Hardheim. Der Wald hat in diesem Jahr wieder unter den extremen Wetterbedingungen gelitten – auch in Hardheim. Das wurde aus den Ausführungen von Forstbetriebsleiter Pascal Hecht in der Gemeinderatssitzung am Montag deutlich. „Es gab im Frühjahr zwar viel Regen, doch jeder Monat war eigentlich zu warm“, betonte Hecht und fügte an: „Der Wald bedarf aktiver Pflege, um Bestände stabil zu entwickeln und zu verjüngen.“ Man müsse den Wald langfristig so umwandeln, dass er sich den veränderten klimatischen Bedingungen anpasse.
Der Forstbetriebsplan für das Jahr 2023 weist nach den Worten von Pascal Hecht ein Plus von rund 470 000 Euro aus. Das endgültige Ergebnis für 2024 stehe noch aus, man erwarte jedoch wieder ein deutliches Plus. Für 2025 wird dennoch erst einmal konservativ geplant. „Wir rechnen derzeit mit einem Plus von 105 000 Euro“, sagte Hecht.
Klimastabiler Waldumbau kostet viel Geld
Am meisten Geld nimmt der Forst durch die Holzernte ein – nämlich etwa 750 000 Euro, gefolgt durch die Windpacht. Rund 200 000 Euro werde man dadurch im kommenden Jahr einnehmen. Sowohl der Forstbetriebsleiter als auch Revierleiter Florian Pogorzelski sehen die Windkraft künftig als wichtiges Standbein, um den Waldumbau zu finanzieren. „Denn der kostet viel Geld“, betonte Pogorzelski. Wenn man nämlich die Pachteinnahmen von der Windkraft abziehe, errechne sich im Gesamthaushalt ein Defizit von 95 000 Euro.
Der Borkenkäfer habe auch in diesem Jahr die Forstwirte wieder stark beschäftigt. Dadurch habe man mehr Holz einschlagen müssen, als eigentlich geplant. Das Käferholz machte dabei etwa ein Viertel der Gesamtmenge aus. 2023 war es fast die Hälfte. Man befinde sich in einem Spagat zwischen der außerplanmäßigen Holzentnahme und der Pflege der jungen Bestände. Die Forstwirte seien immer mehr beschäftigt, Schadholz zu fällen, da verbleibe weniger Zeit für die Pflege der jungen Kulturen, „Wir dürfen die jungen Bestände aber nicht außer Acht lassen“, betonte Florian Pogorzelski. Er ist davon überzeugt, dass die Fichtenbestände in den Wäldern in Hardheim in den nächsten Jahren weiter zurückgehen werden, denn diese Baumart ist besonders häufig vom Borkenkäfer betroffen und muss deshalb gefällt werden. Andere Sorten kämen damit besser zurecht.
Für die Bevölkerung hatte der Revierleiter eine gute Nachricht: „Es wird auch weiterhin Brennholz geben.“ Einstimmig billigte der Gemeinderat den Forstbetriebsplan für das Jahr 2025.
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