Buchen. Am Burghardt-Gymnasium tut sich etwas, das ist mittlerweile kaum mehr zu übersehen. Zum Start des neuen Schuljahres vor rund drei Wochen bezogen die Schüler bereits einige der neuen Räume im Südflügel (wir berichteten). Das Planungsbüro Kilian und Partner aus Stuttgart gab dem Gemeinderat in der Sitzung am Montag einen aktuellen Stand über die Großbaustelle und dabei wurde deutlich: Das BGB-Projekt wird wahrscheinlich teurer.
Ein gewisser Zeitverzug habe sich aufgrund von Lieferschwierigkeiten in einzelnen Gewerken ergeben, informierte Hans-Ulrich Kilian. Der Südflügel soll bis Ende des Jahres fertiggestellt sein. Das Ende der gesamten Baumaßnahme rutsche bis ins Jahr 2023 – eigentlich wollte man bereits 2022 fertig werden.
Zuletzt wurde der Gemeinderat im Februar über den Stand der Großbaustelle unterrichtet. Zu diesem Zeitpunkt beliefen sich die Gesamtkosten auf rund 23,4 Millionen Euro, wovon der Eigenanteil der Stadt etwa 13,4 Millionen Euro betragen hat. Nach aktuellen Hochrechnungen der Gesamtkosten unter Berücksichtigung von Ideen und Notwendigkeiten, die final noch nicht entschieden sind, belaufen sich die Gesamtkosten auf rund 25,2 Millionen Euro. Der Eigenanteil der Stadt würde dann auf etwa 15,3 Millionen Euro steigen. Es sei nämlich noch nicht sicher, welche Mehrzuschüsse vom Regierungspräsidium zu erwarten sind.
Wie der Architekt erläuterte, gebe es ein Problem, wenn der Westflügel, in dem die Verwaltung ihren Sitz hat, außer Betrieb genommen wird, um sie zu sanieren. „Dann hat Schulleiter Jochen Schwab kein Büro“, sagte Kilian. Deswegen würden sie die Miete eines Containers vorschlagen. Auch hierfür müsse man mit zusätzlichen Kosten rechnen.
Zum Teil nicht in Kosten enthalten
Im weiteren Verlauf wurden vom Planungsbüro noch einige Ideen und Notwendigkeiten vorgestellt, unter anderem neue Möbel im Lehrerzimmer. Zudem kam der Vorschlag, die Treppenraumhallen mit Podesten zum Aufenthalt für die Schüler auszustatten. Bei der Bestandsaufnahme habe man außerdem festgestellt, dass die Treppengeländer in einigen Bauteilen repariert, wenn nicht sogar ganz ausgetauscht werden müssten. Die Stirnseiten an der Verkleidung der Außenfassade seien zudem marode und müssten ersetzt werden, was rund 130 000 Euro kosten würde. Die vorgestellten Ideen, die unter anderem von der Schulleitung eingebracht wurden, seien in den bisher aufgeführten Kosten zum Teil nicht enthalten, so Hans-Ulrich Kilian.
Viele Fragen sind demnach noch ungeklärt. „Wie gehen wir nun weiter vor?“, stellte Bürgermeister Roland Burger in den Raum. „Ich bin nicht davon ausgegangen, dass wir jetzt Entscheidungen über 200 000 oder 300 000 Euro treffen sollen.“ Über die deutliche Erhöhung der Gesamtkosten und damit auch des Eigenanteils der Stadt Buchen zeigte sich Gemeinderat Otto Kern nicht erfreut: „Ich bin mit den exorbitant gestiegenen Preisen nicht einverstanden.“
Die Mitglieder des Ausschusses für Technik und Umwelt sollen in der nächsten Sitzung Ausführungen zu den Kosten bekommen. „Außerdem soll mitgebracht werden, was an Mehrzuschüssen vom Regierungspräsidium zu erwarten ist“, forderte Burger. Nach einer Beratung werde der ATU eine Empfehlung abgeben, ehe der Gemeinderat entscheidet.
Gemeinderat in Kürze
- Wie Bürgermeister Roland Burger mitteilte, wird der Wochenmarkt am 23. Oktober „mit einem Akzent versehen“. Es findet ein Herbstmarkt auf dem Wimpinaplatz statt.
- Grünes Licht erteilte das Gremium für den Bebauungsplan „In der Schlüd III“ in Hainstadt. Das Verfahren hatte sich über längere Zeit gezogen, da es Kontroversen zwischen Eigentümer und Anwohner gab.
- Stadtrat Christian Schulze erkundigte sich nach den Planungen für den Buchener Weihnachtsmarkt. „Ich kann noch nicht sagen, ob wir das für durchführbar halten“, so Bürgermeister Burger. Die Corona-Vorgaben für eine solche Veranstaltung seien noch nicht eindeutig.
- Zum Angebotspreis von 42 821 Euro sicherte sich die Firma Bundschuh aus Seckach den Auftrag für das Gewerk „Fachklassen Gasleitungen“ für die Ausstattung des Burghardt-Gymnasium. mg
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