Gemeinderat

Der Regen hat das Waldbild positiv verändert

Forstwirtschaftsplan 2025 für den Boxberger Stadtwald vorgestellt und verabschiedet

Von 
Werner Palmert
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Boxberg. Breiten Raum nahm in der Jahresschluss-Sitzung des Boxberger Gemeinderates die Vorstellung der Forstwirtschaftsplanung durch Forstdirektorin Marieke Plate und die beiden zuständigen Revierförster Alisa Baier und Frank Löffler ein. Über aktuell laufende Maßnahmen im Boxberger Stadtwald informierten die beiden Revierförster Bürgermeisterin Heidrun Beck und die Gemeinderäte bereites im Verlauf der jährlichen Waldbegehung vor einigen Wochen.

Das Kreisforstamt in Tauberbischofsheim hat nun den Forstwirtschaftsplan 2025 für den Boxberger Stadtwald erstellt. Dieser Plan sieht bei einem Einschlag von 6200 Festmetern einen Überschuss von 19 300 Euro vor, wie Revierförsterin Alisa Baier ausführte.

Auf der Ausgabenseite stehen Beschaffungen von rund 13 570 Euro. Im Jahr 2023 lag der Überschuss aus dem Wald noch bei rund 80 000 Euro. Für 2024 liegen noch keine abschließenden Zahlen vor.

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In seinem aktuellen Waldzustandsbericht stellte Revierförster Frank Löffler erfreut fest, dass sich das Gesamtbild des Boxberger Stadtwaldes durch den Witterungsverlauf im Jahre 2024 „etwas grüner und gesünder“ präsentiere.

Nach den bitteren Trocken- und Borkenkäferjahren eine insgesamt erfreuliche Entwicklung, allerdings auch nur eine Momentaufnahme, denn die Buchenbestände seien immer noch großflächig geschädigt, wie Löffler unterstrich. Die Verbesserung sei der hohen Niederschlagsmenge geschuldet die, laut Statistik der Wetteraufzeichnungen für Baden-Württemberg ab 1881, zwischen Oktober 2023 und März 2024, noch nie so hoch war. Dadurch seien auch die Kulturen in sehr gutem Zustand.

Auch 2024 sei mit einer durchschnittlichen Niederschlagsmenge von 800 Millimetern ein sehr niederschlagreiches Jahr.

Die Holzpreisentwicklung verläuft für den Revierförster sehr positiv, weil viele Sägewerke unterbevorratet seien.

Die Preise liegen aktuell für Fichte, Lärche und Douglasie zwischen 100 und 125 Euro je Festmeter für Kiefernholz werden 70 Euro pro Festmeter erzielt.

Auch für Buche und Eiche sei der Preis „ordentlich“. Probleme im Sortiment bereite das starke, aber qualitativ schlechte Buchenholz.

Zur Verunsicherung der Brennholzabnehmer trage auch die Unsicherheit beim Heizungsgesetz bei, denn es wisse niemand, wie es mit den Holzheizungen weiter gehe.

In die Zukunft blickend sieht Löffler herausfordernde und spannende Jahre auf die Forstwirtschaft zukommen. Man müsse den Fokus auf das Machbare richten, denn der Umbau auf klimastabile Wälder erfordere hohe Investitionen, vor allem bei der Anlage und Pflege von Kulturen. Dadurch werde es betriebswirtschaftlich „enger“.

Forstdirektorin Marieke Plate ging anschließend in ihren Ausführungen auf die Ziele der Bewirtschaftung des Stadtwaldes Boxberg in den kommenden zehn Jahren ab 2025 ein. Der Boxberger Stadtwald umfasst derzeit eine Fläche von 1055 Hektar. 42 Prozent des Bestandes sind Nadelholz, 58 Prozent Laubholz.

Die Forsteinrichtung ist die umfassende, mittelfristige und naturale Steuerung und Kontrolle von Forstbetrieben. Durch Erfassung, Kontrolle und Planung gewährleistet sie die zielgerichtete und nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes.

Die Verpflichtung zur Erstellung periodischer Betriebspläne im öffentlichen Wald ergibt sich aus dem Landeswaldgesetz. Die Planung erfolgt durch die höhere Forstbehörde. Sie ist Teil der forsttechnischen Betriebsleitung.

Die Kosten werden vom Land getragen. Abschließend ging die Forstdirektorin auch auf die Afrikanische Schweinepest und mögliche Auswirkungen auf die Bewirtschaftung durch die Waldbesitzer ein. Bei entsprechenden Auffälligkeiten an Tieren, seien durchaus Einschränkungen in der Waldnutzung möglich. Die betreffende Fläche werde dann über einen Zeitraum von zwölf Monaten kontrolliert.

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