Boxberg. Auch bei der Gesamtfeuerwehr Boxberg hat die Pandemie Spuren hinterlassen, wie bei der Hauptversammlung in der Umpfertalhalle zu hören war. Doch, so das Fazit von Stadtkommandant Harry Schroth, sei die Einsatzbereitschaft stets gewährleistet gewesen. Dass dies dem hohen Einsatzwillen und dem ehrenamtlichen Engagement zu verdanken sei, zeigten die Aktivitäten und Einsätze.
Auch die stattliche Anzahl von Feuerwehrleuten aus den 12 Abteilungen der Stadtfeuerwehr die zur Generalversammlung in die Umpfertalhalle gekommen waren ein deutlicher Beweis für das große Interesse am Feuerwehrdienst in der Stadt Boxberg.
Nach einer Gedenkminute legte Harry Schroth seinen Bericht vor. Insgesamt gebe es keinen Mitgliederschwund – im Gegenteil. Durch den Zugang von 14 Personen habe sich der Bestand auf 488 (Aktive Jugend, Altersabteilung) erhöht. Man sei also gut aufgestellt. Doch auch bei den Einsätzen der letzten beiden Jahre sei es zu einem Plus gekommen: 2020 seien es 40 und 2021 44 Einsätze gewesen. Dabei sei man 2020 bei 21 Brandeinsätzen und 19 technische Hilfeleistungen sowie 2021 bei ebenfalls 21 Brandeinsätzen und 23 technische Hilfeleistungen vor Ort gewesen. Hinzu seien acht Überlandhilfen gekommen.
Dass die Brandbekämpfung nur noch ein Teilaspekt des Einsatzspektrums ist, zeigten die vielfältigen Arten bei den technischen Hilfeleistungen – vom Verkehrsunfall über Türöffnung, Wasserschaden, Hochwassereinsatz bis hin zur Tier- und Katzenrettung. Einige besondere Herausforderungen seien 2020 der Großbrand eines Mehrfamilienhauses in Boxberg sowie 2021 der Brand eines Strohlagers in Schwabhausen gewesen. Bei beiden Einsätzen habe sich der Einsatz der neu aufgebauten Führungsgruppe sowie des neuen Führungsfahrzeuges bezahlt gemacht.
Viele Fort- und Weiterbildungen
Dass man in der Coronazeit, trotz der Einschränkungen, viel für die Verbesserung der Einsatzbereitschaft und in der Ausbildung getan habe, war ein weiterer Schwerpunkt im Kommandantenbericht. So seien beim 2020 durchgeführten Maschinistenlehrgang 21 Aktive ausgebildet worden. Des Weiteren absolvierte ein Quartett aus den Abteilungen Windischbuch und Epplingen den Gruppenführerlehrgang an der Landesfeuerwehrschule. Auch 2021 seien zwei Grundausbildungslehrgänge mit 50 Teilnehmern erfolgreich durchgeführt worden. Dazu absolvierten drei Feuerwehrler die Ausbildung als Gerätewarte sowie Marvin Werner (Angeltürn) den Gruppenführerlehrgang und Björn Andree (Boxberg/Wölchingen) den Zugführerlehrgang.
Neben Einsätzen Übungen und Ausbildung habe es auch viel Organisatorisches zu leisten gegeben. Ausschusssitzungen hätten stattgefunden, dazu seien Treffen der Bereichswehren, Abteilungsversammlungen, Kommandantensitzungen, Besprechungen, Fahrzeugbeschaffungen, Schlauchpflege, neues Alarmierungssystem, weiterer Aufbau Führungsgruppe, Corona- und Hygienemaßnahmen, Einsatzgeld und Abrechnungssystem sowie Erstellung des Feuerwehrbedarfsplanes gekommen.
Doch Schwerpunkt der Arbeit der zurückliegenden beiden Jahren sei, so Harry Schroth, die Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft der Feuerwehr. Einen besonderen Dank sagte er Bürgermeisterin Heidrun Beck sowie der Stadtverwaltung für die stets vertrauensvolle und unterstützende Zusammenarbeit: „Frau Beck, Sie stehen hinter ihrer Feuerwehr und die Feuerwehr steht hinter ihnen“. Sein Wunsch sei, mehr ehrenamtliche Kräfte in die Führungsverantwortung zu übernehmen, denn auf mehr Schultern lasse sich vieles leichter tragen.
Unter den Einschränkungen der Pandemie habe auch die Jugendarbeit zu leiden gehabt, wie Stadtjugendwartin Laura Wegert ausführte. Doch habe man die Gelegenheit zu kreative Aktionen wie Online-Meetings, Übungen im Onlineformat, digitale Filmabende, Rätsel oder Knobelaufgaben auf Papier sowie kleine Geschenke zu Weihnachten und Ostern genutzt.
Auch die Werbetrommel für den Feuerwehrnachwuchs sei kräftig gerührt worden – mit Erfolg. Denn 19 Neuaufnahmen dazu fünf Übernahmen in die aktive Wehr und nur zwei Austritte habe es gegeben. Derzeit betrage der Mitgliederbestand 64 Jugendliche.
Kurz und bündig der Bericht von Dieter Weber über die wenigen Aktivitäten der Altersabteilung. 2022, so sein Ausblick, werde man wieder aktiv sein. Die Ausflugsplanung liege bereits auf dem Tisch.
Der Kassenbericht wurde von Bernd Behringer erstattet. Wie er ausführte, werde es bei der Gesamtfeuerwehr künftig keine eigene Kasse mehr geben, da alle Finanzaktivitäten unmittelbar über die Stadt Boxberg erledigt würden. Wie Kassenprüferin Christel Müller meinte, seien die getätigten Kassengeschäfte und Belege ohne Fehl und Tadel. Ihrem Antrag auf Entlastung folgte die Versammlung einstimmig.
Des Weiteren standen Beförderungen an. Marvin Werner wurde zum Löschmeister, Christian Streitberger und Jonas Hefner zum Oberlöschmeister sowie Björn Andree zum Brandmeister befördert. Die Beförderungsurkunden sowie die Dienstabzeichen überreichten Bürgermeisterin Heidrun Beck und Stadtkommandant Harry Schroth. Glückwünsche gab es vom stellvertretenden Kreisbrandmeister Heiko Wolpert.
Verdiente Auszeichnungen
Es folgte die Ehrung für langjährige Mitglieder. Rückwirkend für 2020 wurden mit dem silbernen Feuerwehrehrenzeichen und Urkunde für 25 Jahre aktiven Feuerwehrdienst Wolfgang Löffler (Schwabhausen) sowie für 40 Jahre mit Urkunde und Feuerwehrehrenzeichen in Gold Werner Volk (Angeltürn), Bertold Behringer (Bobstadt), Gerhard Bischoff, Gerd Schlesinger (Boxberg/Wölchingen), Hans Peter Knörzer (Epplingen), Rolf Hettinger (Oberschüpf), Rainer Merz (Schweigern) und Anton Kappes (Unterschüpf) geehrt. Für 2021 erhielten Patrik Sohns (Epplingen), Ingo Keppner (Kupprichhausen) und Holger Fischer (Oberschüpf) für 25 Jahre aktiven Feuerwehrdienst die Urkunde und das silberne Feuerwehrehrenzeichen sowie Robert Geldenbott und Roland Stang für 40 Jahre Feuerwehrdienst das Feuerwehrehrenzeichen in Gold mit Urkunde überreicht.
Bürgermeisterin Heidrun Beck dankte den Geehrten Namens der Stadt und überreichte ihnen ein Präsent. Sie lobte die Leistungen der Gesamtfeuerwehr und ihrer Abteilungen. Die Stadt werde auch künftig im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten die Arbeit der Feuerwehr aktiv unterstützen. Es sei großartig, was an ehrenamtlicher Arbeit geleistet werde. Die Stadt werde ihr Möglichstes dazu beitragen, das ehrenamtliche Engagement der Feuerwehr aktiv zu fördern.
Die Grüße von Kreisbrandmeister Andreas Geer sowie vom Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes, Sebastian Quenzer, übermittelte Heiko Wolpert. Er dankte der Gesamtfeuerwehr für ihren vorbildlichen und professionellen Einsatz in der Ausbildung und der Sicherung der Einsatzbereitschaft.
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