sei in der Bödigheimer Straße auf dem Areal des Autohauses Bingler möglich.

Um Lebensmittel dort einkaufen zu können, benötigt man einen Berechtigungsausweis, den das DRK ausstellt (siehe nebenstehender Artikel). Wie Kreisgeschäftsführer Steffen Horvath im Gespräch mit den Fränkischen Nachrichten erklärt, habe man das Konzept ein wenig angepasst. Während sich die Kunden in Adelsheim bisher die Waren selbst ausgesucht haben und dann zur Kasse gegangen sind, packen jetzt die ehrenamtlichen Helfer die Tüten mit dem Inhalt, den der Kunde haben will.

Bedürftige bekommen feste Ausgabezeiten zugewiesen

„Durch den digitalen Berechtigungsausweis können wir nachvollziehen, wer wie oft da war und wie viele Personen in dem Haushalt wohnen“, sagt Horvath. Die Kunden bekommen außerdem einen festen Ausgabezeitraum zugewiesen. Wartezeiten sollen dadurch vermieden werden.

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Während in Adelsheim immer wenig Platz war, um die Waren zu sortieren, steht den Helfern in Buchen dafür ein großer Raum zur Verfügung. „Die Waren werden jetzt in Buchen sortiert und nach Adelsheim gefahren. Dort werden sie nur noch ausgegeben“, erklärt Horvath. Durch die Zusammenarbeit mit dem Tafelverbund hätten sich laut dem Kreisgeschäftsführer viele Vorteile ergeben: „Wir profitieren von dem großen Netzwerk der Tafel.“ Außerdem bekomme man über den Verbund auch immer wieder Lebensmittel von Großhändlern.

Wer darf zur Tafel?

Menschen mit geringem Einkommen können bei der Tafel Lebensmittel erhalten. Grundsätzlich darf nur in einer Tafel beziehungsweise Ausgabestelle Ware bezogen werden.

Die Lebensmittelspenden sind begrenzt, so dass das Angebot im Tafelladen nicht unbeschränkt ist.

Jede Bezieherin und jeder Bezieher von Arbeitslosengeld II (Bürgergeld), Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung, Asylbewerberleistungen, Sozialhilfe, Wohngeld, Kinderzuschlag und BAföG kann eine Berechtigung (nach Vorlage von amtlichen Unterlagen) erhalten.

Eine Einkaufsberechtigung können aber auch Haushalte/ Singles mit geringem Netto-Einkommen nach Einzelfallprüfung erhalten, hierzu muss ein Einkommensnachweis vorgelegt werden. pm

Bis zu 200 Kilometer legen die Fahrer täglich im Landkreis zurück, um die Waren in den Supermärkten abzuholen. Das Sortiment hat sich im Vergleich zu den Anfangszeiten in Adelsheim deutlich vergrößert. Neben haltbaren Lebensmittel finden auch immer wieder Non-Food-Artikel, Drogerie-Produkte oder Tierfutter den Weg in die Regale des Ladens. Obst und Gemüse macht weiterhin einen großen Anteil aus. Wurst, Fleisch und Milchprodukte sind hingegen Mangelware. Die Produkte kosten etwa zehn bis 20 Prozent vom Supermarktpreis. Den Verantwortlichen ist es wichtig, dass die Lebensmittel nicht kostenfrei sind. Das Essen müsse etwas wert sein.

Dass der Lebensmittelladen Zulauf bekommt, darüber macht sich Steffen Horvath wenig Sorgen. „Es gibt leider zu viele Bedürftige, die auf solche Angebote wie den Tafelladen angewiesen sind.“

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