Boxberg/Bobstadt. Eine Hausdurchsuchungsmaßnahme – mit dem Ziel eine Waffe zu beschlagnahmen – hatte am 20. April weitreichende Folgen. Zu Beginn wurden mehrere Schüsse auf die Einsatzkräfte abgegeben und zwei Beamte schwer verletzt. Kurz danach geriet das Anwesen in Brand. Starke Polizeikräfte, bestehend aus schwer bewaffneten Spezialeinsatzkommandos (SEK) aus Baden-Württemberg und Bayern, vier Polizeihubschrauber, gepanzerte Fahrzeuge, mehr als 100 Bereitschaftspolizisten und unzählige Beamte des Polizeipräsidiums Heilbronn rückten an, um die Lage unter Kontrolle zu bringen. Ein riesiges Waffenarsenal, darunter Kriegswaffen, und jede Menge Munition deckte der Großeinsatz auf. Ein damals 54-Jähriger, der der „Reichsbürger“-Szene zugeordnet wird, kam in Untersuchungshaft. Es gab zudem sieben weitere Beschuldigte.
Mitte Mai war dann erneut ein Großaufgebot, diesmal von Polizei und Zoll, vor Ort im Einsatz um weitere Durchsuchungsmaßnahmen in Folge der Ereignisse vom 20. April zu vollziehen. Und Anfang November sicherten Spezialeinsatzkräfte der Polizei im Zuge der Amtshilfe eine Vollstreckungsmaßnahme des Landratsamtes. 84 Tiere wurden beschlagnahmt.
Der mutmaßliche „Reichsbürger“ und seine Familie beklagten das Vorgehen zuletzt in den sozialen Medien als „Behördenwillkür“. Das Landratsamt weist diese Vorwürfe allerdings zurück. Die Tiere seien in geeignete Unterbringungsmöglichkeiten verbracht worden, so Christoph Obel, Medienreferent des Landratsamtes. Dass der Betroffene gegen die getroffenen Anordnungen Widerspruch eingelegt und einen Eilantrag beim Verwaltungsgericht gestellt hat, bestätigt Obel noch auf Nachfrage.
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